Bloody Nightmare

12 - Licht

Licht.

Ein Feuer? Nein, blaues Licht! Georgia ging immer näher heran, versuchte dabei nicht auf morsche Äste zu treten, sie wollte keine Aufmerksamkeit erregen. Denn sie dachte, da wo plötzlich Licht auftaucht, muss auch eine Person im Wald sein. Sie ging hinter einen dicken Baumstamm und lugte zur linken Seite hervor.

Ihr stockte der Atem. Es war keine Taschenlampe oder Laterne, die das Licht verursachte, sondern eine Person. Ein Kind hüpfte von einem umgefallenen Baumstamm zum anderen. Sie trug eine Bluse und eine 3/4 Jeans, jedoch war alles an ihr blau und leuchtend. Ihr ganzer Körper war wie eine Lampe. Georgia konnte ihren Augen kaum trauen. Bin ich zu lange wach? Halluziniere ich? Ich sehe Geister! Sie gluckste leicht bei dem Gedanken, dass es Geister wirklich gibt.

Daraufhin stoppte das Kind und sah sich verwirrt um. Ihr freudiges Gesicht ist nun umgeschlagen in ein ängstliches, trauriges, als hätte sie Angst erwischt zu werden. Der Blick des Kindes stoppt bei Georgia. Scheiße! Sie stellte sich mit dem Rücken zum Baum, sodass das Mädchen sie nicht sehen konnte. Lol warum rege ich mich so auf, ich halluziniere doch. Ich sehe ja auch immer das gleiche Monster in meinen Träumen! Der Gedanke an ihren Grund im Wald herumzulaufen, machte sie traurig. Sie wollte es so schnell wie möglich los werden. Georgia entschloss sich daraufhin, mit dem Mädchen zu reden, obwohl sie übernatürlichen Dingen keinen Glauben schenkte. Was soll's, was hab ich zu verlieren?

Sie schaute also wieder hinter dem Baumstamm hervor und sah das Kind wieder, welches weiterhin geschockt da stand. Als Georgia hinter dem Baum hervor kam und langsam auf sie zu gehen wollte, kehrte ihr das Mädchen schnell den Rücken zu und wollte losrennen. „Warte!", rief Georgia. Das Mädchen versteckte sich hinter einem Busch. „Renn bitte nicht weg." Das Mädchen antwortete nicht, lief aber auch nicht weiter. „Ich tu dir nichts, versprochen!" Georgia verlagerte nervös ihr Gewicht von einem auf das andere Bein. „Kannst du reden?", fragte sie das Mädchen. Wieder kam keine Antwort. Georgia zweifelte langsam an ihrem Verstand. „Ach was tu ich hier eigentlich, hinter dem Baum ist doch eh niemand, ich bilde mir das nur ein.", sagte sie leise und drehte sich dann um, um wieder zu ihrem Kletterbaum zu gehen.

Sie stockte als hinter ihr plötzlich ein heiseres „Nein" zu hören war. Sie drehte sich schnell wieder um und sah, dass das Mädchen ein Stück hinter dem Busch hervor kam. „Nein?", fragte die Fünfzehnjährige unsicher. „Nein, ich existiere wirklich." Das Mädchen kam jetzt mit einem unsicheren Lächeln auf die kleine Lichtung zu, auf der Georgia stand. Diese bewunderte das blaue Glitzern und Leuchten von der, die ihr gegenüberstand. Sie hatte Locken die ihr bis zum Ellenbogen reichten, die Farbe war wie alles andere blau. „Ich halluziniere nicht?" „Nein."

Georgia kicherte, denn sie dachte daran, dass ihre Halluzination wahrscheinlich verleugnen würde, dass sie eine ist. Jedoch schenkte sie den Worten des Mädchens Glauben, da sie ein seltsames Gefühl bekam, wenn Georgia sie ansah. Als wenn sie ausstrahlen würde, dass sie niemals lügt. Könnte es wahr sein? Verwirrt über ihre Gefühle sagte sie höflich: „Hallo, ich bin Georgia Graves, und du bist?" Die Augen des Mädchens funkelten, als Georgia ihren Namen aussprach und sie fing an zu Lächeln. Trotzdem schüchtern sagte das Mädchen: „Ich bin Elva."

Schöner Name... „Danke.", sagte Elva glücklich, dann fiel Georgia auf, dass sie ihren Gedanken laut ausgesprochen hatte. „Also... was bist du?" Georgia war überrascht wie direkt sie gewesen ist, jedoch brennte sie darauf diese Frage zu stellen. „Ich bin ein Mensch, genauso wie du.", sagte sie mit ihrer süßlichen Stimme. Georgia schätzte sie auf 10 Jahre. „Aber... naja... warum leuchtest du blau?" Georgia fand es seltsam dies laut auszusprechen, denn es klang zu absurd. „Ich äh.. kann ich schlecht erklären.. das ist zu kompliziert...", antwortete das Mädchen schüchtern und ging einen Schritt zurück. Dabei blieb sie mit der Ferse an einem kleinen Stein hängen und viel nach hinten auf den Boden.

Georgia ging erschrocken auf die zu, lehnte sich nach vorne und hielt Elva ihre Hand hin, damit sie sich daran hochziehen konnte. Dabei fiel Elvas Blick auf Georgias Kette, die aus ihrer Jacke rutschte und ihr jetzt sichtbar um den Hals hang. Sofort zog sie ihre Hand zurück, mit der sie sich an Georgia hochziehen wollte und schaute erschrocken hoch zu Georgia. Elva sprang alleine auf und stotterte: „Du.. du..." Georgia lies ihre Hand fallen und schaute das Mädchen verwirrt an. Warum reagiert sie plötzlich so komisch? Habe ich sie verschreckt? „Sorry ich wollte doch nicht erschrecken!", versuchte Georgia die Situation zu retten. Elva ging ein paar Schritte zurück und schüttelte den Kopf. Als sie wieder aufsah, bemerkte Georgia, dass das Mädchen zu heulen begann. Sie wusste nicht was sie tun wollte und blickte sie mit einem besorgten Blick an. „Du..." Ein Schluchzer war zu hören. „Du kannst mich retten!", sagte sie schließlich.

Georgia war verdutzt. Diese Antwort hatte sie am wenigsten erwartet. „Ja..." Elva klang nun voller Hoffnung. „Du kannst mich retten, Georgia!" Diese hauchte: „Wie? Was? Ich verstehe nicht..." „Geh zu Trianna Andariel." Elva wurde immer hektischer, schaute sich die ganze Zeit um und ging ein paar Schritte rückwärts. „Warum? Wa-", stoppte Georgia als Elva sich umdrehte und nur ein „Tut mir Leid" murmelte. Danach rannte sie davon und lies Georgia in der Dunkelheit zurück. Diese stand wie angewurzelt da und verstand kein Wort mehr.

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„Was ist das?"
„Ein blaues Licht."
„Was tut es?"
„Es leuchtet blau."
~Rambo Teil 3