02-Franks Tod

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„Ein Date mit David? Wann?" „Morgen", grinste Georgia. Celia wirkte überrascht, was Georgia verunsicherte, deswegen fragte sie:„Bist du sauer?" Celia schaute sie fragend an. "Na du weißt schon, weil er dein Bruder ist." „Ach was. Mein Bruder ist vernünftig und wäre ein guter Freund für dich. Ich mag euch beide und ihr würdet glaub ich auch zusammen passen", sagte sie entspannt. „Du stehst schon ein ganzes Jahr auf ihn, wird aber mal Zeit!" Celia lachte und Georgia stimmte mit ein.
Sie mochte es mit Celia alleine zu quatschen und zu lachen, da Celia sie immer verstand. Sie bringt immer Ordnung und Freude in mein Leben, wenn ich es brauche. Georgia konnte sich noch genau daran erinnern wie sie mit Celia in die fünfte Klasse kam und sie sich das erste Jahr überhaupt nicht mochten. Sie dachten gegenseitig voneinander, zickig und eingebildet zu sein, doch diese Eigenschaften waren bloß Vorurteile, weil sie sich kaum kannten. Erst als Georgias Mutter, Alice, zum Grillen zu den Becketts eingeladen wurde und sie ihre Tochter mitschleppte, verstanden sich Georgia und Celia gut und wurden schnell zu besten Freunden. Seit dem stritten sie sich nie, da immer einer nachgab. Sie wüssten nicht was sie ohne den anderen machen würden.

Sie schlenderten die Straße hinab und bogen nach links, in die Brooklin-Straße. Das Haus Nummer 14 gehörte Georgia. „Soll ich morgen kommen um dir bei deinen Vorbereitungen fürs DATE zu helfen?", fragte Celia mit einer dezenten Betonung auf das Wort„Date", weil sie sich auch darüber lustig machte, dass Georgia Graves, die die sich nie für Jungs interessierte, ein Date hatte.„Ich glaub das kriege ich hin, ich ruf dich aber an wenn ich zurück bin." „Okay dann schlaf gut und viel Glück morgen,ich bin gespannt was du mir zu berichten hast", sagte Celia da die beiden an Georgias Haus angekommen waren. „Das klingt, als erwartest du,dass ich direkt mit ihm ins Bett steige", Georgia kicherte und Celia schüttelte schmunzelnd den Kopf, „aber ja, gute Nacht, danke für den tollen Tag, ich hab so etwas cooles wirklich nicht kommen sehen." Die Freundinnen umarmten sich zum Abschied.„Hab ich doch gern gemacht, Tschüss!" „Tschau!"

Georgia ging zum Haus, welches weiße Wände und ein Dach mit dunkelroten Dachziegeln hatte. Georgia hat ihr Haus schon oft gesehen, aber sie war noch immer von dem Rotton der Ziegel fasziniert. Ich will später an meinem Haus genau dieselben haben. Dann schüttelte sie leicht den Kopf. Sie fragte sich warum sie über so etwas nachdachte. Ihr Haus besaß zudem noch einen Garten, indem sie und ihr Vater als sie um die acht Jahre alt war, oft verstecken und fangen spielten. Georgia vermisste ihren Vater sehr, zum Glück konnte sie mittlerweile an ihn denken ohne dass sie anfing zuheulen.Nur einmal, zwei Monate nach dem Vorfall, sprachen sie und ihre Mutter über das Geschehene. Frank starb im Winter vor zwei Jahren an einem Autounfall, ein Crash mit einem Lkw, als er Georgia vom Kampfsportunterricht abholte. Anfangs gab sie sich die Schuld, da sie ihn aufforderte sich zu beeilen. Es lag Schnee, die Halle war schon abgeschlossen und ihr war kalt gewesen. Frank wollte seine Tochter natürlich nicht lange warten lassen, also fuhr er schnell und achtete nicht auf den Lkw der gerade die Spur wechselte,so kam es zudem Zusammenprall. Nachdem ihre Mutter und Celia auf Georgia einredeten, sah sie endlich ein, dass sie nicht Schuld war, sie hat ja schließlich nicht das Auto ihres Vaters gelenkt.


Als sie schließlich die Tür aufschloss, rief ihr ihre Mutter aus der Küche entgegen: „Hallo mein Schätzchen!" „Hallo!"„Und wie war es?" „Du wusstest von der Überraschungsparty?",fragte Georgia überrascht, während sie die Tür zuzog und sich ihre schwarze Regenjacke auszog. „Natürlich, Grace hat es mit mir abgesprochen", entgegnete Alice, die jetzt aus der Tür der Küche hervorlugte und gleich danach wieder darin verschwand. Georgia kam sich dumm vor, diese Frage gestellt zu haben. Nachdem ihre Schuhe und Schlüssel an den dafür vorgesehenen Platz waren ging sie erschöpft auf den Raum zu, der einen leckeren Duft von Nudelauflauf im Haus verteilte. „Ich hab gerade was zu Essen gemacht, aber du hast bestimmt keinen Hunger,oder?" „Nein, ich bin auch ziemlich müde, ich geh gleich ins Bett." Sie erreichte den Türrahmen der Küche und Taro, ein kleiner Shiba Inu, kam auf sie zugelaufen. „Hallo Taro, mein Schatz!" Kniend knuddelte sie ihren Hund. Dieser zeigte seine Freude durch ein aufgeregtes Schwanzwedeln, das gegen Georgias Füße stieß. Nach ein paar Minuten ging sie die Treppe hoch, in Gedanken bei der Party. Sie ging in ihr Zimmer und sah ihre vertraute blaue Wand (alle anderen waren weiß) mit Fotos von ihr mit Freunden. Die Bilder von heute auf meinem Handy muss ich demnächst auch ausdrucken um sie aufzuhängen. Vielleicht kann ich das morgen mit David nachdem Essen machen, wenn wir Zeit haben. In dem Sinn sich Schlafsachen anzuziehen, ging sie zum Kleiderschrank auf der anderen Seite des Zimmers. Auf halbem Weg, neben ihrem Bett,spürte Georgia plötzlich ein Stechen in der Brust. Es schmerzte fürchterlich und sie fühlte sich, als ob sie in zwei Teile gerissen wird. Fühlt sich so ein Herzinfarkt an?,dachte sie panisch aber benommen und zu Boden schauend. Die schwitzigen, warmen Hände stützten sich auf dem Bett ab, um nicht umzufallen. Vielleicht ein Kreislaufzusammenbruch? Ihre Sicht wurde binnen weniger Sekunden schlechter bis sie schließlich nur noch schwarz sah. Das einzige was Georgia noch unter dem Schmerz fühlte war, dass ihre Beine zusammensackten.




Bloody NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt