"Stella?"
"Louis?"
"Hä?" Josh schaut verwirrt zwischen mir und ihm hin und her. "Ihr kennt euch?" Und ich muss augenblicklich anfangen zu lachen. "Ja, wir haben uns diese Woche im Urlaub kennengelernt", kichere ich.
Ich sehe die verwirrten Blicke der anderen und sein Schmunzeln: "Lange nicht gesehen was?"
Eine Weile stehen wir noch draußen rum und verarbeiten die ganze komische Situation. Irgendwann gehen wir dann aber auch rein. Das Haus ist riesig und total überfüllt. Die Familie scheint richtig viel Geld zu haben. Ich sehe mich um und begegne nur fremden Gesichtern, die schon torkeln, schreien, sich tanzend aneinander reiben und wortwörtlich die Sau rauslassen.
"Komm mit!" Hazel packt schnell meine Hand und geht rüber zu einer Couch. Auf der Couch sitzen lauter fremder Gesichter. Zwei schwarzhaarige Mädchen und drei Jungs. "Hallo ihr!", schreit Hazel fröhlich und alle anderen begrüßen sie genauso fröhlich zurück. Da legt plötzlich jemand hinter mir eine Hand auf meine Schulter und ich drehe mich ruckartig um. "Simon! Hi!" Er lacht und nimmt mich in die Arme. "Hi! Was machst du denn hier?"
"Das frage ich mich auch", lache ich und er stimmt in mein Gelächter ein. "Ich kenne hier absolut keinen" Simon schaut sich suchend um und nickt: "Hätte mich auch gewundert. Hier sind nur Collegestudenten und irgendwelche anderen"
"Kommt her! Wir spielen Wahrheit oder Pflicht!", schreit Hazel und ich verdrehe nur die Augen. Ich hasse dieses Spiel. "Ich spiel nicht mit", sage ich zu ihr und sie schmollt. Die anderen auf der Couch mustern mich seltsam während sie aus ihren Bechern trinken. Stirnrunzelnd drehe ich mich wieder um und steuere auf die Kücheninsel zu. Simon hat anscheinend beschlossen mitzuspielen.
Zum Glück ist in dem Haus so ziemlich alles sehr offen gestaltet und man kommt leicht zurecht.
In der Küche schnappe ich mir einen frischen Plastikbecher und greife nach der Wasserflasche. "Was machst du denn hier?" Ace Stimme ist tief und nicht mehr so ganz deutlich. Mit großen Augen starre ich ihn an. "Bist du betrunken?", frage ich. Dumme Frage, natürlich ist er das, zumindest angetrunken. Seine Augen sind gerötet und seine Wangen ebenfalls. Die braunen Haare stehen zur Seite ab, aber er scheint noch gerade laufen zu können. Er stellt sich mit verschränkten Armen jetzt direkt neben mich. "Du willst hier nicht wirklich Wasser trinken, oder?" Aber ich rolle nur mit den Augen. Trotzdem stelle ich die Wasserflasche wieder ab und greife nach der Wodkaflasche. Ich glaube Alkohol werde ich heute Abend gebrauchen. "Braves Mädchen" Ich sehe ihn böse an, woraufhin er lacht.
Ich bin wirklich froh über den Abstand den ich zu ihm gewonnen habe. Aber dieses Lachen macht echt jede Frau weich. Und da steht auch schon eine kleine Frau neben mir und strahlt Ace an. "Oh Hallo. Störe ich gerade?" Sie ist eines der Mädchen was vorhin noch auf der Couch saß. Ich kann nicht anders als sie nur böse anzustarren. Natürlich stört sie. Wir sind mitten in einem Gespräch. "Jedenfalls", sagt sie und holt kurz Luft. "Hast du Lust zu tanzen?" Ace sieht mich an und ich starre nur zurück. Wenn er jetzt geht... Aber ehe ich mich versehen hat sie schon sein Handgelenk gepackt und reibt sich an ihm.
Ohne es gemerkt zu haben, habe ich meinen Becher schon ausgetrunken und fülle mir auch schon nach.
Ich gib zu, dass ich ihn gehen lassen habe, aber mir wird übel wenn ich sehe wie er mit ihr tanzt. Und ihr breites Grinsen... "Keine Sorge Schätzchen. Er liebt nur dich", flüstert mir ein Mädchen ins Ohr. Cecilia.
Wer ist denn noch alles hier?
"W- Was?" Sie lacht bloß und wirft ihre blonden Haare nach hinten. "Ich hab zwar auch schon einiges getrunken, was wohl der einzige Grund sein wird, warum ich überhaupt mit dir rede, aber ich sehe noch alles Schätchen" Sie muss wohl tatsächlich einiges getrunken haben... man könnte ihre Fahne bis nach China riechen. "Wovon sprichst du?" Und anscheinend habe ich meinen Becher schon wieder geleert.
"Schätzchen. Er ist 'ne Bombe! Jede ist hinter ihm her. He, schau mich nicht so an. Ich kann dir ja nichts verheimlichen, du weißt ja eh schon alles über mich. Klar, hätte ich ihn auch gerne in meinem Bett" Meine Kinnlade fällt runter, aber sie zuckt nur mit den Schultern. Natürlich wusste ich das, aber mir das einfach so ins Gesicht zu sagen, ist trotzdem hart. Ich will mir gar nicht vorstellen wie Ace bei Cecilia sein könnte. "Ist eben so" Sie nimmt die Wodkaflasche vom Tresen und füllt sich nach. "Aber ich weiß, dass ich ihn nie haben werde. Wie der dich die ganze Zeit immer anschaut, ist manchmal echt eklig. Aber was will man schon machen in der Liebe?"
Ich sehe wie Josh auf mich zukommt und gerade was sagen möchte als Cecilia ihren Finger schon anhebt: "Wir haben hier gerade eine wichtige Konversation. Hau ab" Verwirrt, aber ohne Nachfragen geht Josh tatsächlich wieder. "Es wäre eine Schande ihn mit der da gehen zu lassen! Jetzt mach schon!" Sie dreht mich um und schiebt und schubst mich zu Ace und der Schwarzhaarigen, die mich böse anfunkelt. Dieser Blick mit dem Alkohol und Cecilias Worten geben mir den Rest. Ich lächle sie scheinheilig an und schubse sie mit der Hüfte weg. Aus dem Augenwinkel sehe ich Ace' Grinsen. "Was fällt dir ein?", schreit sie wütend. Ich lege meine Arme um Ace' Nacken und schaue sie dabei spöttisch an: "Ich wette, dass er dir keinen Brief mit unglaublich schönen Bildern von euch gegeben hat. Also mach du mal schön die Fliege" Um meine Worte zu untermalen mache ich eine große Handbewegung. Sie dreht sich um und scheint gleich zu explodieren.
An der Kücheninsel steht immer noch Cecilia und sie trinkt genüsslich aus ihrem roten Becher. "Du hast jetzt aber auch schon ganz viel getrunken", stellt Ace fest. "Richtig. Und du bist immer noch dicht?" Er schüttelt den Kopf. "Nicht mehr so sehr. Die ging mir auf die Nerven, die hat die ganze Wirkung vom Alkohol weggesteckt"
Seine Worte erleichtern mich irgendwie. Ich weiß, dass der Tag morgen wieder ganz anders aussehen wird. Aber der Alkohol macht seinen Job, sodass ich zu mindestens für ein paar Stunden ehrlich zu mir sein kann. "Ich will mit dir reden", sagt Ace ein bisschen zu leise. "Ich bin betrunken und wir sind auf einer Party. Nicht jetzt Hottie" "Hottie?" Er hebt eine Augenbraue an und wirkt belustigt. "Ja. Wäre es dir lieber ich würde dich Blödi nennen?" "Ist mir eigentlich egal. Du kannst mich wirklich nennen wie du willst. Hottie", raunt er an meinem Hals.
Ich weiß, dass er die Situation ausnutzen will. Und ich weiß, dass er weiß, dass ich es weiß. Aber mir ist das egal. Und ich weiß, dass ihm dass auch egal ist.
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Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr! :**
Meine Weihnachtsgeschenke: Ein neues Kapitel! Und wenn ihr gerade bei einem Award mitmacht, wo man Voten kann, dann schreibt mir kurz wo genau ich euch finden kann und ich lasse ein Vote da ^^ (für @sarahstar27 habe ich auch schon ein Vote beim IceSplinterAward dagelassen (Nummer 271c)) :DD
Also... frohe Weihnachten!
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Don't break my heart
General Fiction"Weißt du... die Vergangenheit ist etwas, was die Gegenwart beeinflusst" ~Stella Norris Sie ist eine weltbekannte Tänzerin und er ein weltbekannter Boxer. Stella beschließt sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, während Ace seinen Ruf genießt. ...