Seraphs (Owari no Seraph)

Wut

Yoichis pov.

Langsam wurde es dunkel. Wir alle saßen am Lagerfeuer und aßen ein wenig. ,,Ich hoffe das wir hier einiger maßen sicher sind" seufzte Shinoa und stellte die leere Dose auf den Boden. Kimizuki kam zu uns und gesellte sich neben mir hin. ,,War gerade noch bei meiner Schwester. Ihr geht es soweit gut" ,,Schön"sagte Mitsuba und lächelte. ,,Sollen wir hier nochmal kontrollieren ob es keine Vampire gibt?" fragte ich Shinoa. ,,Ja..das wäre mir lieber" sprach Shinoa. ,,Ich könnte gehen!" sprach ich. ,,Klar. Wer geht noch mit Yoichi mit?" ,,Ich!" sprach Kimizuki und hob seine Hand. ,,Gut." ,,Lass uns losgehen" Ich nickte ihm zu. Wenig später umrundeten wir das Einkaufszentrum und suchten noch nach Vorräten, weil unsere langsam knapp wurden. ,,Ich hoffe das wir hier was finden. Unsere Vorräte werden knapp" seufzte Kimizuki, als er vor den Regalen stand und sich suchend umguckte. ,,Naja. Ein bisschen haben wir noch" wand ich ein. Plötzlich hörte ich etwas scheppern. Ich zuckte ängstlich zusammen und guckte mich um. ,,H-hast du das g-gehört?" stotterte ich zu Kimizuki, der dicht neben mir stand. ,,Ja" flüsterte er leise. Geduckt ging ich vor und linste hinter dem Regal nach. Ich riss erschrocken die Augen auf. Ein Vampir! ,,Kimizuki, da ist ein Vampir!" sagte ich leise zu ihm. ,,Wir werden hier warten. Vielleicht geht er hier weg. Dann müssten wir keinen Kampf starten" Ich nickte verständnisvoll zu ihm. Ich guckte nochmal nach dem Vampir, der sich uns näherte. Verdammt. Ich hielt meinen Atem an und kniff die Augen zusammen, als der Vampir an uns vorbei ging und irgendetwas murmelte: ,,Morgen sollen wir alle nach Tokyo gehen und versuchen die Stadt zu erobern. Wieso auf einmal so plötzlich? Ist es wegen diesem komischen Projekt das sie da durchführen wollen?" Tokyo? Der Vampir tat seine Kapuze runter, sodass seine schulternlange lilane Haare zum Vorschein traten. Meine Augen weiteten sich und mein Herz blieb für ein paar Sekunden stehen. Ich wollte schreien. Schreien und weinen und diesen verdammten Vampir töten. Ich hielt mir meinen Mund zu und mein ganze Körper begann zu zittern. Adrenalin und Wut durchströmte mich. Ich wollte ihn töten. Den Vampir töten, der auch meine Schwester getötet hatte. Kimizuki guckte mich verwirrt an. ,,Was ist los?" flüsterte er kaum hörbar. Doch ich antwortete nicht und ballte meine Hände zu Fäusten zusammen. Ich werde dich töten, Vampir... Wutendbrannt sprang ich von meinen Versteck auf und holte meinen Boden heraus und schoss einen Pfeil ab. ,,Töte ihn, Gekkoin!" befahl ich als der Pfeil zum Vampir sauste. Doch der Vampir wich geschickt zur Seite und blinzelte mich verwundert an. ,,Besiegen wir ihn, Yoichi" schallte die hämische Stimme meines Dämons in meinem Ohr. Ich spannte nochmal den Bogen.

  ,,Gib mir, Kraft, Gekkoin" 

,,Du hast meine Schwester getötet und dafür wirst du büßen!" schrie ich mit tränenüberströmten Gesicht zu ihm und schoss noch einen Pfeil ab, der den Vampir am Bein traf. Er jaulte auf uns guckte mich wütend an. Dann plötzlich sprang er aus einem Fenster was offen stand raus und verschwand in der Ferne. Er ist weg..Ich fiel auf die Knie, vergrub mein Gesicht in meine Handflächen und begann los zu weinen. ,,Yoichi!" Kimizuki kam zu mir hingerannt. ,,Das war der Vampir..der meine S-schwester u-umgebracht hatte, und ich konnte mich nicht rächen. Ich konnte ihn nicht töten" schluchzte ich. Kimizuki strich mir beruhigend über den Rücken. Es war einfach nur peinlich vor ihm zu weinen. Wieso bin ich nur so eine verdammte Heulsuse? ,,Yoichi ist schon gut." ,,Ich bin einfach nur zu schwach.." schluchzte ich. Dann spürte ich wie ich von dem Pinkhaarigen umarmt wurde. Ich schreckte zusammen und ich spürte wie ich leicht rot wurde. ,,Mach dir keine Vorwürfe Yoichi" sprach er mit fester Stimme. Ich beruhigte mich ein bisschen und sprach daraufhin: ,,A-arigatou" Ich erwiderte seine Umarmung. Es tut gut, jemanden zu umarmen, dachte ich. Dann lösten wir uns. Ich wischte meine Tränen ab und sprach: ,,Der Vampir hat irgendwas von Tokyo geredet und von einem Experiment." Kimizuki nickte. ,,Lass uns den anderen alles erzählen"

Kimizukis pov.

,,Da seid ihr ja!" rief Shinoa und kam uns entgegen gerannt. ,,Und?" ,,Wir konnten einen Vampir belauschen. Er hat irgendwas von Tokyo geredet, das die Vampire die Stadt eroben sollen, und das da ein Projekt vorgeführt werden sollen" erzählte Kimizuki. ,,Tokyo? Projekt? Tokyo ist gar nicht mal so weit weg." sprach Shinoa. ,,Wir werden bis Morgen warten und dann weitersehen" Wir beide nickten. Langsam setzten wir uns zu den anderen. ,,Kimizuki!" Diese Stimme? Ist das nicht...Mirai?" Sofort stand ich auf. Plötzlich sah ich wie Mirai die Autotür öffnete und mich anlächelte. ,,Mirai!" Dann geschah etwas wovon ich nur träumen konnte. Das Rothaarige Mädchen setzte vorsichtig ihre nackten Füße auf den Boden und hielt sich dem Auto fest. Schweißperlen rannen ihr runter, während sie angestrengt auf den Boden sah. ,,Mirai" hauchte ich und meine Augen füllten sich mit Tränen. Langsam setzte sie einen Schritt mit ihren rechten Fuß nach vorne. Ihre Beine zitterten. Doch sie machte noch einen Schritt und verzog das Gesicht vor Schmerz, als sie auftrat. Bestimmt tut es so weh, als würde man auf Messern laufen, dachte ich. Die anderen saßen still da und betrachteten das Wunder. Langsam kniete ich mich runter und streckte meine Arme raus: ,,Komm zu mir, Mirai" Sie sah mich an und konzentrierte sich nur auf mich. Sie tat noch zwei Schritte nach vorne und hielt sich noch immer am Auto fest. Sie keuchte und nahm dann ganz langsam ihre Hand von dem Auto weg. Sie streckte ihr Arme aus um ihre Balance zu halten und setzte immer vorsichtig einen Schritt nach vorne. ,,Ich kann gehen" hauchte sie glücklich und sah mich mit tränenüberströmten Gesicht an. ,,Mirai" flüsterte ich kaum hörbar. Fast hatte sie mich erreicht und sprang in meine Arme wo sie mich glücklich umarmte. ,,Mirai, du kannst endlich wieder gehen" glücklich weinte ich und schlang ihre Arme um sie rum.