2. Alte Zeiten

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Im Flieger neben Alexa, in der ersten Klasse zu sitzen, macht mich noch unruhiger und noch nervöser. Alexa spricht die ganze Zeit von unserem "großen Comeback". Aber ich will doch gar kein Comeback, davon war auch noch nie die Rede... Ich will leben wie 'ne normale 21jährige. Neue Freundschaften schließen, das Leben genießen und vielleicht suche ich mir sogar einen Nebenjob.

"Alexa. Hör bitte auf. Okay?"

Sie dreht sich empört zu mir um und rutscht nervös auf ihrem Sitz rum. "Na gut. Aber wenn uns die Welt vergisst, bist du daran schuld!" Ich wünschte die Welt würde uns vergessen... was sie mir alles weggenommen hat. "Ja bin ich", sage ich ruhig und schließe meine Augen um den Rest des Fluges zu schlafen. In meinen Träumen freue ich mich schon auf Brooklyn, mein neues Zuhause. Ace' wohnt da auch und ich habe Angst ihn wieder zu sehen. Nach unserer Trennung ist nicht viel passiert und die Presse berichtet von einer neuen Freundin, aber das kaufe ich ihnen nicht ab. Sie haben auch schon viele Gerüchte über mich erzählt...

Meine Eltern sagten mir jedes mal wenn ich mit ihnen darüber sprach wie traurig ich bin, dass ich mit viel zu jungen Jahren in diese Welt geplatzt bin und immer noch ziemlich jung bin. Eine Welt mit Presse als Kletten, Sonnenbrillen für deine Augen und einem Team, dass dir Tag für Tag mehr auf den Senkel geht.

Alexa, mit ihren pinken Haaren, fühlt sich in dieser Welt wie in den Armen ihrer Eltern... keine Ahnung wieso das so ist.

Ich fühle nichts mehr.

Ich fühle nichts mehr, außer Müdigkeit. Und die Müdigkeit überholt mich solange bis ich einschlafe und erst aufwache als Alexa mich vorsichtig wach rüttelt und genervt sagt: "Bitteschön, Brooklyn!"

Meine Augen schnellen auf und ich bin irgendwie glücklich. In Brooklyn habe ich meine Wohnung, im selben Gebäude wie Ace und Alexa wohnt in einem Hotel weil Marten nun eins in Brooklyn eröffnet hat. An ihrer Beziehung hat sich nichts verändert und es ist doch echt praktisch einen Hotelbesitzer als Freund zu haben oder?! "Komme ja schon", flüstere ich eher zu mir als zu Alexa und nehme mein Handgepäck. Draußen erwartet mich die pralle Sonne und ich spüre den Hochsommer. "Heiß", flucht Alexa neben mir, woraufhin ich nur lachend mit den Schultern zucke.

Von nun an geht alles ganz schnell. Koffer vom Band nehmen, Ausweis zeigen, durch Kontrollen gehen und was nicht alles, zwischendurch mal Fotos machen und Autogramme geben und dann stehen wir draußen und versuchen, wie normale Menschen, ein Taxi anzuhalten.

"Naaa... bekommt da jemand kein Taxi?" Die Stimme kenne ich irgendwo her und sie kommt aus einem Auto. Genau genommen, aus dem Auto vor mir mit meinen Eltern drin. "Daaad!", kreische ich. "Muuum! Ich dachte ihr wolltet erst übermorgen kommen?" Beide kichern und kommen aus dem Auto gesprungen um mich zu umarmen. Alexa wird genauso herzlich begrüßt. "Wir sind seit gestern hier", sagt Mum in meine Haare. "Das Hotel ist wirklich toll! Und die Taxivermittlung hat uns das ausgeliehen und wir mussten ihnen versprechen ein Foto von euch zu machen und es unterschreiben zu lassen. "Ja klar" Alexa zieht mich zu sich und lässt meinen Dad das Foto schießen. "Danke"

Meine Mum klatscht in die Hände und wirkt so glücklich. Für solche Momente lohnt sich die Pause jetzt schon. "Lust auf ein Eis? Ich lade euch ein"

"Gerne", freuen Alexa und ich uns gleichzeitig.

Wir steigen ins Taxi ein und mein Dad fährt uns zu einer Eisdiele die wirklich gemütlich aussieht. Auf vier Stühle im Schatten lassen wir uns nieder und sofort nimmt jemand unsere Bestellung auf. Ich bestelle einen Eiskaffee. "Aber Schatz-", fängt Mum an. "Du nimmst doch immer den Erdbeerbecher?!" Das stimmt... "Naja... Zeiten bleiben nicht stehen und der ist mir zu süß"

Ich merke, dass sie sich Sorgen macht. Bei ihr ist die Zeit wohl doch stehen geblieben...

Zusammen sitzen wir noch da und reden über alles Mögliche. "Alexa... wie geht es deinen Eltern?" Sie zuckt mit den Schultern: "Ich nehme mal an, gut. Sie sind beide im Urlaub" "Das ist schön", schwärmt mein Dad. Nach einer Weile fahren wir zu Alexas Unterkunft, also zu Martens Hotel. "Ich ruf dich später an, okay? Heute geht's feiern!" Mit den Worten verabschiedet sie sich und ist ganz schnell weg. Feiern... warum eigentlich nicht?

Dann lassen meine Eltern mich bei meiner Wohnung raus und ich verspreche ihnen mich morgen zu melden.

Zuerst checke ich die Klingeln, nirgends steht Ward, Ace ist also ausgezogen, stelle ich fest und um dann zu wissen welche Nachbarn noch da sind, schaue ich mir die Klingeln an der Haustür von gegenüber an. Und da entdecke ich Ward auf einer der Klingeln stehen. Er ist also nach gegenüber gezogen...

Als ich das alte Gebäude betrete in dem ich wohne, riecht es schlimmer als vorher. Einen Aufzug gibt es immer noch nicht und die Treppen sind rutschig. Hier hat sich nichts verändert, und das ist gut so! In das Schlüsselloch stecke ich meinen Schlüssel und öffne meine Tür. Meine Wohnung. Mein Fernseher. Mein Kleiderschrank. Meine Dusche. Alles meins!

Das erste was ich mache, ist mich in mein Bett fallen zu lassen. Sofort fängt es mich auf und ich fühle mich pudelwohl. So wohl. Die erste Träne kullert. Und die zweite, bis ich sie nicht mehr zurückhalten kann. Die Tränen strömen und ich schluchze. Ich bin so erleichtert, aber auch so betroffen und ich habe ein schlechtes Gewissen, wegen Alexa und unseren Fans. Aber die egoistische Seite in mir, sagt dass ich endlich wieder ich selbst sein kann und atmen kann.

Da ertönt plötzlich mein Handyklingelton. "Ja?"

"Hey Stella! Treffen wir uns in einer Stunde in Mike's&Mile's?"

Mike's&Mile's  ist ein Laden in den ziemlich viele Leute. Es liegt einfach daran, weil es dort eine Bar und einen extra Disco-Raum gibt.

"Klar", antworte ich gelassen. Ablenkung kann ich vertragen.

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Hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen und ihr bleibt weiter dabei :**

Denn Stella und Ace müssen noch aufeinandertreffen...

Naaa? Neugierig? :D 

Don't break my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt