Bloody Nightmare

03-Zugewiesene Schuld

Georgia sah einen dunklen Raum vor sich. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, erkannte sie dass es ihr Zimmer war, sie stand an ihrer Eingangstür. In der Mitte des Zimmers stand eine Person,die exakt genauso aussah wie sie selbst, rote wellige Haare, schmales Gesicht, blaue Jeans und eine weiße Bluse. Georgia fühlte sich, als würde sie in den Spiegel schauen. Ist das ein Traum? Die Klamotten der Person waren jedoch im Gegensatz zu ihr verdreckt und sie starrte in die Leere.

Hinter ihr kam eine weitere Gestalt zum Vorschein. Es war Frank. „Papa!",rief die echte Georgia erschrocken und wollte auf ihn zustürmen,doch sie wurde von einer unsichtbaren Wand weit weg gehalten. Georgia vergaß ihren Gedanken, dass dies nicht real ist als sie ihren Vater sah. Sie vermisste ihn so sehr, sie wollte einfach zu ihm und ihn umarmen. Sie hämmerte panisch gegen die Wand und rief weiter nach ihm. Ihr Vater reagierte nicht auf seinen Namen und schaute nur auf die Person vor sich, dass heißt die zweite Georgia. Erst jetzt fiel ihr auf, dass ihr Vater eine Axt in der rechten Hand trug. Was zur Hölle hat er vor? Warum hat er eine Axt?

Ein extrem lauter Donnerschlag ertönte, Georgia zuckte zusammen, und an der Wand über ihrem Bett stand in roter Farbe, zu ihrer erschreckenden Erkenntnis war es Blut, „Du bist Schuld an Vaters Tod, Georgia." „NEIN! ES WAR NICHT MEINE SCHULD!",sprudelte es aus ihr heraus. Sie kochte vor Wut, denn sie wusste, dass diese Aussage nicht stimmte. Jetzt antwortete Frank in einem wütenden Ton:„Doch." Ein Schauer überkam sie, denn sie hatte seine Stimme seit 2 Jahren nicht mehr gehört und es verletzte sie noch mehr, dass er bei ihrem Wiedersehen etwas sagte, was sie lange Zeit versucht hatte aus ihrem Kopf zu verbannen: Dass sie die Schuld an dem Tod ihres Vaters hatte.

Noch bevor Georgia widersprechen konnte, nahm Frank die Axt in beide Hände und holte, von ihr aus gesehen nach links, aus. Ab jetzt geschah alles in Zeitlupe. Mit einem hässlichen Grinsen im Gesicht, welches Georgia noch nie bei ihm gesehen hatte, schlug er mit aller Wucht in die Seite von der zweiten Georgia. Ein weiterer Schauer überkam der echten Georgia Graves. Die Schneide der Axt glitt durch den Körper der anderen hindurch. Der abgesäbelte Oberkörper des Mädchens flog durch die Luft an die Wand mit der Schrift. Der Körper wurde durch den Aufprall zermatscht wie ein Stück Torte bei einer Tortenschlacht. Blut spritzte in alle Richtungen, auch auf Georgia,trotz der durchsichtigen Wand. Aus dem noch stehen gebliebenen Unterkörper quollen langsam hautfarbene, glitschige und zerfetzte Gedärme. Zu erkennen war der Darm der sich wie eine lebendige Schlange den Weg zum Boden suchte. Frank verblieb einige Sekunden noch in der Position des vollendeten Schlags und löste sich dann in schwarze Rauchschwaden auf. Erst dann fielen die Überbleibsel der Leiche mit einem dumpfen Geräusch zu Boden.

Georgia stand einfach mit offenen Mund da, und konnte nicht realisieren, was gerade passiert ist. Dann bildeten sich Tränen in ihren Augen und lies ihre Sicht schlechter werden. Georgia wurde beim Anblick der Leiche schlecht. Ihrer Leiche. Sie ließ sich mit dunkelroten Flecken übersät auf den Boden fallen und ihrem Frust und Schock freien Lauf. Sie wusste nicht genau warum sie traurig war, vielleicht war sie einfach geschockt. Sie kauerte sich auf den kalten Boden mit angewinkelten Beinen und schlang ihre Arme um diese. Die Zähne biss sie so fest zusammen, dass es weh tat.

Ist das gerade wirklich geschehen? Nein, es muss ein Traum sein, mich gibt es zwei mal und Frank lebt nicht mehr. Dann fing Georgia an zu weinen und laut zu schluchzen. Er lebt nicht mehr. War ich doch Schuld an seinem Tod? Langsam stach ihr der Geruch von Leichenteilen in die Nase und ihr wurde noch schlechter. Sie musste sich konzentrieren nicht zu kotzen. Ich muss aufwachen. Bitte... Daraufhin wurde ihr Kopf heiß und sie sah wieder nur schwarz.