04-Date mit David

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Georgias Kopf schmerzte schrecklich. Ihre Gliedmaßen fühlten sich verspannt an. Sie öffnete schläfrig die Augen. Ihr Zimmer war ganz normal, ohne Leichen, ohne Blut. Langsam erhob Georgia sich. Ihre Armgelenke knackten bei der Bewegung. Sie setzte sich auf ihr Bett. Was ist passiert? Ach ja... Das muss ich geträumt haben. Ja, ich muss einen Kreislaufzusammenbruch bekommen haben, auf den Boden gefallen sein, geträumt haben dass ich von Frank ermordet werde und bis  Sie schaute auf den Wecker auf dem Nachttisch. Was?? Ich hab bis 12 Uhr mittags geschlafen? In einer Stunde kommt David und holt mich ab! Ich habe jetzt keine Zeit darüber nachzudenken. Georgia schloss schnell ihr Handy ans Ladekabel an, damit es wenigstens noch ein bisschen Akku bekam, und rannte ins Bad. Im Spiegel bemerkte sie, dass ihre Haare zerzaust, ihr Gesicht bleich und ihre Klamotten noch angezogen waren. Sie trug etwas Concealer und Wimperntusche auf. Außerdem benutzte sie das, noch verpackte, Rouge, welches sie von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte, damit sie nicht so blass aussah. Danach kämmte Georgia ihr Haar und zog sich ein anderes Outfit an. Die Kette von Celia passte perfekt zum dunkelblauen Kleid, welches ihre Figur betonte. Zu Georgia's Glück würde es sechsundzwanzig Grad und sonnig werden, zumindest nach dem Wetterbericht.  Als sie nach unten ging begrüßten Alice und Taro sie. "Ich wollte dich gerade wecken gehen. Hier iss etwas." Ihre Mutter stellte Brot mit Käse und Marmelade auf den Tisch. Georgia lies es sich nicht zweimal sagen und schlang das späte Frühstück herunter. Alice fragte, was sie heute vorhatte, Georgia antwortete mit: "Ich geh gleich mit David in die Stadt, er kommt um" *Ding Dong* "jetzt." Georgia seufzte, weil sie nicht mehr in Ruhe essen könnte aber sie freute sich auf David. "Dann viel Spaß euch beiden!" "Danke, tschüss!" "Tschau!" Georgia stand auf und ging zügig zur Tür. Georgia hatte ein aufgeregtes aber auch ein mulmiges Gefühl. Ihm darf nicht auffallen, dass irgendwas passiert ist. Niemandem darf etwas auffallen. Schließlich öffnete sie die Tür. David hatte eine dunkelblaue Jeans mit einem grauen Shirt an. Ziemlich schlicht, aber zum Anlass passend. "Hey! Oh wow!", sagte David und blickte sie überrascht an. Georgia verstand nicht, bis ihr auffiel dass er ihr Aussehen meinte. Sie wurde rot und sagte: "Hallo, danke... Ich hol eben noch meine Tasche warte." Sie rannte die Treppe hoch und schnappte sich ihr graue Umhängetasche. Sie stopfte ihr Handy und Portmonee hinein und kehrte zu David zurück. "Wir können los."

Der Bus, der sie in die Stadt fuhr, war voller Menschen. Georgia schaute aus dem Fenster, während der Bus an einem Wald vorbeifuhr. Georgia mochte diesen Wald, da er so etwas magisches an sich hatte. Das Dorf in dem sie lebte, war alt und nicht besonders groß aber sie hauste gerne dort. In der Stadtmitte gab es einen Marktplatz mit einer Kirche, die wunderschöne bunte Fenster besaß. Georgia war nicht gerade gläubisch, aber manchmal kam sie einfach in die Kirche um sie sich anzusehen und die Kunst zu bewundern.  Als David und Georgia in der Stadt ankamen, führte er sie zu einem guten Restaurant. Sie bestellten Pasta und sprachen über das was sie meist in ihrer Freizeit taten. Georgia erzählte vom Kampfsportunterricht und Fotographie, David ebenfalls von Kampfsportunterricht, Informatik und Computerspielen. Er erzählte es, ohne Georgia damit zu langweilen, obwohl sie nichts von Computerspielen verstand. "Dieses Restaurant ist wirklich gut, die Nudeln schmecken mir!" David freute sich über diese Worte und lächelte. "Können wir gleich noch zum Fotoladen um die Ecke? Ich möchte die Bilder von gestern ausdrucken." David willigte ein. Als sie aufgegessen haben bezahlte er (mit großzügigem Trinkgeld) und sie gingen aus dem Laden. David's Hand wanderte zu ihrem unteren Rücken. „Sollen wir mal gegeneinander kämpfen?", schlug Georgia vor. „Aber ich bin doch stärker als du." „Unterschätze meine Kampfsportkünste nicht", sagte sie herausfordernd mit einer Kampfgeste. „Okay okay", grinste David "Donnerstag? Ich hab die morgen leider schon was vor." „Ja Donnerstag ist super!" Georgia fühle sich wohl an seiner Seite und genoss es mit David zusammen Zeit zu verbringen. Sie druckten die Fotos aus und schlenderten dann noch an einigen Läden vorbei, in ihre Gespräche vertieft. Georgia fand es erstaunlich dass sie immer etwas fanden worüber sie reden konnten. Celia hatte ihr erzählt dass bei ihren Dates immer peinliche Pausen zwischen den Sätzen waren. Nur bei Jakob war es nicht so, mit ihm ist sie dann letztendlich zusammengekommen. Vor einem halben Jahr gab es dann einen starken Streit und sie haben sich getrennt. Heißt das, David und ich passen zusammen?, dachte Georgia freudig. Es machte sie glücklich endlich auch jemanden gefunden zu haben, den sie lieben kann. Nachdem sie lang genug in der Stadt waren, fuhren sie mit dem Bus, der 10 Minuten Verspätung hatte, wieder zurück. David begleitete sie noch bis zur Oxforth Street, dann ging er weiter in die Richtung seines Zuhauses. Georgia schaute ihn noch einen Moment lang nach (er drehte sich nochmal um und winkte ihr ein letztes Mal), dann folgte sie der Straße nach unten.

Auf ihrem Nach-Hause-Weg rief sie Celia vom Handy aus an und berichtete ihr von dem Nachmittag. „Ich freue mich für dich, dass es so gut gelaufen ist.", antwortete diese. Georgia spürte dass sie darüber wirklich glücklich ist und dass Celia lächelte. „Ich war heute mit Chloe im Freibad. Es war schön aber ich bin jetzt ziemlich K.o. Sollen wir Freitag zusammen Eis essen gehen?" „Gerne" „Dann treffen wir uns um drei bei der Eisdiele, bis Freitag!" „Ja, tschau!" Als sie auflegte, war sie bereits in ihrem Zimmer. Sie steckte ihr Handy ans Aufladekabel, legte ihre ausgedruckten Fotos auf den Schreibtisch, stellte ihre Tasche auf dem Boden ab und legte sich aufs Bett. Uff... Was für ein Tag. Es war so wundervoll. Als David seinen Arm um meine Taille gelegt hat, fühlte ich mich als würde ich schweben und ich hatte so ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Jetzt weiß ich wenigstens was Schmetterlinge im Bauch sind. Ich hab mich noch nie so gut gefühlt. Okay jetzt übertreibst du es, Georgia! Oh Mann, ich glaube ich trage jetzt auch noch eine rosarote Brille.

Nachdem sie ihre Gedanken fürs Erste sortiert hatte, stand sie auf und hing die Fotos an die Wand. Dann zog sich Sportsachen an und führte einige Übungen vom Kampfsport vor ihrem Kleiderschrankspiegel aus, da sie in den Sommerferien keinen Unterricht hatte und sie die gelernten Sachen nicht vergessen oder verlernen wollte.  Aber auch, weil sie Donnerstag David in dem Duell schlagen wollte. Nachdem sie erschöpft mit ihrer Mutter zu Abend gegessen hatte, ging sie ins Bad, schminkte sich ab und putzte ihre Zähne. Anschließend zog sie sich zum dritten Mal an diesem Tag um und stieg ins Bett. Sie lies den Tag ein zweites mal Revue passieren, blieb lange bei David hängen und schlief schließlich bei dem Gedanken an ihre Mutter ein.

Bloody NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt