Quälende Ungewissheit

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Wenige Tage vor der Schlacht von Hogwarts

Wie so oft in den letzten Wochen wachte ich auf und stellte verdutzt fest, dass Fred nicht neben mir im Bett lag. Dann fiel mir ein, dass er mit George und Lee unterwegs war. Seit drei Wochen hatte ich nun nichts mehr von den Dreien gehört. Dabei hatten sie mir immer eine Nachricht geschickt, um mir zu sagen, wie es ihnen erging. Ob über einen Patronus oder über Potterwatch, das bei uns zuhause immer lief. Allmählich machte ich mir wirklich Sorgen, da ich von den Ordensmitgliedern vernahm, dass Voldemort zu immer mehr Macht kam. Die Ordenssitzungen fanden weiterhin einmal in der Woche bei Dad und mir statt und seit die Jungs nichts mehr von sich hören liessen, fragte ich Molly und Arthur jedes Mal, ob sie etwas von ihnen wussten. Jedes Mal verneinten sie und Molly und ich lagen uns weinend in den Armen. Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah zur Tür. Sirius stand da und sah mich entschuldigend an. „Habe ich dich geweckt?" „Nein. Ich konnte sowieso nicht gut schlafen." „Wegen Fred?" Traurig nickte ich und versagte bei dem Versuch, die Tränen zurückzuhalten. Dad setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. „Alles wird gut, Ellie. Du kennst sie. Sie packen das." Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, fragte er: „Hast du Hunger?" Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Magen knurrte. Wieder nickte ich. „Gut. Ich hab' Frühstück gemacht. Zieh dich an und dann essen wir gemeinsam." Er verliess das Zimmer und begab sich in die Küche. Ich zog eine schwarze Jogginghose und ein graues Top an und tapste die Treppen hinunter. Doch als ich auf dem Küchentisch Pfannkuchen, Marmelade, Früchte und eine Kanne Kaffee sah (Dad hat das Frühstück sicher hergezaubert) wurde mir schlecht. Ich schob es auf die Abwesenheit von Fred, wegen der ich so traurig war, und sagte zu Dad: „Dad. Ich glaube, ich bin krank. Mir ist speiübel." Mitleidig sah Dad mich an und schickte mich ins Bett. Als ich wieder im Bett lag, dauerte es nicht lange, bis ich eingeschlafen bin.

Als ich das nächste Mal geweckt wurde, sah ich ein freundliches, rundes Gesicht durch einen Spalt im Türrahmen gucken. „Hallo Kindchen", sagte Molly, die nun eintrat. „Geht's dir etwas besser?" „Ja. Etwas." Tatsächlich hatte ich nur noch leichte Bauchschmerzen und übel war mir auch nicht mehr. „Ich habe hier etwas Suppe für dich. Du solltest was essen, sonst bekommst du noch mehr Bauchschmerzen." Sie brachte mir eine Tasse mit dem Gebräu, das erstaunlicherweise gut schmeckte. „Das hat aber nicht Dad gekocht, oder?" Molly lachte. „Nein. Sirius hat mich gebeten, her zu kommen. Hat ja noch nie jemanden gesund pflegen müssen." Ich grinste schwach, dann wurde mein Gesicht wieder ernst. „Du hast wohl nichts von Fred gehört?" „Nein, Schätzchen. Es tut mir leid. Aber ihm geht es gut. Davon bin ich überzeugt." Eine Weile schwiegen wir so vor uns hin, bis Molly aufstand, die nun leere Tasse aus meinen klammen Händen nahm und sich mit den Worten „Du musst dich etwas ausruhen. Ich werde später noch einmal nach dir sehen und morgen am Morgen werde ich wiederkommen." verabschiedete. Sie schloss die Tür hinter sich. Später am Abend, Dad war schon ins Bett gegangen, stand ich auf und ging in die Küche. Ich hatte einen Bärenhunger, da ich heute nicht mehr als eine Tasse Suppe getrunken und gegessen habe. Also machte ich mir ein Rührei. 

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