Stumme Schreie vom Nichts verschlungen

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Die Tage ziehen an mir vorbei wie die Autos auf der Straße. Ich habe mich seit jener Nacht versucht abzulenken, doch jede Nacht kommen die Ereignisse wieder. In meinen Träumen jagen sie mich und packen mich mit ihren kalten Händen. Bis ich jedes mal schweißgebadet aufwache und Tränen an meinem erhitzen Gesicht herab fließen.

Ich habe mich trotz allem Widerstreben bei Tina und Adam gemeldet. Versucht sie zu meiden, Angst ihnen unter die Augen zu treten. Angst sie könnten es mir ansehen. Meine Verletzlichkeit, meine Demütigung. Mein Vater meldet sich auch kaum noch, also habe ich mich entschlossen ihn in seiner Wohnung besuchen zu gehen.
Ich bemerke nicht wie ich in dem Bahnhof angekommen bin, bis ich mich unter den Kontrolleuren wieder finde. Als ob hier jemand über die Kontrollkästen hüpft und es in die nächste Bahn schafft. Genervt ringe ich mich durch die Menschenmassen an der Watterloostation und kriege noch meine Bahn. Gott immer dieses Gruppenkuscheln mit Wildfremden. Anscheinend bemerkte einer der Fahrgäste meine Agressivität und fässt mir zur Provokation um die Taille . "Was fällt dir ein du -" Adam? Er nimmt unsicher seinen Arm von meiner Taille und guckt mich entschuldigend an. "Tut mir leid Ev, ich wollte nicht dich nicht erschrecken, nur ich habe so lange nichts mehr von dir gehört und Tina meinte du hättest sie letztens versetzt." Unsicher steht er vor mir. Er sieht müde aus. Diese Situation ist für uns beschämend. "Adam" setze ich an. "Nein, Ev, schon ok. Lass uns doch einen Straberry Cheescake bei Starbuks essen und etwas reden?" Ich nicke stumm. Ich bin so glücklich dich zu sehen.

Was für eine unerwartete Wendung- wir landeten bei mir zu Hause. Vor lauter Nervosität, er könnte die Wunden von jener Nacht sehen, zupfte ich an meinen Fingerkuppen. Er küsst mich zart auf die Schläfe "Ich hab dich so vermisst Ev", flüstert er mir zu. Ich merke wie ich langsam zu Wachs in seinen Händen werde und schließe die Tür auf. Es war alles abgedunkelt. Hab ich die Vorhänge geschlossen? Doch ich konnte nicht weiter denken, schon küsste er mich wieder. Seine weichen Lippen berührten meine, erst zaghaft dann leidenschaftlicher. Er schließt gerade die Tür als wir in meine Wohnung stolpern. Doch war etwas merkwürdig. Nicht nur die Tatsache das die Vorhänge geschlossen waren und die Wohnung abgedunkelt war, ich habe kein gutes Gefühl bei betreten der Türschwelle. Ich taste an der Wand nach den Schalter, während ich versuche Adam von mir weg zu halten."Warte", ich musste lachen bei dem jämmerlichen Versuch ihn von mir fern zu halten. Ich finde den Lichtschalter, er fühlt sich etwas glatter an als sonst, knipse und- die ganze Wohnung ist verwüstet! Überall liegen die Kissen meiner Couch und meine Bücher aufgerissen auf den Boden verstreut. Meine Anziehsachen, verteilt, aber nicht so wie gewöhnlich. Jemand war in meiner Wohnung! Jemand muss etwas gesucht haben. Wer macht nur so etwas? Adam geht in das Badezimmer. "Adam?" Stille. Ich sehe mich in meiner Wohnung um. "Adam? Wo bist du?" Ich gehe langsam und vorsichtig ins Badezimmer und was ich dort sehen konnte, war schrecklich. Mein kleiner Kater Princ Lian war an der Wand befestigt. Er wurde ausgeweiht. Seine Innereien, in einer Lache aus Blut in meinen Badezimmer schwimmend. ,Ich verliere die Kontrolle über mich. Ich spüre nur noch wie Adams Arme sich um mich legen und er mich langsam rauszieht. Auf den Weg nach draußen sehe ich nur noch auf den Spiegel mit Blut geschrieben : " Ich werde dein Herz fressen, Evchen"

Herz der FinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt