King For A Day [STEREK]

Prolog

"Derek, Schätzchen, wie sieht es denn nun mit der bevorstehenden Hochzeit aus?", fragte meine Mutter und sah mich vom anderen Ende der langen Tafel an. 

Ich seufzte. Ach ja, die "bevorstehende" Hochzeit, wie konnte ich das nur vergessen, wo meine Eltern sie doch jeden Tag mehrmals erwähnten. 

"Ich weiß es nicht, Mutter", sagte ich und sah auf meinen halbleeren Teller. 

In Wahrheit wusste ich, wie es mit meiner Hochzeit aussah. Es gab sie nicht. Es würde sie wahrscheinlich nie geben und der Grund ist einfach: Ich werde keine Frau heiraten. 

Man lasse es mich erklären: Ich bin Derek Hale II. und ich stehe verdammt nochmal nicht auf Frauen. Ich kann mit ihnen einfach nichts anfangen. Natürlich, manche sind hübsch, aber was soll ich mit ihren Brüsten anfangen? Ich würde mich nie in eine verlieben und genau das war das Problem. Meine Eltern - und der ganze Hof, sogar das ganze Königreich - erwarten, dass ich eine Frau heirate und wir dann gemeinsam als neues Königspaar das Königreich beherrschen können. Mal abgesehen davon, dass ich sowieso nicht verliebt bin, werde ich wohl eh kein König werden. Eher würden meine Eltern in ihren alten Jahren noch ein Kind zeugen und ein Baby auf den Thron lassen, als dass zwei Könige das Land regieren. 
Natürlich, ich könnte wegrennen und ein eigenes, unabhängiges Leben starten, aber ich kann meine Familie nicht einfach im Stich lassen. 

"Mein Sohn, wie lang willst du noch suchen? Wir werden alt und es wird endlich Zeit für dich, das Königreich zu übernehmen", meinte mein Vater und nahm eines Schluck seines kostbaren Weines. 

Am liebsten wollte ich mir die Hand ins Gesicht hauen. Es tut mir ja leid, dass ich mich in keines der etlichen Mädchen verliebt habe, die meine Eltern angeschleppt haben. Es ging nun mal nicht so einfach. 

Ich wollte weg. Weg vom Schloss, weg von meinen Eltern, weg von all diesem Druck. 
Plötzlich kam mir eine Idee. Der Vorteil, wenn man ein Prinz ist? Folgendes:

"Eltern, ich habe eine Idee! Noch habe ich nicht die richtige Frau gefunden, aber das werde ich schon sehr bald. Ich werde eine Reise in die anderen Königreiche unternehmen und ich komme mit einer Verlobten wieder", erklärte ich. 

Meine Mutter sah mich mit weiten Augen an, mein Vater lächelte. Ich wusste, dass es sie glücklich machen würde, auch wenn es ein leeres Versprechen war. Jedoch war es meine einzige Chance zumindest für eine Weile von hier wegzukommen. 

"Wen wirst du mitnehmen?", fragte meine Mutter, nachdem sie sich von dem kleinen Schock erholt hatte.

Ich dachte kurz nach. Sie würden mich niemals allein gehen lassen. Da draußen gab es unendlich viele Räuber, die nur darauf aus waren, meine Familie auszurauben und uns all das zu nehmen, was sie nicht hatten. 

"Ronnie, Alex, Angus, Oliver, Jaime [Hi-Me] und ein paar andere", sagte ich. Das waren die ersten Namen, die mir einfielen und gleichzeitig auch meine besten Freunde im Schloss. Na ja, ich hatte nicht wirklich Freunde, also gab ich mich mit meinen Bediensteten zufrieden. Aber ich wusste, dass wir auf einer freundschaftliche Ebene waren. 

"Und wann werdet ihr aufbrechen?", fragte mein Vater. Er wollte natürlich, dass ich so schnell wie möglich eine Geliebte hatte, aber darauf kann er lange warten. 

"Morgen", sagte ich kurz und knapp und legte meine Serviette neben meinen Teller. Ich wollte sofort packen, um am nächsten Tag fertig zu sein.