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Nach dem Essen stand Sehun sofort auf und verschwand mit seinen Leibwächtern, so wie sein Vater. Luhan blieb mit seinem jüngeren Cousin sitzen und unterhielt sich begeistert mit seiner Mutter und seiner Tante. Wild gestikulierend erzählte er so laut von der Welt aus der ich stammte, dass ich es bis zu meinem Platz ein ganzes Stück entfernt noch hören konnte. Ab und zu belächelten mich die beiden Mütter freundlich und ein wenig dankbar dafür, dass ich ihren Kindern etwas über die Welt der Menschen erzählt hatte, jedoch stotterten beide, als es zu der Sache mit den Duftdosen kam.

Sungjae warf mir einen Blick zu, der mir deutete, dass ich aufstehen und ihm folgen sollte. Ich nickte und stand leise auf. Meine Bodyguards erwachten aus ihrer Standtrance und rückten mir sofort auf die Pelle. Lalisa und Jisoo sahen mich fragend an. Ich erklärte ihnen, dass ich ihre Anwesenheit erstmal nicht mehr benötigte und ich mich melden würde, sobald ich etwas bräuchte, oder aus diesem Kleid raus wollte. Die beiden blieben standen auf und verneigten sich in meine, und in die Richtung meines Vaters, bevor sie aus dem Speisesaal liefen. Mein Cousin stand wie aus dem nichts mit seinen Wächtern bei mir und ließ mich zusammen zucken. „Könntest du das bitte lassen?" bat ich ihn und zog erwartungsvoll eine Augenbraue hoch. Er nickte und hielt mir seinen Arm hin. Ich harkte mich bei ihm unter, rief aber in den Saal noch eine verabschiedung an alle gerichtet, bevor ich ihn verließ.

„Du hast die Wahl wertes Cousinchen. Wir können in den Schlosspark oder besichtigen die Stadt an einem wunderbaren langen Abend wie diesem." ließ er mich entscheiden, doch die wurde mir sofort genommen. „Auf Befehl des Vaters der Charyeots ist es Eurer Hoheit untersagt in die Stadt zu gehen." ertönte einer meiner Wächter mit einer beängstigend tiefen Stimme. Ungläubig lachte ich auf und drehte mich im gehen um, währe dabei allerdings, wegen der dünnen Absätze und meiner hektischen Bewegung hingefallen, hätte mich mein Wächter mit den lila Haaren nicht in Windeseile gehalten, indem er sich hinter mich teleportierte. Er sah mich aus roten Augen wenig amüsiert von meinem Handeln an und stellte mich wieder auf die Beine. „Wieso darf ich nicht raus?" hinterfragte ich Ravi und Yongguk mit frechem grinen und schief gelegtem Kopf.

„Weil du eigentlich tod sein solltest." beantwortete Sehuns Vater und tauchte bei uns auf. „Du hättest vor vierzehn Jahren sterben sollen. Einzig dem Leben deines Onkels und dem meines Schwagers ist es zu verdanken, dass du noch lebst, also zeige Respekt uns alles gegenüber Calanea." wies mich Doongwook überlegen zurecht. Sungjae drängte sich dazwischen. „Und einzig meinem Onkel ist es zu verdanken, dass ihr in unseren Mauern leben dürft, da Euer Land nicht mehr als niedergewätzelte Dämonen auf dem Boden beherrbergt. Also solltet Ihr Respekt uns gegenüber zollen." keifte mein Cousin zurück und zog mich mit sich mit unseren Leibwächtern von Sehuns Vater weg. Definitiv wollte ich dem nicht alleine begegnen, wer weiß zu was er in der Lage wäre, wenn keiner, nicht mal die Bodyguards um mich herum wären.

„Einfach ignorieren. Er spielt sich nur so auf, weil er weiß, dass sein Sohn König wird, sobald er dich heiratet und das gibt ihm dieses widerliche Machtgefühl uns Kyeongres überlegen zu sein. Sogar seiner Frau geht sein verhalten zu weit, aber sie kann sich nicht trennen. Sobald das Blutband zwischen zwei Verheirateten reißt, können beide Partner sterben." erklärte er mir und ließ mich heftig schlucken. Hier hieß es also wirklich, bis das der Tod uns scheidet. Auf jeden Fall würde ich mich so lange wie nur möglich gegen die Heirat mit Sehun stemmen. Mein ganzes Leben hinge dann von ihm ab, so wie meins von seinem und ich wollte meine Unsterblichkeit genüsslich ausleben.

Ich hörte Sehun in meinen Gedanken lachen und sah mich hastig um. Er stand nirgends. Der konnte doch jetzt nicht wirklich noch meine Gedanken aus der Ferne lesen. „Ich mag deine Idee ChuChu. Wirklich. Mein Ziel ist es auch dir solange wie nur möglich davon zu springen, aber das Problem ist. Ich bin dir versprochen.Wäre mein älterer Bruder noch wäre er es, der mit dir auskommen müsste, außerdem hängt uns Kalona noch im Naken." keifte er und verschwand wieder aus meinem Kopf.

Into the DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt