28. Stella bei Ace

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"Ist mir eigentlich egal. Du kannst mich wirklich nennen wie du willst. Hottie", raunt er an meinem Hals.

Ich weiß, dass er die Situation ausnutzen will. Und ich weiß, dass er weiß, dass ich es weiß. Aber mir ist das egal. Und ich weiß, dass ihm dass auch egal ist.

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"Stella, ich hab dich vermisst" Er küsst ein letztes Mal meinen Hals und schaut mir dann in die Augen. "Ich dich auch", gestehe ich. Gestehe ich ihm ehrlich. Ich bin wirklich sehr froh um den Abstand den ich zu ihm hatte, aber die Erinnerungen die wieder aufkamen durch seinen Briefumschlag und die Küsse lassen mich wie Zuhause fühlen. So gern wie ich es würde, kann ich mich nicht von ihm fernhalten und auch das weiß er.

Seine Augen weiten sich und heften an mir.

Hinter uns räuspert es sich. Josh steht hinter mir und schaut sehr verlegen. "Wir wollten jetzt gehen" Ich schaue in den Hintergrund und sehe verschwommen Hazel und Louis. Ich bin mit ihnen gekommen, also werde ich auch wieder mit ihnen gehen. Ansonsten würde ich auch gar nicht mehr heimkommen. Ein Bus fährt um diese Uhrzeit eh nicht mehr und von irgendeinem betrunkenen Studenten will ich mich nicht fahren lassen. "Ich komm-" "-Sie bleibt hier", fällt mir Ace ins Wort. Verwirrt schauen wir ihn an. "Ich bin mit dem Auto da, ich kann sie später nach Hause bringen. Leuutee... seht mich nicht so an. Ich bin kein Schwerverbrecher!" Wenn es um mein Herz geht, dann schon.

Zögernd machen sich meine Freunde auf den Weg nach draußen. Und mir fällt auf, dass ich zu der ganzen Situation nichts beigetragen habe. Aber es scheint alles in Ordnung zu sein, also wenn kümmert es schon.

Allerdings treten jetzt extreme Kopfschmerzen in meinem Kopf auf und ich lasse von Ace ab. "Alles klar?" "Ja", ich nicke und laufe in Richtung Küche um mir ein Wasser einzuschenken. "Kopfschmerzen?", fragt Ace und betrachtet mich ein wenig spöttisch. Mit einem bösen Blick schaue ich zurück. "Warum hast du eigentlich keine?"

"Tja so viel Alkohol wie ich getrunken habe, genauso viel Wasser habe ich getrunken" Wow. Auf einer Party, betrunken, und trotzdem schlau. Da kommt Cecilia um die Ecke getorkelt und hält sich an Ace fest. Normalerweise wäre ich sauer auf sie, aber das bin ich jetzt irgendwie nicht. "Gut gemacht Stella" Sie zeigt mir einen Daumen nach oben. "Und du bist kein Arschloch mehr okay?" Ace runzelt die Stirn und schaut mich verwirrt an. Ich kann nur mit den Schultern zucken. "Ist das jetzt also euer Comeback?" Sie schaut begeistert zwischen uns hin und her, aber von uns kommt nur Schweigen. "Och, ist das euer Ernst?! Stella, morgen will ich Berichte. Viel Spaß noch!" Und damit geht sie genauso schnell, wie sie gekommen war. 

Wir schauen ihr noch kurz hinterher. Dann nimmt Ace meine Hand und sofort beginnt das Kribbeln und brennen auf der Haut. "Na, komm. Wir gehen. Ich habe keine Lust mehr auf die ganzen Leute" Ich folge ihm schweigend zu seinem Auto, denn ich habe auch keine Lust mehr. Draußen bläst mir die kühle Luft ins Gesicht und augenblicklich fühle ich mich unbeschwert. Im Auto ist es ebenfalls kühl und ich bete Ace nicht die Heizung anzumachen. Als er vom Hof runterfährt mache ich das Radio an und wir hören zu wie Imagine Dragons  und The Fray  sich die Seele aus dem Leib singen. Ich weiß, dass Ace keine Songs über Herzschmerz mag, ich eigentlich auch nicht mehr, da sie vollkommender Kitsch sind. Aber The Fray  gehört zu meinen Lieblingsband und ich bilde mir ein, dass Ace das Radio deswegen anlässt. 

Als wir vor meiner Haustür sind stellt er den Motor ab. "Da sind wir", sagt er. "Ja", sage ich nur und schaue nach Draußen wo es angefangen hat zu regnen. "Ich mag Regen" "Ich auch" Er sieht mich wieder an und ich lächle peinlich berührt. Natürlich tut er das.

"Ich ähm ich will noch nicht gehen", stottere ich. Ich weiß nicht warum ich das gesagt habe. Vielleicht weil ich noch Alkohol intus habe. "Was hast du gesagt?", fragt er sichtlich überrascht, aber ich wiederhole mich nicht. Oooh nein.

Schließlich schnallt er sich aus und steigt aus dem Auto. "Was machst du?" Er knallt die Tür zu und öffnet meine. Er beugt sich über mich und scheiße. Es kribbelt. Aber er schnallt mich nur aus und zieht mich aus dem Auto. "Wir gehen zu mir hoch. Ich habe tatsächlich mal aufgeräumt. Das muss jetzt jemand sehen"  Ich lache in mich hinein und steige aus dem Auto. Er wohnt immer noch neben mir, aber dieses Gebäude ist eindeutig moderner. Wir laufen die Treppen hoch und mein Unbehagen wächst, ein Zeichen dafür, dass der Alkohol nachlässt. Was mach ich denn hier? Ich spaziere mit ausgebreiteten Armen direkt in Ace' Wohnung? Dabei wollte ich mich doch von ihm fernhalten und nichts mehr mit ihm zu haben! Und diese ganzen Bilder die er mir geschenkt hat wollte ich auch nicht, aber auf der anderen Seite war es das beste Geschenk was mir hätte einer machen können. 

"Alles klar?" Ace unterbricht meine Gedanken und ich sehe ihn nur verwirrt an. "Ja. Klar" Entschuldigend lächle ich und trete in die offenstehende Tür. Ich schaue mich um und traue meine Augen kaum. "Wow" "Sauber gell?", fragt er lächelnd. "Mhm" Ja das und genauso wir meine Wohnung ist alles sehr offen, aber höchstmodern, was man von draußen nicht ganz erwarten würde. Die Wohnung ist bestimmt doppelt so groß wie meine und alles ist schwarz und weiß. Staunend drehe ich mich um und bewundere alles.

"Ich mag die Wohnung auch. Aber vor allem ist sie teuer"

"Nicht schlecht mein Lieber", pfeife ich. Er lächelt kurz und errötet. Er schaut zu mir auf und ich muss schief zurück lächeln. "Weißt du... ach nein... das klingt verdammt beschissen" Er beißt sich auf die Lippe und zwingt sich nicht weiter zu reden. Aber er hat mich. "Nein! Sag es!" Drohend gehe ich auf ihn zu und kneife ihn in die Hüfte, sodass er kurz lacht. "Nein. Wirklich. Du willst nicht, dass ich dir das erzähle" "Äh doch?", protestiere ich.

"Also ich... als ich hier eingezogen bin... da habe ich mir vorgestellt wie wir zusammen auf dem Sofa Filme anschauen und wie du hier einbisschen umdekorierst und... Farbe in die Wohnung bringst"

Ich starre ihn so heftig an, dass er den Blick abwenden muss und sich wieder auf die Lippe beißt. "Es war bescheuert dir das zu erzählen" Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und kann kaum glauben, wie ich vor drei Tagen noch anschreien konnte. Seine Worte wirkten so zerbrechlich und im Kontrast ist sein Gesicht so kantig. Ich verstehe ihn nicht, werde ich nie. Aber mich verstehe ich noch weniger. Doch da liegen meine Lippen schon auf seinen und küssen ihn.

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Dieses Kapitel widme ich MitchelMischers, nicht nur weil sie immer für meine Geschichte votet, sondern auch weil ich so ein großer Fan ihrer Geschichten bin ^^

Aber was glaubt ihr wie es weiter gehen wird? Wird es zwischen Ace und Stella so bleiben oder nicht?

Irgendwelche Wünsche oder Ideen?



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