Ich stand knietief in der Scheiße, das wurde mir gewaltig in dem Moment bewusst, als ich direkt in Chens Augen san, die nicht wie gewohnt angenehm braun waren sondern wie meine.
Das eine scharlachrot und das andere eisig blau und dennoch hatte er diese unnahbar Eleganz, mit der er mir immer gegenüber stand. Die pinselgeschwungenen und wunderschönen Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen und anmutigen lächeln.
Mir wurde eiskalt und mein ganzer Körper kribbelte.
Ich musste aus diesem chaotischen Zimmer, aber wie? Lay hatte die Tür abgeschlossen und meine Teleportation klappte nur in äußerst unpassenden Momenten, wie wenn Sehun eben aus der Dusche kam.
Sehun...
SEHUN!!!
Ich schrie ihn förmlich an in meinen Gedanken, während Chen, besser gesagt Kalona, auf mich zu lief und ich zitterte.Chen lachte. Es klang wie ein wundervolles Lied, in das man sich sofort verlieben könnte, doch ich musste der Wirkung seiner Stimme stand halten. Ich wäre mächtig am Arsch, würde ich mich nun seiner Anwesenheit hingeben.
"Vor mir brauchst keinerlei Angst zu haben Chuhan." säuselte er, während ich meine Zähne schon klappern hörte und ich am liebsten geschrien hätte, doch ich war verstummt. Kein Laut drang aus meiner Kehle. Gehört hätte mich eh niemand und Schwäche zeigte ich schon genug dadurch, dass ich zitterte, wie ein Klappergestell.
"Angst solltest du vor denen haben, die es wagen eine solche junge und starke Frau wie du es bist, in gar unzumutbaren Zuständen leben zu lassen ohne Wasser oder benötigten anderen Dingen."
Unmittelbar stand Chen oder Kalona, oder was auch immer, vor mir und legte mir sanft seine Hand an meine Wange.Ich erschauderte unter seiner Berührung und konnte nicht anders als ihm in die Augen zu sehen, die meinen glichen und dennoch so viel Boshaftes mit sich brachten.
"Chuhan." Aus seinem Mund klang mein Name, als wäre er der einer uralten und verdammt heiligen Göttin, die er verehrte.
"Das alles kann in sofortiger Wirkung versiegen. Du wirst dir niemanden Spott mehr ergehen lassen, wirst strahlen wie die Königin, die du sein sollst. Keiner wird dir mehr herabsehen, alle sehen sie hoch. Du wirst der Mond, der strahlend aufgeht und all die andren, Mensch, Engel, Dämon, werden wie die Sonne untergehen. Dir Untertan sein, unser Untertan." Sanft fasste er mein Kinn und zwang mich seinem Blick stand zu halten, während seine Worte und Aussprache, wie aus vergangenen Jahrhunderten, seicht in meinen Ohren erklangen.Plötzlich wurde es schwer seine unglaublich seidig sanften Stimme nicht zu mir durchdringen zu lassen.
"Nein." Bekam ich schließlich doch heraus und schloss die Augen.
SEHUN!!!
Schrie ich innerlich erneut und hoffte weder Chen, noch Lay könnten Gedanken lesen, denn sonst würde ich noch mehr in dem ganzen Mist stecken.
"Chuhan doch. Keiner wird dich mehr verachten." Redete er mir süß und verlockend ein.
Ich schüttelte den Kopf. "Vergiss es." zischte ich und spürte mein Selbstbewusstsein etwas wachsen.
Ein Teil meiner Bewegung klappte wieder und ich riss Chens Hand von meinem Kinn.Panisch und viel zu leichtsinnig lief ich in Richtung der abgeschlossenen Tür, doch Lay stellte sich mit einem undeutbaren Lächeln genau vor sie.
"Lay lass mich gehen bitte. Wir müssen den Wachen Bescheid sagen. Verdammt Kalona ist hier! Siehst du das nicht!" versuchte ich ihm verzweifelt einzureden, doch er schien sich dem Ernst der Lage nicht bewusst zu sein und schüttelte den Kopf.
Kurz glitzerte in seinen Augen etwas auf, dann waren sie nicht mehr rot. Das eine war rot und blau und das andere simpel braun. Was zum Teufel...?
"Das musst du mir nicht sagen, dies ist mir bereits vollstens Bewusst." Wechselte er aufeinmal seinen Tonfall mir gegenüber.
In jedem Moment hätte ich es ihm nicht übel genommen, doch jetzt verschreckte es mich einfach nur, so wie seine Augen.
"Lay lass mich sofort hier raus." Bat ich mit Nachdruck, doch er schüttelte nur gelassen den Kopf."Chuhan, du willst dich denen stellen, die nicht sehen wollen, welch wundervolles Wesen du bist? Du würdest uns beide keinerlei Gefallen mit deinem naiven Handeln tun. Ruf dir ins Gedächtnis, wir sind gleich." Redete Chen mir ein und legte mir von hinten die Hände auf die Schultern.
Ich drehte mich um schritt zur Seite, um Abstand zu bekommen.
"Ich bin nicht wie du. Ich will die Welten nicht ins Chaos stürzen. Ich will einfach nur dem nachgehen, was für mich bestimmt ist und nicht was meinem Wesen nachgesagt wird. Ich bin nicht böse." machte ich Chen klar und straffte den Rücken.
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Into the Darkness
Fanfiction2. Fallen Die Stadt lag in trümmern. Alles was einst so atemraubend schien, lag nun zerstört vor ihm. Nie wieder würde er den einstigen Glanz und das hohe Ansehen seiner Stadt wieder erbauen können. Doch er hätte es besser wissen müssen, als er sich...