Diegos Sicht
Unsere Plätze waren durchaus lobenswert. Man hatte eine hervorragende Sicht auf die Bühne und wir waren so ein Stück entfernt von er Tanzfläche, weshalb uns das Ameisenvolk nicht weiter stören konnte-dachten wir zumindest. Leon und Ludmila waren noch an der Bar und ich hatte mich schon mal auf einen der Stühle gesetzt, als ich bemerkte, wie Camila und Francesca über meine kleine Schwester redeten. Anscheinend hatten sie mich noch nicht gesehen- denn sonst hätten sie sicherlich leiser gesprochen.
>>Siehst du, wie sich die kleine Schlampe an Leon ranmacht?<< Camila rempelte Francesca an und deutete in Ludmilas Richtung. >>Ich weiß nicht. Vielleicht war es auch eher andersherum. Egal, wie hinterhältig und manipulativ Ludmila auch sein mag, ich halte sie nun wirklich nicht für ein Flittchen, dazu ist sie viel zu spießig.<< Ich sah zu Leon, der meine kleine Schwester stürmisch auf den Mund küsste. Das gibt's doch nicht! Da lässt man ihn mal kurz allein und schon vergeht er sich an Ludmila. Natürlich hatten die zwei sich schon ab und an mal geküsst, aber meistens war das nur ein Scherz gewesen. Doch das sah verdammt ernst aus. Als ich das nächste mal wieder zu ihnen blickte, hatten sie sich voneinander gelöst und Ludmila sah peinlich berührt auf den Boden. Schnell ging ich zu ihnen.
>>Hi Leute? Wo bleibt ihr denn?<< Ich legte einen Arm um Ludmilas Schulter und zog sie an mich. Dankbar lehnte sie sich an mich und ich blickte Leon misstrauisch an. Nachdem wir noch ein paar Kurze geext hatten, die Leon bestellt hatte, fragte Ludmi schließlich: >>Wollen wir nicht langsam mal zu unseren Plätzen gehen? Wir verpassen noch die Vorstellung.<< Ich nickte. >>Ja, lass uns gehen.<< Zusammen ging wir wieder zu unserem Tisch, von dem aus man so fantastisch nach unten sehen konnte. >>Weißt du, wer heute auftritt?<< fragte Ludmi mich und ich zuckte nur mit den Schultern.
Wir mussten gar nicht lange warten, um es zu erfahren. Ein Mann mit einem seltsamen Schal trat auf die Bühne und schrie in ein Mikrophon: >>Hallo liebes Publikum! Heute haben wir einen ganz besonderen Sänger hier, der extra aus Italien angereist ist, um heute für uns zu singen. Ich will aber gar nicht lange drum herum reden: Hier ist er ....Federico!<< Ein Junge, der vielleicht in unserem Alter war, trat nach vorne. Er hatte eine Gitarre in den Händen und setzte sich auf einen Stuhl, den man auf die Bühne gestellt hatte. >>Ist das nicht der Typ von vorhin? Der mit dem italienischen Akzent?<< fragte Leon Ludmi, doch sie antwortete ihm nicht. Sie lauschte aufmerksam seiner Musik. Eines musste man dem italienischen Justin Bieber lassen, singen konnte er.
Leon langweilte sich anscheinend fast zu Tode, denn er gähnte. Ludmila sah aufmerksam nach unten, also stieß ich ihn mit dem Fuß an und deutete ihm an, mir zu folgen. Erst sah er mich irritiert an, doch schließlich stand er auf und lief mir nach. Wir liefen die Treppe hinunter und ich zog ihn mit zu den Toiletten. >>Wow! Mal ganz langsam Kumpel, wenn du hier jetzt irgendeine Nummer mit mir schieben willst, dann...<< Ich unterbrach ihn mit einem Schlag auf den Arm. >>Ach halt die Klappe. Es geht um Ludmila.<< Er sah mich gelangweilt an. >>Und? Was ist mit ihr?<< fragte Leon immer noch völlig ahnungslos. Langsam verlor ich die Geduld. >>Verdammt! Du hast sie geküsst! Was sollte das?<< Leon lachte. >>Ach das, das war ein Spaß. Ein kleiner Zeitvertreib. Nichts ernstes. Ich weiß das und Ludmila ebenfalls.<< Ich sah ihn wütend an und ging ein paar Schritte auf ihn zu. >>Fass sie noch einmal an und...<< Leons Lachen schallte durch den Raum und lies mich erschaudern. >>Was dann? Was willst du tun, Diegito? Wirst du mich schlagen? Sieh es endlich ein: du bist so beängstigend, wie ein Welpe.<< Ich griff ihm am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. >>Nein, wenn du sie noch einmal auch nur ansiehst, dann verspreche ich dir, werde ich dich umbringen und in tausend kleine Stücke zerhacken, ehe ich dich hinter dem Pavillon begraben werde, den mein Vater vor zwei Wochen hat erbauen lassen. Und glaub mir, die Erde ist dort noch so locker, dass ich mich noch nicht mal sehr anstrengen müsste. .<< Ich hatte meine Hände mittlerweile um seine Kehle gelegt. >>Diego, wir sind beste Freunde, seit ihr hergezogen seit. Wenn du mir sagst, dass ich sie nicht mehr küssen soll, dann mach ich das nicht mehr. Okay?<< Er hob beschwichtigend die Hände und atmete immer schwerfälliger. >>Meinetwegen, aber ich warne dich. Mach mit deinen kleinen Schlampen aus dem Studio was du willst, aber Ludmila ist meine Schwester und somit nicht Teil deiner Jagdbeute.<< Schließlich ließ ich von ihm ab und er stürzte auf die Knie.
Ich verließ die Toilettenräume und ging zurück zu meiner Schwester, die mich fragend ansah, als ich auf sie zukam. >>Wo wart ihr denn? Hast du eine Ahnung, was ich mir für Sorgen gemacht habe, als ich bemerkt habe, dass ihr nicht mehr da wart?<< Ich seufzte. >>Tut mir leid, Schwesterherz. Ich musste etwas mit Leon besprechen, aber jetzt können wir gehen. Ich werde gleich dem Fahrer Bescheid geben.<< Sie lächelte. >>Okay, aber dir ist klar, dass Mutter wahrscheinlich total ausrasten wird, sobald sie erfährt, dass wir heute Abend ausgegangen sind?<< Ich nickte zustimmend. >>Ja, das ist mir bewusst, weswegen wir uns auch über den Lieferanteneingang einschmuggeln müssen.<<
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Fedemila und Diecesca- Mit dir oder ohne dich?
FanfictionGut oder Böse? Das ist hier die Frage! Die ehrgeizige Blondine Ludmila Ferro, die immer die Beste sein will und wie ein antrainiertes Hündchen auf ihre Mutter hört trifft auf den charmanten Italiener Federico, der alles für seine Familie und für s...