Kapitel 16

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Mia konnte nicht einschlafen.

Vielleicht lag es an dem fremden Bett, vuelleicht lag es daran das sie wusste das sie hier Fremd war, vielleicht lag es daran das Beckys nächtliches geplapper fehlte, vielleicht lag es auch einfach nur an den rasenden Kopfschmerzen.

Auf jeden Fall ging es nicht, und die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer.

Sie wusste das das einer der Notfälle war von denen James gesprochen hatte als er gesagt sie sollte bei Notfällen zu ihm.

Dennoch zögerte sie. Sollte sie?

Ihr Herz schrie ja. Sie brauchte James.

Ihr Kopf schrie nein. Sie wollte nicht das jemand sie so sah.

Und weil Mia ein intelligenter Mensch war neigte sie dazu mehr auf ihren Kopf zu hören.

Also blieb sie zitternd in ihrem Bett liegen, in die Decke eingewickelt und trotzdem frierend, mit kaltem Schweiß auf der Stirn und rasenden Kopfschmerzen aber ohne einen Ton von sich zu geben.

Sie spürte wie ein merkwürdiges Gefühl ihre Körper hinaufkroch.

Es war lähmend, und trotzdem wehrte sich ihr Körper dagegen.

Panik brach in Mia aus. Fühlte sich sterben so an?

Auf einmal überrollte sie die Dunkelheit und sie landete wie immer in ihrem Floß.

Es war kalt. Regen peitschte auf das Meer und ließ Mias Haare schon nach kurzer Zeit patschnass werden.

Sie legte ihre Stirn auf ihre angezogenen Knie und weinte leise.

Einerseits wegen der Einsamkeit und der Angst.

Andererseits weil sie nicht sterben wollte. Das war das erste Mal das es ihr nicht egal war.
Sie wollte James unbedingt noch einmal sehen bevor sie starb.

Sie wollte Lily noch einmal sehen, sich bedanken, das sie ihr eine Freundin gewesen war, ebenso wie Albus.

Und sie wollte Harry Potter noch einmal sehen und ihm sagen wie sehr sie ihn bewunderte.

"Hab keine Angst, Mia."

Mia schreckte auf.
Ihr gegenüber saß eine junge Frau, vielleicht Anfang zwanzig, mit langen dunkelroten Haaren und hellgrünen Augen.

Sie sah unglaublich freundlich aus und ihre Anwesenheit spendete Mia Trost.

Dennoch war sie verwirrt. Wieso saß jemand hier im Floß?

"Wer....?", Brachte sie heraus.

Die frau lächelte. "Ich bin Lily Potter, Mia"

Mia Riss die Augen auf. Lily sah ihrer Freundin Lily Luna unglaublich nur hatte sie statt ihren braunen Augen Albus' und Harrys grüne.

"Aber... Sie...Sie sind doch....nun ja, tot", stotterte sie und lief Rot an.

Lily lächelte. "Ja, das bin ich. Und deshalb werde ich dir Gesellschaft leisten, auf deinem Weg. Denn ich glaube meinem ältesten Enkel würde es sehr am Herzen liegen, oder?"

Mia könnte weinen. Es war als wäre es bereits besiegelt das es nun wirklich nicht mehr lange dauern würde bis Mia starb.

Aber dennoch- sie war nun nicht mehr alleine, nicht mehr alleine im Leben und nicht mehr alleine im sterben.

Lily sah die Tränen in Mias Augen und setzte sich auf dem kalten Floß näher an Mia um sie in den Arm zu nehmen.

"Shhhh...nicht weinen. Wieso weinst du?"

Mia strich sich die kristallenen Tränen von den Wangen und probierte sich an einem Lächeln.
"Ich weiß nicht. Ich hab Angst, Lily. Ich möchte James nicht verlieren aber ich will ihn auch nicht verletzen", schluchzte sie und Lily legte ihre Arme um die schmalen Schultern des jungen Mädchens.

Obwohl Mia sich eigentlich gegen den Kontakt wehren würde war er angenehm, denn Lily spendete ihr Trost.

"Ach Mia...du musst keine Angst haben. Ich bin ein Beweis dafür, oder nicht? Wenn wir sterben verlassen wir die Welt nicht. Wir verlassen die Gedanken und die Herzen der Menschen nicht. Und das ist es doch was einrn am Leben hält. Du müsstest das am besten wissen- du lebst seid dem jemand dich im Herzen und in den Gedanken hält- vorher hast du existiert. Und im Tod ändert sich das nicht, Mia. Und dieser ort- ich bin vor 40 Jahren gestorben, und doch rede ich hier mit dir."

Mia sah die junge Frau nachdenklich an. Sie hatte recht.

Mia wollte gerade etwas erwidern als die Strömung wieder stärker würde.

Der Wind peitschte und Nebel zog auf.

Er verschleierte Mias Sicht auf Lily und sie rief panisch nach ihr.

Doch sie hörte nur noch ein flüstern "Hab keine Angst, Mia. Ich bin hier, bis du das nächste Mal hier bist, und länger"

Dann wurde sie wie durch einen Staubsauger gesogen und ins Licht geschleudert.

Sie hustete wegen dem Aufprall und sie konnte eine unfassbar erleichterte stimme hören. "Halleluja, Mia, du lebst!"

"James", flüsterte sie unbewusst und er antwortete mit noch von Panik getränkter stimme. "Ich bin hier, Mia. Niemand kann dir jetzt mehr wehtun.", Sagte er und Mia lächelte leicht bevor sie die Augen aufschlug.

Neben ihr kniete ihr ein und alles, James , der sie mit Panik in den Augen ansah.

Auf der anderen Seite war Ginny Potter, die sich gerade erschöpft an die Wand lehnte.

"Was ist passiert?", fragte Mia erschöpft.
"Ich bin heute Nacht aufgewacht und bin an deinem Zimmer vorbeigekommen und du hast dich so angehört als würdest du ersticken, dann bin ich rein und du...du lagst hier so leblos und....ich dachte du...", Er beendete den Satz nicht.

Sie lächelte schwach.
"Es geht mir gut, James", flüsterte sie noch doch die Angst wich nicht aus James Augen.

"Ich gehe Frühstück machen", sagte Mrs Potter matt und verließ den Raum.

"James", sagte Mia ohne umschweife, "ich habe deine Oma getroffen"

James sah sie verwirrt an. "Oma Weasley? War sie heute Nacht hier?"

Mia schüttelte den Kopf. "Nein. Ich habe Lily Potter getroffen. Die Mutter von deinem vater", erklärte sie ihm und james sah sie mit riesigen Augen an.

"Was-wie...?", stotterte er.
"Sie hat auf mich gewartet. Sie sagte...sie sagte das sie mich begleiten würde", sagte Mia und musste ein wenig lächeln.

"Wahnsinn", wisperte James mit leuchtenden Augen.

Er hatte sie kein bisschen für verrückt erklärt. Er hatte ihr sofort geglaubt.
Und das ließ Mias Herz ein wenig leichter werden.

Wenn sie schon gehen musste, dann wollte sie wenigstens vorher leben.

Things I have to do before I goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt