Kapitel 26

2.5K 117 9
                                    

Hermine POV
Wir rannten Hand in Hand durch die Korridore, die mal wieder wie leer gefegt waren, weil alle sich für den Ball vorbereiteten, um noch rechtzeitig in der großen Halle zu sein, ohne Ärger von McGonagall zu bekommen.

Wir stürzten also wenige Minuten später durch die Tür der Großen Halle, wobei wir gerade noch daran dachten,  unseren Sicherheitsabstand wieder einzuhalten, auch wenn Draco ziemlich mit sich selbst zu kämpfen schien, als er zögerlich seine Finger aus meiner Hand zog.

Ich lächelte ihn noch kurz an, was hoffentlich niemand gesehen hat.

Aber außer uns und der Direktorin war noch niemand anwesend.

Die Vertrauensschüler sollten erst in zehn Minuten kommen und der Rest des Partyvolkes war erst in einer Dreiviertelstunde eingeplant.

Wir hechteten hinauf auf das Podium mit den Lehrertischen, auf dem die Lehrerin mit ihrem üblich strengen Blick wartete.

"Ah, Ms Granger, Mr Malfoy. Schön, dass sie sich auch mal bequemt haben, herzukommen.", begrüßte sie uns mit eisiger Stimme.

Ich sah schnell auf meine Muggeluhr, die ich zum 16. Geburtstag von meinen Eltern bekommen hatte, und bemerkte, dass wir, trotz der Eile, fast eine Viertelstunde zu spät waren.

"Professor, es tut uns so unglaublich leid, es ist noch was dazwischengekommen, und-", versuchte ich zu erklären, während ich immer noch von dem Sprint keuchte, bis mich der Blick der älteren Hexe verstummen ließ.

"Wie dem auch sei, dass einzige, was sie heute machen müssen, ist den Tanz unter den verschiedenen Häusern anzusagen, alles andere übernehmen soweit ich weiß die Vertrauensschüler.",erklärte sie und lief in Richtung Ausgang.

"Die Lehrer werden in ihren Büros sein, falls sie etwas benötigen sollten.

Ach, und vergessen sie nicht, einen Zauber auf die Eingangstore zu legen, damit die jüngeren Schüler nicht geweckt werde."

Damit verließ sie den Festsaal und ließ die Vertrauensschüler eintreten.

Kurze Zeit später kamen auch schon die restlichen Schüler. Es wurde getanzt, gelacht und die Stimmung war super.

Da Draco und ich keine Lust hatten, mit irgendjemandem zu tanzen, setzten wir uns hinter die Lehrertische und sahen dem bunten Treiben zu.

Schließlich bemerkte Draco, dass es so langsam Zeit sei, für unseren Tanz, also stand ich auf, wie wir es ausgemacht hatten und stellte mich hinter das Rednerpult in der Form einer goldenen Eule

. Ich räusperte mich und hob die Spitze meines Zauberstabs an meinen Hals und wisperte "Sonorus"

Dann begann ich meine Rede mit einer so verstärkten Stimme, dass sich abrupt alle umdrehten.

"Guten Abend, wie ich sehe, amüsiert ihr euch bis jetzt. Die Vertrauensschüler und wir, die Schulsprecher, haben uns etwas ausgedacht.

Um ein Zeichen zu setzen, dass der Krieg jetzt vorbei ist, und um den Wiederaufbau von Hogwarts und eine lange Friedensperiode unter den Häusern zu feiern, bitte ich jetzt jeden, sich einen Tanzpartner aus einem anderen Haus zu suchen.

Und bitte macht mit und verderbt nicht anderen die Party.", fügte ich noch schnell hinzu, als ich einige Ravenclaws murmeln hörte.

Aber wirklich jeder suchte sich einen neuen Tanzpartner und auch Draco zog mich auf die Tanzfläche. Ich lachte, während die Musik weiterlief.

Ich hätte ewig so weitertanzen können, hier, in Draco Armen.

Ich sah mich nach meinen Freunden um.

Ginny tanzte mit Justin Flinch-Fletchley, einem Hufflepuff Jungen, während Harry mit einem umkomfortablen Lächeln versuchte, Susan Bones nicht auf die Füße zu treten.

Er und Ron, der mit einem jungen Slytherin Mädchen tanzte, reisten morgen ins Aurorencamp ab und wollten ihren letzten Abend noch genießen.

Neville tanzte weiter mit Luna, die ja nicht in Gryffindor war, worüber ich lächelte.

Aber dann sah ich wieder in Dracos Augen.

In diesen sturmgrauen Augen konnte ich mich verlieren, ich konnte in sie hineintauchen, wie in zwei Gletscherseen, aus denen man hinwieder auftauchen möchte um Luft zu holen.

Er sah mich genauso an, wie ich ihn ansah.

Doch plötzlich ging alles ganz schnell. Der Ausdruck in seinen Augen war anders.

In ihnen spiegelten sich Angst und Schmerz. Physischer Schmerz, nicht emotionaler, aber sehr starker Schmerz. er brach vor meinen Augen zusammen und wand sich am Boden, als ob er von einem Cruciatus getroffen wurde.

Das Bild trieb mir Tränen in die Augen und ich kniete mich neben ihn, um seine Hand zu halten. "Draco! Sprich mit mir!", wisperte ich hysterisch.

Ich sah mich um und gab Ginny schnell ein Zeichen, worauf sie und Harry die gesamte Halle evakuierten.

Währenddessen färbten sich Dracos weit aufgerissene Augen unnatürlich leuchtend grün und er begann zu schreien.

Schreie, die so markerschüttert waren, dass sie sich wie heiße Klingen in mein Herz bohrten.

Ich blendete die Schreie meiner Mitschüler aus und sah nur noch ihn. Ich bemerkte, dass er vor Schweiß nur so tropfte und zog ihm die Anzugjacke und das Hemd aus.

Da bemerkte ich es: Tiefschwarz leuchtete das dunkle Mal auf seinem linken Unterarm.

Aber noch schlimmer: Die Schlange bewegte sich und zischte.

Draco riss die Augen noch weiter auf und plötzlich war er ein schwarzer, gestaltloser Rauchball, wie alle Todesser in ihrer wahren Gestalt.

Ich versuchte, ihn festzuhalten, doch er entwischte mir und floh mit einem klirren von Glas durch das Buntglasfenster an der Seitenwand der großen Halle. Und ließ mich zurück.

Allein.

Am Boden zerstört.

In einem zerrissenen Kleid.

Ohne mich ein letztes Mal geküsst zu haben.

Ohne ein letztes "Ich liebe dich"

Ohne ein "Auf Wiedersehen"

Weinend.

Ohne ein Anzeichen, dass er überleben würde.

Ohne Hoffnung.

Mit gebrochenem Herzen.

Und doch motiviert, um alles zu tun, um ihn zurück zu holen.

Aus einem Grund : Liebe

_______________________________

Soooo jetzt fängt die Action an:) Ich frage wie immer nach Feedback aber naja, ihr wisst ja

What made us change?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt