Kapitel 28

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Hermine POV
Ginny war die erste, die zurück in die große Halle kam um nach mir zu sehen.

Sobald sie mich, einen unförmigen, grünen Haufen, der zuckend und weinend auf dem inzwischen Wiede steinernen Boden lag, sah, rannte sie zu mir und umarmte mich.

Bei meinem Anblick hatten sic auch in ihren Augen Tränen gebildet. Wow, ich hatte echt Talent. Ginny Weasley zum heulen zu bringen.

Wir saßen noch eine Weile, unfähig aufzustehen.

Eine Weile später, nachdem Ginny mir versichert hatte, dass niemand meinen emotionalen Ausbruch bemerkt hatte und demnach auch nichts von mir und ihm, ich brachte es nichtmal fertig seinen Namen zu denken, wusste, standen wir auf und Ginny brachte mich noch bis zum Turm.

Ich fiel in mein Bett ohne mein Kleid auszuziehen und schlief auf der Stelle ein. Und sofort begannen die Albträume.


Draco lag auf einer Wiese. Bewusstlos. Das nasse Gras hatte seine Kleidung durchweicht und das Platinblonde Haar hing ihm in Strähnen in die Augen.

Zwei dunkle Gestalten liefen auf ihn zu und eine richtete seinen Stab auf ihn.

"Crucio!", rief eine dunkle Stimme und ein Lichtblitz schoss aus der Spitze des Zauberstabs.

Draco zuckte und wand sich vor Schmerz auf dem Boden und meine Augen füllten sich wieder mit Tränen.


Nach einer Schlaflosen Nacht und zahlreichen Albträumen, die mir ein von Tränen durchnässtes Kopfkissen bescherten, wachte ich auf.

Ich war wie gerädert als ich ins Badezimmer lief. Ich sah in den Spiegel. Wer war dieses Mädchen, dass mir entgegensah?

Mir verquollenen Augen, unter denen sich dicke Tränensäcke gebildet hatten, die Wangen voller salziger Spuren der vielen Tränen, mit einer zerzausten Frisur und den Mund in einer dünnen Linie, deren Enden sich nach unten krümmten.

Es war ganz sicher nicht Hermine Granger, die Kriegsheldin, das Gehirn des goldenen Trios, die beste Freundin von Harry Potter, mit dem sie schon die bösartigsten Kreaturen besiegt hatte, und vor allem nicht die Freundin von Draco Malfoy.

Ich hatte meinen Entschluss gefasst.

Ich musste ihn finden. Und wenn es das letzte ist, was ich tue.

Ich holte meinem Zauberstab aus der Schublade meines Beistelltisches und reinigte damit mein Gesicht.

Danach zog ich mich um. Mit einem Ballkleid konnte man ja wohl schlecht auf eine "Rettungsmission" gehen.

Ich zog also eine Jeans und einen Gryffindor-Kapuzenpullover an und schnappte mir die alte Perlenhandtasche, die ich schon auf Horkruxjagd mit Harry und Ron benutzt hatte.

Ich hatte sie nach dem Krieg nicht mehr ausgeräumt, das heißt, alle Bücher und Tränke, die ich während des sechsten Schuljahres gesammelt und darin aufbewahrt hatte, waren noch da.

Ich beschloss allerdings noch ein paar Bücher mitzunehmen, also lief ich auf das magische Bücherregal in meinem Zimmer zu und legte die Spitze meines Stabes auf die zerfledderte Ausgabe von 'Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind', während ich "Die dunklen Künste und Lord Voldemort", mit zitternder Stimme flüsterte.

Sofort erschienen Bücher mit Titeln wie 'die Anfänge der dunklen Künste'oder 'ABC für schwarze Magier'.

Ich schnappte mir alle Bücher, die gerade erschienen waren und stopfte sie in die Handtasche, die ich schnell noch mit einem weiteren Zauber versah, damit sie leichter wurde.

Dann schnappte ich die Tasche und war sofort aus der Tür verschwunden.

Ich beschloss, Ginny noch einen Brief zu hinterlassen, also nahm ich mir in dem Wohnzimmer einen Federkiel und ein Stück Pergament und schrieb einen Brief.

"Ginny. Wenn du das hier liest, werde ich wahrscheinlich schon unterwegs sein, um Draco zu retten. Bitte erkläre auch Professor McGonagall die Umstände und sag mir bescheid ob ich das siebte Jahr nochmal wiederholen kann. Ich möchte, dass du Harry und Ron alles erklärst, mit Draco und mir und dass du nicht versuchst, mir hinterherzulaufen. Wir haben ja immer noch unsere Fläschchen, falls du mich kontaktieren willst. Es tut mir leid, aber ich liebe ihn und kann nicht hier sitzen und nichts tun. Ich werde euch schrecklich vermissen, aber es geht nicht anders. Hermine."

Ich las den Text noch zweimal durch, bevor ich den Zettel zusammenfaltete und in meine Hosentasche steckte.

Ich sah mich noch ein letztes mal um und öffnete dann die Porträttür.

Ich schlüpfte hindurch, die Korridore waren leer, es war erst sechs Uhr, und rannte so schnell ich konnte Richtung Gryffindor Gemeinschaftsraum.

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Hayy:) es bleibt spannend;) Feedback biiitteeee

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