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"Sehun. Du hast jetzt nicht ernsthaft eine Blutbank ausgeraubt?" ich starrte auf die ganzen Blutpäckchen und wieder zu ihm.
Er nickte. "Menschen können wir schlecht in die Darkylar holen, die würden nicht mal eine Minute da aushalten dadurch das kein Sauerstoff vorhanden ist." Erklärte er mir, was ich bereits wusste.

Luhan grinste. "Dann können wir ja jetzt zu Baekie und ihn retten." malte er sich aus, während ich mir die Fragte stellte, weshalb Menschenblut oder Blut allgemein auf Dämonen wirkte. Schließlich waren wir doch keine Vampire oder? Und gab es die überhaupt? "Ich werde gleich zu Baekhyun gehen, aber ihr solltet lieber noch bleiben. Ich bin mir sicher der Abstand zum Schloss tut euch mal gut." Richtete sich Sehun an seinen Bruder und mich.
"Ich will aber mit." quängelte Luhan und sah seinen Bruder bettelnd an. Der ältere blieb hart und schüttelte den Kopf.
"Vater wird  nicht begeistert sein, wenn wir beide zu Baekhyun gehen und schon gar nicht, wenn wir versuchen ihn zu heilen, du weißt wie er ist."
Sehuns Stimmlage blieb ruhig, als er seinem Bruder vor sich durch die Haare fuhr und ihn schwach anlächelte.
"Außerdem hast du Chuhan hier." mit seinen roten Augen Blickte der Todesdämon zu mir. In ihnen lag eine wärme, die er mich so nich nie hatte spüren lassen.

"Calanea." murmelte Luhan und rieb sich die Augen. "Sie heißt Calanea." beteuerte er und lächelte mich breit ab.
Sehun lächelte ebenfalls. Sein Lächeln brachte ihn dazu, dass er Jahre jünger aussah und all die Qual in seinem Leben nie erfahren hatte. Nie den Krieg als Kind durchgestanden, der durch meine bloße Existenz ausbrach.
"Für mich wird sie immer Chuhan bleiben, selbst wenn sie die Königin der Darkylar wird und alle sie Calanea nennen werden, wird sie für mich immer die unwissende bleiben, die nie viel von mir gehalten hat."
Idiot! Schmiss ich ihn in Gedanken an den Kopf und er lachte leise. "Die Beleidigung wird langsam langweilig ChuChu." Zog Sehun mich auf und Luhan kicherte.

"Bin dabei mir was neues zu suchen." Ich zog eine Augenbraue und betrachtete die beiden Dämonen grinsend.
"Ich bin schon gespannt. Aber ich hab Hunger und will endlich etwas essen." gab Sehun bekannt und lief in die verkohlte Küche.
"Pizza!" rief Luhan sofort begeistert.
Der ältere stimmte zu und wählte mit dem Wandtelefon, was wie durch ein Wunder heil geblieben war, die Nummer eines Pizzaservice.
Er bestellte und legte schließlich wieder auf, bevor er anfing mit seinen Fähigkeiten aufzuräumen.
Nach wenigen Sekunden sah hier alles wieder so aus, wie ich es in Erinnerung hatte.
Die Möbel reparierten sich von selber und auch der Fernseher sprang wieder an, als wäre Sehun nie durchgedreht und hätte hier alles zerhackt und angezündet.

Luhan tappelte zu dem Fernseher und schnappte sich die Fernbedienung, um eifrig die Sender durchzuschalten.
Immer wieder murmelte er so etwas wie, dass er endlich wieder vor diesem großen Zauberkasten sitzen konnte und er ihn so vermisst hatte.
Es schien als seien seine Sorgen um Baekhyun erstmal ein wenig fern ab seiner Gedanken.
"So sollte es auch sein." ertönte Sehun in meinem Kopf und betrachtete seinen kleinen Bruder sorgenvoll.
"Ich denke wir können ihn kurz alleine lassen." murmelte Sehun mir zu und legte seinen Arm um meine Seite, als er mich zur Tür der Wohnung führte und wir Luhan zurück ließen.
Eine Woge der Wärme durchzuckte mich bei seiner Berührung, die ich sonst mit allem mir in der Macht stehende verhindert hätte, aber nun zu ließ.

Ich wusste nicht ob es daran lag, dass ich angefangen hatte ihn wirklich zu mögen, selbst wenn er manchmal unausstehlich war oder ob es an dem herumknutschen vorhin lag.
Der neben mir lachte, als er mich in den Aufzug führte.
"Du hast angefangen mich wirklich zu mögen Chuhan." merkte er ruhig an. "Du widersetzt dich dem noch, aber ich hab das schon lange durchschaut." Jetzt lachte er und ich hätte ihm am liebsten dafür verflucht, dass er meine Gedanken lesen konnte.
"Der Kuss vorhin hat das ganze nur zum überlaufen gebracht und mich genauso überfordert wie dich. Ob wir es wollen oder nicht, aber wir fangen an aneinander wirklich sehr zu mögen."
Er klang rein gar nicht mehr wie Sehun, eher wie jemand mit viel mehr Köpfchen und Verstand, als Sehun ihn je hatte und ich fragte mich ernsthaft, wer bei ihm auf einmal die Glühbirne gewechselt hatte.

"So sehr zu mögen das du dir schon irgendwas ziemlich nicht jugendfreies ausmalst, was Luhan ziemlich verstört hat?" Zerstörte ich diesen zu ernsten Moment, da ich nicht wahr haben wollte, dass ich anfing mich in Sehun zu verlieben.
Ich sah zu dem neben mir und das erste mal, seit ich ihn kannte, wurden seine Wangen knallrot.
"Als ob dir das nicht gefallen hätte, wenn ich weiter gegangen wäre, so wie du an meinen Lippen geklebt hast." schlug er zurück und piekste mir in die Seite.
Jetzt wurde ich rot und es wäre gelogen, hätte ich gesagt, dass es mir nicht gefallen hatte, dass er mich geküsst hatte oder wie er mich geküsst hatte.

Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte mich Sehun an die Wand des Fahrstuhls gedrückt und kam mir bedrohlich nahe. "Wusste ich es doch." er grinste breit und strich mit seinen Händen federleicht über meine Hüfte.
Ich biss die Zähne zusammen und hielt seinem Blick stand, der mich zu durchbohren schien.
"Was weißt du?" Stellte ich mich schließlich dumm.
Sehuns Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als seine Hände sich unter den Saum meines Oberteil schoben und er seine warmen Hände auf die Haut meiner  Seiten legte.
Sofort wurde mir so warm, wie seine Handflächen es waren.
"Dass du mir und meiner wunderbaren Persönlichkeit nicht mehr entkommen kannst."
Eine Gänsehaut wirbelte über meinen Körper und ich erschauderte bei dem klang seiner tiefen, melodischen Stimme.

Ohne auch nur Vorsicht zu zeigen, presste er mir seine Lippen auf und drückte mich mehr gegen die Wand hinter mich.
Ihm und dem Gefühl seiner göttlichen Lippen völlig verfallen, vergrub ich meine Hände in seinen weichen Haaren und zog ihn näher an mich.
Er gab ein nahe zu animalisches knurren von sich, dass mir durch Mark und Knochen ging.
Bevor er seine Lippen von meinen nahm biss er in meine Unterlippe und grinste verschwörerisch, während ich Luft sammelte und wahrnahm, dass ich blutete.

Sehuns Hände waren noch immer auf meiner Haut und sein Gesicht meinem verdammt nahe. "Du hast dich vorhin gefragt, wieso wir Dämonen auf Blut reagieren." flüsterte er und mittlerweile war mir klar, dass er den Fahrstuhl irgendwie angehalten hatte, denn solange hätte er nie gebraucht um zu einer der Etagen zu fahren.
"Ich hab dir von dem Blutschwur erzählt, den wir mache müssen, wenn wir heiraten." Es war keine Frage aber dennoch nickte ich, während Sehuns Blick sich beängstigend auf meine Unterlippe gerichtet hatte.
"In unserem Blut sind Sanguis. Kleine Partikel in unserem Blut die, wenn wir es von einem anderen unserer Welt aufnehmen, stärkend auf uns wirken.In einem Blutschwur werden genau diese Partikel mit ausgetauscht und verleihen dem anderen je ein Teil seiner Kraft. Sie wirken auch heilend."
Er atmete tief durch und sah wieder zu meinen zweifarbigen Augen.
"Menschenblut heilt uns ebenfalls, hat aber durch das eiweiß, was sich darin befindet eine schnellere Wirkung und überträgt keinerlei Kraft." sprach er ein wenig schneller und strich mit seinen warmen, rauen Händen über meine Haut.
"Vampire gibt es nicht, aber wir Dämonen verspüren dennoch ab und an einen starken Willen nach Blut. Ganz gleich ob menschliches oder dämonisches."
Jetzt wurde mir klar, wieso er meine Unterlippe so anstarrte, als wäre es ein Stückchen Schokolade.
Er lachte. "Genau so kann man das gleichsetzen." Hauchte er und verband unsere Lippen.

Unmöglich konnte er es lassen über meine untere Lippe zu lecken und das Blut zu entfernen, was sich angesammelt hatte.
Ein unmenschliches stöhnen wich aus seinem Mund und er zog an der stelle, an der er mich vorhin noch gebissen hatte.
Langsam und mit dunkel verschleiertem Ausdruck in den Augen löste er sich von mir und nahm seine Hände von meinen Seiten.
Ich stand da wie angewurzelt und wusste nicht wie ich das ganze nun auffassen sollte, geschweige denn was nun verstörender war.
Die Tatsache, dass ich ruhig mal gelegentlich Lust auf Blut bekam, oder das Sehun soeben meins getrunken und total nicht normal klingend gestöhnt hatte.

Die Fahrstuhl Tür öffnete sich und tatsächlich hatten wir die Etage nicht verlassen.
"Ich wollte in ruhe mit dir reden und ein Fahrstuhl, der angehalten wurde sah sich mir da als logischte Lösung." lachte er und zog mich mit sich.
Reden könnten wir das nicht wirklich nennen, dass war ja wohl klar.

Wie in Trance nahm ich wahr, dass wir zur Wohnung zuruck gingen und wenig später die Pizza kam.
Sehun sah mich besorgt und entschuldigend an, für das was er soeben im Aufzug mit mir angestellt hatte, doch irgendwie wollte sich dafür eine Wut anbahnen. Irgendwie fühlte es sich normal an, wenn auch auf eine kranke und krasse Art und Weise.
Ich schien mein Leben als Dämon wohl körperlich und mental auf mich zu kommen zu lassen. Scheiß Vater und dämlicher Cousin hin oder her.

Into the DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt