09-Kampfsportduell

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Als Georgia aufwachte, setzte sie sich im Bett auf und rieb sich durchs Gesicht. In ihrem Magen war ein flaues Gefühl und ihre Augen waren feucht. Ich hasse Träume. Sie stand zögernd auf und ging ins Bad. Im Spiegel stand ein Mädchen mit gereizten, roten Augen. Sie blickte verwirrt und schlecht gelaunt durch das Glas.
Georgia wusch sich das Gesicht, blickte dann wieder in den Spiegel und stützte ihre Arme am Waschbecken ab. Sie versuchte sich an das zu erinnern was heute anstand, und was die letzten Tage passiert war. Langsam kam die Erinnerung hervor: Sie war gestern mit ihrer Mutter an der Almar gewesen und trifft sich heute mit David für ein Kampfsportduell. Sie wusste allerdings nicht wie viel Uhr.
Mit dem Handy in der Hand lief sie die Treppe herunter und war erleichtert als sie Taro sah. Er schmiegte sich an ihre Beine und Georgia war froh, dass der Traum wirklich nur ein Traum war. Nachdem sie sich ein Brot zum Frühstück gemacht hatte setzte sie sich mit ihrem Teller und Taro an ihrer Seite auf die Couch im Wohnzimmer und schrieb David. „Hey, wir wollten uns ja heute treffen. Um wie viel Uhr hast du Zeit?" Danach biss sie in ihr Brot mit Nuss-Nougat-Creme und kraulte ihren Hund, der dies offensichtlich genoss. Nach ein paar Minuten ging sie wieder in die Küche und stellte den Wasserkocher an. 10 Uhr zeigte die laut tickende Wanduhr an. 10 Uhr... also habe ich 7 Stunden geschlafen. Reicht. Wäre natürlich besser wenn ich gar nicht geschlafen hätte, dann wär mir der scheiß Traum erspart gewesen. Egal. Tief im Inneren wusste sie aber, dass es unmöglich war mehrere Tage ohne Schlaf auszukommen und dabei tagsüber nicht einzuschlafen. Der Wasserkocher pfeifte und sie machte sich aus dem kochendem Wasser einen Chaitee mit Milch. Nach ein paar Minuten auf der Couch piepte ihr Handy. Die Nachricht von David war: „Guten Morgen :) Ich würde sagen um 1 bei mir. Hab eh nichts zu tun." „Gut :)", antwortete sie.

Georgia vergaß fast ihren Schlüssel auf der Kommode als sie mit Taro aus der Tür gehen wollte.  Alice musste Donnerstag bis Samstag von 8 bis 15 Uhr arbeiten.  Am Montag und Dienstag von 15 bis 22 Uhr. Am Mittwoch und Sonntag hatte ihre Mutter frei.
Sie genoss den Spaziergang mit Taro. Die beiden liefen einen Wanderweg im Wald entlang und Georgia konnte von dieser schönen Atmosphäre den Kopf frei kriegen. Der Sommerwind lies die Bäume rascheln und einige Vögel zwitscherten in der Sonne. Es war gefühlte 15 Grad durch den Wind, kühl für den Hochsommer, fand Georgia. Taro schnüffelte an einigen Bäumen, um den Geruch anderer Hunde aufzunehmen und seinen danach zu verteilen. Sie liefen circa 20 Minuten lang Gassi, danach gingen sie wieder nach Hause, da Georgia sonst ihre Verabredung verpassen würde.

Etwas aufgeregt stand Georgia mit Sportklamotten vor dem Haus der Becketts. Sie klingelte und Celia machte auf. „Hey! Ich hab dich gar nicht erwartet, komm rein." sagte diese und umarmte Georgia zur Begrüßung. „Hey, ja ich komme ja auch nicht wegen dir, sorry. Ich habe mich mit David verabredet." Celia machte ein nicht ernst gemeintes erschrockenes Gesicht und sagte gespielt betrübt: „Ich glaube in Zukunft muss ich mich daran gewöhnen..." Beide lachten. „Unser Treffen morgen steht? Um 3 an der Eisdiele?" „Jap!" „Okay dann euch beiden viel Spaß", sagte Celia mit einem schelmischen Lächeln.
Georgia klopfte an Davids Tür. „Ja?" hörte sie von innen, also trat sie ein. David saß auf seinem Bett und blickte jetzt von deinem Handy auf.  Als er merkte, dass sie es war, lächelte er und stand auf um sie auch mit einer Umarmung zu begrüßen. Nachdem sie ein bisschen geplaudert haben, rollten sie eine Matte in seinem Zimmer aus. Danach stellten sie sich gegenüber um die erste Runde zu beginnen.
Da David auf einen Angriff von Georgia wartete, ergriff diese die Initiative um einen einfachen seitlichen Beinschlag auszuführen. David blockte diesen einfach ab und griff nach ihrem linken Arm um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Georgia setzte ihren Fuß aber so schnell wieder auf dem Boden, dass sie nicht umfiel. David kam auf sie zu, um sie zu greifen aber Georgia wich blitzschnell aus, zog seinen rechten Arm nach hinten und setzte ihr Bein zwischen die Füße von David, sodass er das Gleichgewicht verlor und auf den Rücken fiel. Glück machte sich in Georgia breit, und hielt David die Hand hin. Dieser lies sich von ihr hochziehen und grinste. „Okay da hast du mich, aber ich wollte dir nicht wehtun. Jetzt mach ich ernst." sagte David und machte sich bereit für die zweite Runde. Ohne zu fragen ob sie bereit war, startete er einen Angriff. Sie wich im letzten Moment nach rechts aus und machte einen Fußkick. David bückte sich und wurde nicht getroffen. Als sie ihren Fuß wieder auf den Boden setzen wollte und Stabilität zu gewinnen, nutzte David die Gelegenheit um sie mit einem flinken Trick auf den Boden zu werfen. Bei der dritten Runde sah es gut für Georgia aus, David war am Rand der Matte angelangt und sie könnte ihn mit einem frontalen Fußtritt rausschubsen. Als sie ihr Bein hoch nahm, führte David plötzlich einen Körperwurf aus, sodass Georgia mit dem Rücken auf den Boden krachte. Die Matte war weich, also verletzte sie sich nicht, aber Georgia war überrascht, da sie den Wurf nicht kommen gesehen hat. David kniete sich zu ihr runter und fragte ob alles okay war. Ihr ging es gut. Gut in seiner Nähe. Sie guckten sich tief in die Augen mit einem leichten Lächeln. Jetzt war der perfekte Moment für einen Kuss, dachte Georgia. Gerade als Georgia ihren Kopf weiter anheben wollte, nahm David ihren Arm und zog sie auf die Beine. Georgia ärgerte sich, war aber froh, da es ziemlich komisch gewesen wär, jemanden beim Sport zu küssen. „Ich hab gewonnen!", lachte David freundlich. „Ich will eine Revanche!", protestierte Georgia. „Okay, willst du vorher noch was trinken?" „Gerne." Sie gingen nach unten um etwas zu trinken. Grace machte gerade Lasagne und bat sie liebevoll mit zu essen.

Nach dem Essen machten sie ein weiteres Duell und quatschten noch bis um 4 über alle möglichen Dinge und David zeigte ihr ausführlich sein Zimmer und Erinnerungen. Dann gingen sie in das Wohnzimmer um mit Celia Mario Kart an der Wii zu spielen. Zwischendrin tat Georgias Bauch weh, da sie so viel gelacht hat. Sie rammten sich in dem Spiel gegenseitig um zu gewinnen, was meistens David tat. Celia und Georgia verbündeten sich eine Runde lang, um David zusammen abzuhängen.
Danach wollten sie zusammen einen Film schauen. Celia wollte jedoch nicht mitschauen, da sie den Film auf den sich Georgia und David geeinigt haben nicht mochte. Sie sagte, dass es nicht schlimm sei und sie lieber etwas alleine im Zimmer schaute. Mit einer Chipstüte in der Hand kuschelte sie sich, noch schüchtern, an seine Schulter und sie starteten den Film. Zum Glück hatte dieser Film, den sie bereits kannte und mochte, keinerlei Kuss- oder Sexszenen, da es sonst sehr peinlich für sie gewesen wäre. Nachdem der Film vorbei war war es 22 Uhr. Sie war immer müder während des Films geworden, weswegen sie jetzt gehen wollte.
„Ich bringe dich noch nach Hause", sagte David fürsorglich und schnappte sich seine Jacke. Georgia verabschiedete sich noch von Grace, bedankte sich für das Essen und umarmte Celia.
Danach gingen David und sie zusammen aus dem Haus. Den Weg nach Hause kannte sie mittlerweile in und auswendig, da sie als Kind immer von sich zu Celia und von Celia zu sich gelaufen ist. Es war schon dunkel und die Straßenlichter beleuchteten den Weg nur stückweise. Ihr war kalt aber sie wollte nicht das typische „Jacke-Geben-Klischee" erfüllen.

„Glaubst du an Magie?", fragte David überraschenderweise. Georgia dachte nach. Kann man die seltsamen Träume als übernatürlich deuten? Oder werde ich vielleicht einfach bescheuert? „Ich weiß nicht... Schon gut möglich. Wenn wir sie nicht sehen oder merken heißt das nicht, dass wir beweisen können dass es sie nicht gibt." „Sehe ich genauso. Und ich finde das Thema einfach faszinierend, es wär cool wenn es Magie wirklich gäbe. Also ich würde gerne fliegen können. Aber Gedanken lesen ist auch richtig cool!" Georgia stimmte ihm zwar in seiner Sichtweise zu, wenn ihre Träume aber mit Magie zu tun hatten, konnte sie gerne darauf verzichten.
Sie kamen an ihrer Haustür an und Georgia drehte sich zu David um. Sie schauten sich schon wieder tief in die Augen, sodass ihr Bauch ein wenig anfing zu kribbeln. „Wird es jetzt zur Gewohnheit, dass du mich nach Hause bringst?", fragte sie. „Gut möglich." er grinste. „Mir gefällt's.", sagte Georgia und ergriff die Initiative ihn zu küssen, bevor sie den Moment wieder verpassen würde. Der Kuss war Georgia viel zu kurz, aber schön. Danach verabschiedeten auch sie sich und sie ging ins Haus.
Sie war müde, also ging sie direkt ins Bett, ihr waren die Träume heute Abend ziemlich egal, sie hatte nur David im Kopf.

Bloody NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt