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Mittlerweile gings mir wieder gut. Es war schon Freitag mittag und nachher müsste ich mir auf das Auswärtsspiel fahren. Yannis ging auch mit wieder. Hoffentlich bekam ich meine Ruhe und hoffentlich wussten die alle nicht das ich morgen Geburtstag hatte. Denn so wie ich die Jungs kannte, würden sie mich wieder mit zum feiern schleppen und feiern bis irgendwer halb tot war.

Ich stand vorm Spiegel und machte mir einen Zopf. Richtig zufrieden war ich damit nicht aber was solls. Ich packte meine Tasche und trank meinen Kaffee zu Ende. Ich war erst um 13 Uhr aufgewacht und mittlerweile war es 14:47. Um 15:00 Uhr musste ich da sein.
Wahrscheinlich werde ich mit tausend Fragen konfrontiert weil ich im Training nicht da war und auch nichts mitbekommen hab.
Ich nahm das restliche Zeugs in die Hand und lief zu Fuß zum Treffpunkt. Dieser war ja nur 10 Minuten entfernt.
Dort angekommen standen schon alle versammelt da und begrüßten mich alsob ich ein Jahr weg war. "Und wie geht's kotzi?",fragte Yannis mich lachend. "Ich hab nicht gebrochen",meinte ich grinsend und er lachte. Er wusste von allem, der Rest aber nicht.
"Wir sind heute wieder viele",bemerkte ich und er nickte. "Es gehen nur drei nicht mit. Also müssen wieder welche auf die Tribüne. Einer von uns auch weil Marco wieder dabei ist", erklärte er mir und ich nickte. "Du bist eigentlich dran. Also geh ich auf die Tribüne",meinte ich und lachte. "Trotzdem behandelst du mit",drohte er mir an und ich nickte.

Wir wollten gerade in den Bus als ich sah das Chris ohne Sachen da stand. "Was ist denn bei Chris los?",fragte ich Yannis und schaute dabei zu Chris wie er mit Flo redete. "Der hat wieder Probleme am inneren Oberschenkel. Er kann nicht mitspielen.",meinte er und ich nickte Verständnisvoll. "Trotzdem behandeln",meinte er noch schnell und schaute mich ernst an. "Ich darf nicht",meinte ich schnell und dachte daran was Dick meinte. Wir liefen durch den Gang des Busses und setzten uns weit hinten auf die sitze nebeneinander. Er saß rechts vom Gang und ich Links. So hatten wir beide jeweils noch einen freien Platz neben uns.
Als alle im Bus waren fuhren wir los.

Nach ca. einer halben Stunde Fahrt stand aufeinmal neben mir im Gang Chris und schaute mich an. Ich rutschte an den Fensterplatz und er setzte​ sich neben mich. "Du ähm... Ich weiß ja nicht was jetzt ist aber Yannis meinte das ich trotzdem behandelt werden soll wegen der 'verletzung'.",meinte er leise und kratzte sich verlegen am Kopf. "Ja okay. Wieso denn nicht",meinte ich lächelnd. "Aber was ist mit dick? Der hat dir das dich verboten",meinte er ziemlich leise. "Ja aber es ist mein Job also.",meinte ich beruhigend und er nickte. Er richtete seine kappe mit der Hand und durchbohrte mich mit seinen wunderschönen braunen Augen. "Wie geht's eigentlich Tian?",fragte er und lächelte. "Gut, der war am Mittwoch da und hat mit uns gegessen", lachte ich und er nickte. "Was war eigentlich los?",fragte er mich. Ich holte Luft. Eigentlich wollte ich es ja nicht erzählen was los ist mit mir aber ich wollte ihn nicht anlügen. Also erzählte ich erstmal nur einen Teil. "Nun ja, ich hab Magenkrämpfe öfters und muss Tabletten nehmen dagegen. Aber ich hatte den einen Tag keine mehr daheim und den anderen Tag hatte ich sie vergessen zu nehmen. Also hatte ich anstatt 6 Tabletten nur eine insgesamt und das hat halt nicht funktioniert. Also lag ich halb tot wegen Krämpfen und Übelkeit im Wohnzimmer." ,meinte ich und er schaute mich erschrocken an. "Aber wieso hast du sowas? Dann hattest du bestimmt Mal was Schlimmeres", meinte er und ich schaute ihn fragend an. "Meine Schwester ist Ärztin.",meinte er erklärend.

Okay, verkackt. Jetzt kannst du es ihm nicht verheimlichen...

"Magenkrebs", meinte ich und er schaute mich traurig an. "Oh, sorry das ich-",fing er an und ich unterbrach ihn. "Macht doch nichts. Is alles gut",sagte ich lächelnd und er schaute mich mit einem traurigen lächeln an. "Dein Bruder hat nie was von sowas erzählt",meinte er erstaunt. "Ja, eigentlich weiß es auch keiner. Nur Yannis wusste es schon lange und Yannick auch. Du weißt es jetzt auch. Mehr nicht",meinte ich und er lächelte. "Hättet fühle ich mich geehrt",lachte er und ich lachte mit. Durch unser lachen bemerkten die anderen erst das wir nebeneinander saßen. Eigentlich hatten wir uns so leise unterhalten das es keiner mitbekam aber das lachen war wohl zu laut. Volli war der erste der anfing zu pfeifen und ein paar andere machten es anschließend auch. Mit roten Wangen schauten wir uns an und lachten.

Einen Herzschlag entfernt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt