08-Leckerli

52 2 3
                                    

Bei dem Versuch, Filme und Serien die Nacht durch zu schauen, um nicht schlafen zu müssen, ist Georgia elendig gescheitert. Ihr Laptop stand auf der Decke und spielte ihre Lieblingsserie. Doch Georgia fielen immer wieder die Augen zu. Gerade als sie in der unteren Ecke des Bildschirm sah, dass es fast drei Uhr nachts war, konnte sie ihrer Müdigkeit nicht mehr standhalten. Es war als wolle "er" Georgia in die Welt der Träume reißen und ihr seine neuen Todesopfer vorstellen.

Georgia sah Taro 10 Meter entfernt auf einer Wiese. Er rannte freudig über diese und sprang um einen Schmetterling zu fangen. Ein normaler Traum? Sie bemerke, dass es die Wiese neben der Almar war, wo sie gestern gepicknickt hatten und wo sie Fotos von Taro gemacht hatte. Sie erkannte den Fluss etwas entfernt, links von ihr. Georgia genoss die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut, wie jemand der noch nie die Sonne gesehen hat, einfach aus dem Grund, dass ihr Traum gut anfing. Aber das änderte sich: Georgia versuchte auf ihren Hund zuzugehen, aber sie kam nicht näher an ihn heran. Selbst wenn sie rannte, kam sie ihrem Hund nicht näher. Verflixte Träume. Georgia überlegte ob sie einen anderen Weg finden könnte um zu Taro zu gelangen, sie dachte sogar daran, dass sie versuchen könnte zu fliegen, da dies ein Traum war, als sich die Farben der Umgebung schlagartig änderten.

Die Wiese war nun blutrot und der Himmel schwarz. Georgia fluchte, denn "Er" tauchte auch auf. Er saß zu ihrer rechten auf halben Weg zu Taro. Er war ca. um die Hälfte größer als ein erwachsener Mann. Nicht bei Taro, dass ist nicht lustig! Georgia rief ihren Gedanken laut aus, das Monster gab darauf das erste mal Töne von sich. Er hatte eine tiefe, eigentlich schöne männliche Stimme und lachte amüsiert. Da er zu verstehen und antworten zu schien, fragte Georgia nach seinem Namen. Er antwortete nicht. Na toll. Auf einen nächsten Versuch. "Bist du real?" "Darüber lässt es sich streiten." Warum solche verzwickten Antworten?
Taro hatte "ihn" nun auch bemerkt und kläffte ihn an. "Er" schaute dem, im Gegensatz zu ihm, winzigen Hund amüsiert zu und überlegte. Er wusste dass er überlegen war. Er wusste dass Georgia bei Taro empfindlich war. Er... Er will Taro töten.. Ich sehe es schon kommen... Okay, keine Panik. Das ist alles ein Traum, kein Grund auszuflippen. Selbst wenn er Taro jetzt "tötet"... "Er" ist nicht real. Das ist alles in meinem Kopf.

"Er" unterbrach Georgias Gedanken-Selbstgespräch indem er ein Geräusch von sich gab, welches aussagte, dass ihm das in den Sinn gekommen ist, wonach er gesucht hatte. Danach streckte er seine Arme aus und ließ zwischen seinen Klauen eine tennisballgroße, blaue Lichtkugel entstehen. Magie. War ja klar. Dieser Traum wird immer bizarrer. Nach 2 Sekunden in der diese einige Funken versprühte, verwandelte sie sich in einen Hundekuchen. Ein Hundekuchen? Ernsthaft? Aus Georgia kam ein Ansatz eines Lachens heraus. Da das Monster dies gehört hatte, kommentierte er: "Was leichtes zum Anfang" und lächelte schelmisch. Georgia gewann ihre Fassung wieder, da sie wusste, dass das trotzdem nicht angenehm werden würde. Da Taro Hundekuchen liebte, hörte dieser auf zu kläffen, nachdem er den Geruch des Leckerlis erschnüffelte. Georgias Hund schaute das Monster erwartungsvoll, mit wedelndem Schwanz, an. Georgia versuchte tief durchzuatmen und nichts zu fühlen. "Na willst du den haben?", fragte "er" und wedelte mit dem Hundekuchen. Taro bellte zustimmend und freudig.  Wenn das Monster, naja eben kein Monster wäre, könnte man meinen, er wäre Taros Herrchen. Dieser schmiss dem Hund das Leckerchen zu und der Hund stürzte sich darauf. Georgia ahnte Böses. Ihre Befürchtungen wurden wahr:  Als Taro alles verputzt hatte und sich den Mund abschleckte, fingen seine Muskeln an sich unkontrolliert anzuspannen, Taro fiel dabei auf die Seite. Es sah aus als hätte er einen epileptischer Anfall. Taro fiebte solange er noch konnte, denn aus seinem Maul drang nun weißer Schaum und auch Blut. Seine Augen verdrehten sich und man sah, dass der Hund unerträgliche Schmerzen erlitt.

Georgia biss ihre Zähne zusammen und beobachtete das Geschehen. Das Monster schaute Taro gespielt besorgt an. Danach lachte er wieder. "Wie findest du es, Georgia? Gift ist toll, nicht wahr? Ist es nicht wunderbar andere Wesen sterben zu sehen? Wie sie anfangen zu schreien und vor Schmerz zusammensacken. Oder die Gedärme zusammen mit Blut aus ihren Körpern fließen. Schau her, sieh wie das Leben aus den Augen deines Hundes weicht."
Georgia wurde das zu viel und sie erbrach vor ihren Füßen.
Sie stand nun auf allen Vieren im Gras und atmete schwer. Nach ein paar Sekunden traute sie sich wieder nach vorne zu schauen.
Georgia versuchte ihr Gefühle zu unterdrücken und nicht zu schreien.  Aber allein der Gedanke daran, dass Taro stirbt, ließ ihr Herz schmerzen. In ihrer Brust fühlte sie einen Schmerz der sich anfühlte als würde sie zerrissen werden. Sie wusste dass das alles nicht real war, jedoch konnte sie nicht alle Tränen zurückhalten.

Bloody NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt