Kapitel 6

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Nachdem Mia Hagrid erzählt hatte was passiert war blickte er sie väterlich an.

"Ach Mia. Der James ist ein anständiger junge. Kannt' ihn schon als der noch in meine Handfläche gepasst hat", brummte dieser.

Mia blickte ihn durch ihre langen Wimpern an. "Aber wenn er mich anspricht?", fragte sie unsicher.

Hagrid seufzte. "Mia... Weiß nich wie ich es sag'n soll. Hmmm... Mia du muss' aus der Depression rauskomm'n, nh? Meinst du nich 's tät dir gut mal mit wem zu red'n der mich ich oder Poppy oder Neville is? Mia du bist 'n tolles Mädel, un' du musst einfach mal mit deiner Vergangenheit abschließen.", sagte er vorsichtig.

Mia starrte einen Punkt in der Ferne An. Sie wusste das Hagrid recht hatte. Sie wusste es so sicher, aber sie wusste eben auch, das sie James nur wehtun würde, und das sagte sie Hagrid auch.

Dieser sah sie traurig an. "Mia 's wird Zeit das du mal an dich denkst. Denkst du James wird dir nich helfen woll'n nur weil du krank bis'? Da kennst du die Potters aber schlecht."

Mia dachte kurz darüber nach, bevor die Kopfschmerzen langsam zurückkehrten, und sie dazu veranlassten langsam auf hagrids Sofa einzuschlafen.

*

Neville Longbottom tigerte nervös in seinem Büro auf und ab. Es war anstrengend Schulleiter zu sein, aber er liebte seinen Job.

Nur dieses eine Mädchen machte ihm solche Sorgen.

Mia Price.

Sie war todkrank, und hatte nicht mehr ein Jahr zu leben, aber sie versteckte sich vor aller Welt.

Und obwohl er versuchte ein Auge auf sie zu haben, verschwand sie hin und wieder einfach.

Sie war eine Meisterin im verstecken.

Und heute beim Frühstück hatte er eindeutig gesehen, wie sein patensohn, James, sie gesehen hatte, weswegen er eine Hochachtung vor ihm hatte.

Niemand hatte sie je wahrgenommen.

Dennoch war Mia wie auf einem elektrischen Stuhl aufgesprungen und war hinausgerannt, und das war der Grund für nevilles nervöses auf und ab Tigern.

Dieses Mädchen war in einem unglaublich labilen Zustand, nicht nur körperlich.

Neville hatte entsetzt in ihrer Vergangenheit nachgeforscht, und die Gründe für ihr gerade zu panisches Verhalten gegenüber Menschen zu enthüllen.

Sie war quasi allergisch gegen Aufmerksamkeit. Jetzt hatte sie welche von James bekommen. Was würde sie als nächstes tun? Niemand wusste das. Er wusste nicht einmal wo sie gerade war, und hoffte einfach das sie sich nicht vom Astronomie Turm gestürzt hatte.

Auf einmal klopfte eine Eule gegen sein Fenster. Hastig ließ er sie herein und las den Brief von Hagrid.

Neville,
Mia is bei mir. Sie Is grad eingeschlafen und ich brings nich übers Herz sie zu wecken. S geht ihr schlecht, Neville.
Harrys Sohn James hat sie gesehen.
Sie hat Angst.
Hagrid

Nach dem ersten Satz machte nevilles Herz Luftsprünge. Sie war nicht vom Astronomie Turm gesprungen. Sie war am Leben.

Dann ging ihm auf das sie Hagrid von James erzählt hatte. War das eine Besserung?

Also schmierte er eine rasche Antwort
Hagrid,
Behalt sie bei dir so lange sie will, sie muss nur morgen zum Unterricht.
Das mit James weiß ich.
Pass auf sie auf.
Danke
Neville

Und schickte die Eule zurück. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und barg sein Gesicht in seinen Händen.
Er müsste mal mit James sprechen, nicht als Lehrer, sondern als Patenonkel. James schien die einzigste Person zu sein die Mia wahrnahm.
Vielleicht war er ja ihre letzte Hoffnung?

*

Als Mia die Augen aufschlug dämmerte es bereits. Ihr Kopf hämmerte vor Schmerz und sie fühlte sich als würden feuerschlangen sich einen Weg vom Magen durch ihre Speiseröhre Bahnen.

"Hagrid", brachte sie heiser heraus, und er blickte von einem Zettel auf. Und bevor sie es länger halten konnte erbrach sie sich auf dem Boden.

"Es tut mir so leid", flüsterte sie unter Tränen. Sie schämte sich. Hagrid sprang auf und sah sie besorgt an Bevor er ihr einen Eimer besorgte. Mit einem Schlenker seines Regenschirms beseitigte er das erbrochene und betrachtete sie ängstlich als sie sich wieder und wieder übergab.
Irgendwann wurde es ihm wohl zu bunt denn ohne auf ihre Schwachen Widersprüche zu achten hob er sie hoch.

Sie wog so wenig. So viel zu wenig für eine sechzehnjährige.

Mia fühlte sich einfach schrecklich. Nicht nur körperlich, aber auch das sie Hagrid so viel zumutete.

Deshalb wollte sie sich von allen fernhalten. Sie alle müssten so viel für Sie tun, und Mia kam sich nicht wert genug dafür vor.

Sie spürte wie Hagrid trotz seiner alten Glieder so schnell wie möglich die Ländereien hinter sich legte und er hielt hin und wieder an damit Mia sich übergeben konnte.
Sie weinte, aber nicht wegen der Krankheit, zumindest nicht komplett.
Sie weinte vor Scham.

Sie schämte sich so eine Last für alle Beteiligten zu sein.

Hagrid murmelte so Dinge wie "gleich geschafft, Mia" oder "gleich sind wir bei Poppy" doch sie wurde nur von Zitteranfällen geschüttelt.

Bevor sie Sich versah hatte Hagrid auch schon das Portal passiert und barg schützend ihr Gesicht in seinem Mantel, damit die Schüler sie nicht sahen.

Sie war ihm so dankbar.

Dann bog der keuchende Hagrid mit der zitternden und weinenden Mia im Arm um die Ecke und Mia sah schon den erlösenden krankenfügel, doch auf einmal hörte sie eine Stimme die alles durcheinander brachte und Hagrid blieb kurz stehen.

"Hagrid! Wer ist das?!", hörte ich entsetzte rufe und Hagrid antwortete nur schnell: "habs grad eilig James- und Lily und Albus, tut mir leid", druckste er herum und lief weiter zum krankenfügel und Mia schrie gegen ihren Willen kurz auf vor Schmerz, und sie sah schon Poppy entgegen kommen die traurig und entsetzt gleichzeitig die schwitzende Mia in Empfang nahm, gerade noch so einen Eimer hinstellte in den Mia sich übergab bevor sie in hagrids armen das Bewusstsein verlor und nur noch ein bekanntes Augenpaar im Gedächtnis hatte.

Ein wunderschönes, warmes, schokoladenfarbenes Augenpaar, mit einem entsetzten und besorgten Gesichtsausdruck, das sie schon das erste mal verzaubert hatten.

Things I have to do before I goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt