Bonuskapitel

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Frankreich galt lange Zeit als eines der Länder mit einer sehr engen und gut funktionierenden Muggzazu (Muggel-Zauberer-Zusammenarbeit).

Dank der äußerst geringen Anzahl magischer Familien zu Gründungszeiten des Frankenreiches, gelang die Integration in das bestehende Gefüge wesentlich besser als in anderen Ländern Europas. Nahezu alle französischen Zauberer wurden ein wichtiger Bestandteil der gehobenen Gesellschaftsschicht, lediglich die Familiengeschlechter Delacour und Delavoine wandte sich mittelloseren Teilen des Volkes zu, die weitestgehend durch Muggelfamilien geprägt wurden.

Durch tiefgreifende Veränderungen der gesellschaftlichen Ordnung, sowie internationale Verpflichtungen innerhalb des transkontinentalen Geheimhaltungskongresses, wurde letztendlich auch in Frankreich die strikte Trennung von Zauberern und Muggeln beschlossene Sache.

Bis zu diesem Zeitpunkt jedoch verwoben sich die vielschichtigen Prozesse aus Politik und Adel stärker und stärker, daraus resultierte die stetig größer werdende Einflussnahme der magischen Bevölkerung (aus oben genannten Gründen blieben dabei die Geschlechter der Delacour und der Delavoine außen vor).

Zu Konflikten kam es ausschließlich zwischen den verschiedenen Zaubererfamilien, die alle darauf hofften, mehr Macht zu erlangen. Insbesondere, falls diese Familien unterschiedliche Schichten der Gesellschaft förderten, kam es zu wüsten Auseinandersetzungen und hitzigen Diskussionen.

Im 15. Jahrhundert erreichten diese, zunächst unterschwelligen Probleme, ihren Höhepunkt. Hervorzuheben sind an dieser Stelle vor allem die Delacroix, die die Sippe der Delavoine an einem einzigen Tag beinahe vollständig vernichteten.

Mit dem Untergang der Delavoine erlitt die gesamte untere Bevölkerungsschicht, bestehend aus Bauern und größtenteils verarmter Landbevölkerung, einen herben Rückschlag, da sich die Familienangehörigen der Delavoine stets für eine verstärkte Mitbestimmung dieser Gruppen ausgesprochen hatte.

Viele Hexen und Zauberer des Geschlechtes der Delacour versteckten sich aus Angst vor ebenso starken Angriffen, vereinzelt kam es auch zum vollständigen Rückzug aus dem gesellschaftlichen Gefüge.

Eine neue Form des Regierens etablierte sich, in der ein Großteil der Bevölkerung keinerlei Rechte besaß und zudem noch schwere Arbeiten für das Wohl der Reichen verrichten wurde. Die Unterstützung dieser Praktiken wird auch heute noch den Delacroix und Claireveaux vorgeworfen. Auch zwischen diesen beiden Familien kam es zu Konflikten, da sie beide um die Vorherrschaft rangen.

Durch die geschickte Verbrüderung der Delacroix und einem der wichtigsten nichtmagischen Familiengeschlechtern, den St. Paul, gelang es, den Einfluss der Claireveaux gemeinschaftlich zu senken und die Macht für ein ganzes Jahrhundert an sich zu binden.

Durch die höchst unglückliche Begebenheit, dass die den König stellende Familie Delacroix einen Squip hervorbrachte, entstand neuer Unmut innerhalb des Adels. Verstärkt unteranderem durch die Tatsache, dass die Delacour und sogar einige Mitglieder der Claireveaux in Louis XIV zunächst einen Hoffnungsträger für Änderungen hielten, da er den Anschein von Verständnis erweckte; war er doch selbst eigentlich nicht gewollt vom System der Mächtigen St. Paul und Delacroix.

Stattdessen jedoch verfolgte Louis XIV noch eine viel stringentere Politik als seine Ahnen. Durch Vergnügungen und Amüsements unterschiedlicher Art und Weise schaffte er es dennoch, einen Großteil des Adels für sich zurück zu gewinnen. Trotzdem konnte eine bürgerliche Revolte nicht mehr verhindert werden.

Während der Zeit der französischen Revolution starben viele Zauberer und Hexen durch Muggelhand, angestachelt wurden sie dabei von im Untergrund agierenden Mitgliedern der Delacour.

2 - AschemädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt