Lebenskäfig

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Ist es Zeit, dass ich meine Augen nun schließe?
Dass ich zum letzten Mal in dieser Szenerie eine Träne vergieße?
Was ist mein Fluch, dass alles hier so vergebens Macht?
Denn wo eben Sonne noch war, herrscht wieder ewige Nacht.

Empfindungswelten wurden durch Lügen verdorben,
Und so bin ich wieder ein Stück müder geworden.
Viel warmer Ausdruck, der zur qualvoll stechenden Frage wird,
Sodass deren Antwort sich in mir als eine weitere Narbe ziert.

Und während sich das Fleisch in Feigheit wähnt,
Stirbt meine Seele, während sie sich nach Freiheit sehnt.
Doch da die Gegenwehr wicht'ger Menschen ewig währt,
Freut ihr euch meines Lebens, indem ihr mich in euren Käfig sperrt.

Gedichte eines LordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt