Wir liefen zusammen durch den Ort.
Wir genossen die letzten Minuten zu zweit. Langsam liefen wir eng beieinander durch die Straße. Die Laternen waren an und leuchteten schwach vor sich hin. Der Mond schien wunderschön. Es war ziemlich kalt und spät. Ich glaubte wir hatten 5 Uhr morgens. Der Abend verlief wie immer. Fast alle tranken sich voll und wussten nicht wie sie nach Hause kamen. Irgendwann sind wir zwei gegangen da es uns zu viel wurde. Nun liefen wir zusammen zu meinem Haus und schwiegen. Ab und zu hörte man ein fahrendes Auto in der Ferne."Wann fährst du los?",fragte ich ihn um das schweigen zu unterbrechen. Um 12 Uhr",gab er zurück und steckte seine Hände und seine Jackentaschen. Ich nickte Verständnisvoll und wir liefen weiter.
"Schon krank wie schnell alles gehen kann", redete er und ich schaute ihn an. "Vor nicht Mal einem Jahr haben wir uns richtig kennengelernt und jetzt ist so viel passiert", fuhr er fort. "Wir haben so viel erlebt und sind mehr oder weniger zusammen gewachsen.",meinte er und ich nickte.
"Vorallem durch dumme Aktionen", lächelte ich leise und er nickte grinsend. "Ich glaub ich hatte noch nie jemanden wie dich an meiner Seite. Du bist die Person die mir gefehlt hatte.",er schaute mich an und schaute wieder weg. "Und jetzt trennen uns in nicht Mal 12h mehr als 400km.",meinte er traurig. "512km",verbesserte ich ihn seufztend und er legte seinen Arm um mich. "Deine Familie ist echt anstrengend", lachte er und ich schaute ihn an. "Wieso?",lachte ich. "Erst lerne ich deine Brüder kennen und werde mit denen gute Freunde, dann kam dein Vater und Trainierte uns. Die beiden Jungs wechselten zum Nachbarverein und nach einem Jahr ging dein Vater und du kamst. Deine Familie ist überall.",lachte er und ich zuckte mit den Schultern."Mein Beileid das du uns fast alle ertragen musstest" lachte ich und er nickte. "Ja tut sehr weh und geht auf die Psyche, Aber eine Frage hab ich",fing er an und ich nickte.
"Kann das sein das du eine Schwester hast?",fragte er mich und ich blieb stehen. Er blieb auch stehen und schaute mich an.
"Oh, war eventuell die falsche fr-", fing er an und ich unterbrach ihn. "Nein ist gut. Komm mit, wir setzen uns da hin, die Story wird lange",meint ich grinsend und zeigte auf die Bank der Bushaltestelle. Er nickte und wir liefen zur Bank. Ich setzte mich im Schneidersitz auf die Bank und er setzte sich zu mir."Also, ja du hast Recht. Ich hab eine 'schwester'. Genauer gesagt ist sie sogar meine Drillingsschwster wenn man das so sagt.
Sie Tian und ich sind Drillinge aber wir zählen sie nicht dazu. Sie ist eine bitch",meinte ich und schaute gerade aus und er lachte.
"Das wird lustig. Also, wieso?",fragte er und schaute mich gespannt an. Ich schaute zu ihm und fing an weiter zu erzählen.
"Esther war schon immer anders. Als kleines Kind hatte ich sie schon nicht verstanden. Sie heulte bei jedem scheiß rum, schrie alle zusammen und hatte nie was mit mir zu tun. Sie hasste ihren zweiten Namen 'Loa' also nannten wir sie immer so. Sie war schon immer selbstbewusst, vielleicht etwas zu viel. In der Grundschule waren wir noch zu dritt in der Klasse aber hatten nichts gemeinsam außer unseren Nachnamen und das aussehen. Ich und Tian waren ein eingespieltes Team und hatten unseren kleinen Freundeskreis. Sie hingegen war die beliebteste und gleichzeitig meist gehasste. Sie hatte jeden Tag eine andere beste Freundin und so. Das Verhältnis zu Tian war ganz okay aber zu mir war es die reinste Hölle. Sie war immer der festen Überzeugung das sie die bessere war und konnte es nicht nachvollziehen das sie eine Schwester hatte. Sie wollte das einzige Mädchen sein.
Als wir umzogen, hatte jeder von uns sein eigenes Zimmer, klein aber schön. Ich war es nicht gewohnt alleine in einem Zimmer zu schlafen da ich ja davor immer ein Zimmer mit Tian hatte also schlief ich immer bei ihm im Zimmer. Schnell nahm sie mein Zimmer auch noch ein.
Als wir dann auf die weiterführende Schule gingen entschied sie sich für eine andere Schule wie wir zwei. Wir waren froh das wir unsere Ruhe hatten aber alles wurde nur nerviger.
Als dann alles noch mit meinem Magenkrebs anfing war sie völlig siegessicher.
Mit 14 sind wir ja wieder zurück gezogen und Tian und ich sind an dem Tag noch, trotz Jetlag an dem Tag mit unserem dad hier in die Halle gefahren. Sie hingegen zog nicht wieder mit uns in eine Wohnung, sondern ging auf ein Internat. Wir waren froh drum und hatten unsere Ruhe von ihr. Dann mussten sich meine ältere Schwester und Kjell auch kein Zimmer mehr teilen. Mit 15 lernte ich Mike kennen, wir wurden relativ schnell ein paar und bla bla. Der Teil ist ja erst Mal egal. Als sie davon mitbekam meinte sie zu mir das ich aufpassen sollte und das Mike bald ihr Freund sein wird denn sie bekommt alles was sie will. Wir hatten oft Streit und irgendwann war ich so genervt von ihr das Tian und ich ihre ach so tolle schminke kaputt machten. Man muss dazu sagen, wir hatten mächtig Spaß und waren stolz auf unser Meisterwerk. Da sie immer unsere Bilder zerissen hatte weil sie alles hässlich fand, hatten wir ihre versteckt. Als sie das sah war sie völlig außer sich und kam mit einem Messer. Sie hatte es hinter ihrem Rücken versteckt und ich wusste nichts. Tian war bei seinem Freund und meine Eltern waren weg. Meine zwei älteren Geschwister waren zusammen in der Stadt also war ich alleine. Sie machte mich fertig das ich an allem schuld war, das ohne mich alles einfacher wäre und das ich sterben soll. Als ich dann meinte das sie nicht Mal bemerkt wie sehr sie von allen gehasst wird und das sie sich wieder abregen sollte da es nur schminke war und sie so oder so scheiße aussah mit Schminke, rastete sie aus. Ursprünglich wollte sie mit dem Messer meine Klamotten kaputt machen die sie so oder so hässlich fande aber danach musste ich selbst dran glauben da ich mich in den Weg gestellt hatte."
Ich fasste mir an den Arm und fuhr die Narbe entlang.
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Einen Herzschlag entfernt.
Teen FictionTeil 1. Diese Liebe erdrückt mich. Du könntest alles ändern Zara, du musst nur aus dem Auto aussteigen und zu mir laufen. Zurück zu deinen Freunden. Zurück zu mir. Warum tust du es nicht? Du weißt, das wenn du jetzt gehst, ich weg bin... Doch du fä...