Kapitel 18

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James wusste nicht so genau wie sie dorthin gekommen waren, denn alles auf das er sich konzentrieren konnte war Mia, aber auf einmal saßen er und Mia gemeinsam hinter dem Cafe und schauten auf den gefrorenen Teich der hinter dem Cafe lag.

Mia schien es wieder besser zu gehen, obwohl ihre ohnehin schon blasse Haut noch blasser zu sein schien.

James nahm sich die Zeit sie zu betrachten, etwas das er in letzter Zeit so gerne tat.
Sie blickte auf den See wie sie so oft auf etwas in die Welt blickte, mit einem Blick voller Sehnsucht, und Sanftmut, und einem Hauch von Neugier.

Ihre grünen Augen glitten von einem geschmückten Haus zum nächsten und jedes Licht an einer Lichterkette schien sich Gleichzeitig in ihren Augen wiederzuspiegeln und zu verdoppeln, aber es schien die Sehnsucht in ihrem blick noch mehr hervortreten zu lassen.

Die Schneeflocken schmolzen wenn sie auf ihre schwarzen Haare trafen, aber für einen Moment sahen sie aus wie Diamanten in ihren Haaren und James wünschte sich nichts mehr als ihr echte Diamanten geben zu können die sie sich in die Haare stecken könnte.

Sie mussten nicht miteinander reden, denn das schweigen war angenehmer als über etwas zu reden was sie beide schon wussten.

Vor allem mia genoss es einfach das Gefühl zu haben das jemand sie auffangen würde wenn sie stolperte.

Und James genoss es sie ansehen zu können und zu bewundern was für ein Kunstwerk sie war. Aber wie jedes Kunstwerk wird es eines Tages nicht mehr da sein, oder nur noch als Kopie existieren, als Abbild.

Aber kein Abbild würde jemals an Mia rankommen, das wusste er.

James wusste ebenfalls das dieses Weihnachten Mias letztes Weihnachten sein würde, aber statt sich zu schwören sie feiern zu lassen, und alles zu tun um sie glücklich zu machen, schwor er sich, alles zu tun damit sie sich selber glücklich machen könnte. Damit sie selber Verstand das sie genug war um Glück in die Welt zu bringen, schönheit, Leidenschaft. Liebe.

Nur flüchtig dachte er noch an die Begegnung mit seiner Großtante im Bad, denn wieso sollte er Gedanken an eine schreckliche Person verschwenden wenn er doch alle seine Gedanken an diese wunderschöne Person vor ihm schenken konnte?

Er wusste das es für seinen Vater nicht einfach sein würde sie wieder zu sehen, aber er hatte noch so viel Zeit um sich daran zu gewöhnen. Und wer wusste schon wie viel Zeit James blieb um sich daran zu gewöhnen sein Herz einer Person gegeben zu haben die es wortwörtlich mit ins grab nehmen würde?

Irgendwann brach Mia das schweigen.

"Sieh dir das Licht an, James", sagte sie leise. James blcikte auf und folgte ihrem Blick.

Da war ein kleines Kind mit seiner Mutter die gemeinsam Lichterkette um Lichterkette an Bäumen und Laternen wickelten.

Um jede Laterne in der Straße lag jetzt eine Lichterkette, von einem Kind mit vor Freude und Aufregung roten Wangen aufgehängt.

Mia sah den beiden nachdenklich nach. "Glaubst du, dass Licht existiert um weitergegeben zu werden?", fragte sie James.

James dachte kurz darüber nach, bevor er lächelte. "Ja, das denke ich"

Mia blcikte ihn an. "und was wenn eins ausgeht? Würde es dann was ausmachen?"

James betrachtete sie. Sie sah nachdenklich und melancholisch aus. "Ja, das würde es. Denn wer weiß wie viele Lichter dieses eine Licht wieder hätte anmachen können", lächelte er sie an und sie schenkte ihm eine ihrer seltenen lächeln.

Er legte eine große, warme Hand an ihre kleine Wange und sie schreckte erst ein wenig zurück.

Doch er nahm seine hand nicht weg. Licht, entschied er, war wie wärme. Man kann sich selber wärmen, aber man muss Wärme weitergeben an die die es nicht haben.

Sie blickte ihn die ganze Zeit mit diesem blick an, bis sie ganz vorsichtig ihr Gesicht in seine hand legte und genoss wie die Wärme seiner hand in ihre Überging.

"Mia, Licht ist zum weitergeben da, denn was willst du alleine mit so viel Licht? Du weißt es nichtmal, aber du hast so viel Licht in dir. Und du merkst es nichtmal, das du allen Menschen die dich tatsächlich sehen Licht schenkst. Man muss dich erst sehen bevor man das Licht sehen kann, aber wenn man es einmal gesehen hat, fragt man sich wie man es je hatte übersehen können.", Sagte er sanft und mit jedem Wort lehnte sich Mia näher an ihn.

Doch da waren die Tränen wieder, eine klare, warme Träne die aus ihrem Auge kullerte und von ihrer Wange auf den gefrorenen Boden traf, wo sie verschwand.

"Aber warum kann ich dann nicht bleiben?", flüsterte sie.

James biss sich auf die Lippe um nicht auch zu weinen. Er hatte sich selbst die Frage oft gefragt. Wieso konnten Menschen die so vielen das Licht nahmen bleiben, und so Leute wie sie, mussten gehen?

Er küsste sanft ihren Haaransatz.
Als Antwort deutete auf die sterne, die in der Dämmerung schon anfing zu scheinen.

"Nicht einmal der hellste Stern kann den Himmel auf ewig beleuchten. Und Licht geht nicht verloren. Manchmal kann man es sehen, manchmal kann man es nicht sehen, aber wenn es einmal da war, kann es auch nicht mehr genommen werden. Licht, Wärme, Zeit, die Schönheit die man in allem findet....liebe... All das sind  Dinge, die  nie ein Ende finden können, weil sie ..  mehr sind als das was wir begreifen können, sie sind Dinge die wir nicht verstehen weil wir sie nicht sehen können....aber nur weil man etwas nicht sehen kann heißt es doch nicht das es nicht da ist, oder?"

Mia lächelte ihn liebevoll an. In jeder einzelnen Facette ihres Gesichts sah man Dankbarkeit, Sehnsucht nach Liebe...und Liebe selbst.

"Ja...auch Dinge die man nicht sehen kann sind da nehme ich an... James, ich sehe so viele Dinge, und ich kann nicht verstehen, warum sie hier sind wenn doch keiner sie wahrnimmt. Menschen sehen ein Kind, das mit seiner Mutter Lichter aufhängt, aber ich sehe das größte Geschenk das den Menschen gemacht wurde, ein Kind, das aufgeregt anderen Menschen eine Freude machen will, das aufgeregt anderen Menschen zeigen will wo das Licht ist, das sie suchen, das Licht weitergeben will, und ihnen zeigen will, das auch sie Teil einer Lichterkette sind, irgendwie. Das sind wir doch oder?"

Und dieses Mal musste James lächeln und sich wundern mit wie viel intelligenz und Weisheit dieses Mädchen ausgestattet war.

Seine Antwort kam genauso ehrlich. "Das sind wir. Vor allem wir beide. Du und ich, wir sind unsere eigene Lichterkette. Und wir brennen nur gemeinsam"

"Gemeinsam."

(A/N: tut mir so leid das dieses Kapitel so spät kam, aber es war sehr viel los. Ich weiß das dieses Kapitel sehr viel Licht in sich hat, aber erstens ist bald Weihnachten und zweitens habe ich die ganze Zeit "Light" und "Saturn" von sleeping at last gehört. Hört euch die Mal an, dann wisst ihr was mich für dieses Kapitel inspiriert hat:) vielen Dank dafür das ich noch so treu dabei seid ❤️
Ich hab euch alle ganz doll lieb  und schöne Ferien!
LG Bella)

Things I have to do before I goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt