Am nächsten Tag war alles ganz ruhig und entspannt.
Ich stand etwas später als alle auf und dieses Mal wurde sich nicht über mich gestritten. Im Gegenteil; Gracie holte mich zum Frühstück. Selbst das war total entspannt.
Während alle aßen, ging Kellin die Klamotten durch und ordnete sie jedem von ihnen zu. Die kleinsten für Wendolin, die Frauenklamotten für Gracie und die Männerklamotten teilte er unter den drei Männern auf.
"Oh, Vic, ein neuer Pullover für dich! Dann bist du endlich deinen alten Pulli los", sagte Kellin und hielt einen blauen Pullover nach oben.
"Du willst doch nur Vic's alten Pullover haben", sagte Stiles und lachte.
Kellin wurde rot und sein Freund zog ihn zu sich. Er setzte sich auf Vic's Schoß und küsste ihn auf seine Nase.
"Du würdest heiß aussehen in meinem Pullover. Nur in meinem Pullover", sagte Vic und küsste Kellin leidenschaftlich.
"Victor! Hier sind Kinder", sagte Gracie streng und sah zu Stiles, der sich scherzhaft die Augen zuhielt.
Die beiden erröteten und Kellin wandte sich wieder den Klamotten zu.
"Brauchst du auch was, Derek?", fragte er mit einem roten T-Shirt in der Hand. Ich schüttelte schnell den Kopf. Ich konnte mich nicht komplett bei ihnen einnisten und außerdem hatte ich doch zu Hause genug.
Bei dem Gedanken wurde mir etwas unwohl. Ich sollte es ihnen sagen, aber das würde alles verändern. Sie würden mich bestimmt nicht mehr so nett behandeln.
Dann dachte ich an die anderen, die Ritter. Was wenn doch einer verletzt war oder noch schlimmer; einer entführt wurde. So etwas passierte schneller als gedacht. Ich musste sie finden!
Plötzlich piekste Stiles in meine Seite und ich zuckte zusammen.
"Komm mal mit. Ich will dir was zeigen", sagte er und stand auf.
Er streckte seine Hand aus und half mir hoch, aber er ließ meine Hand nicht los, sondern zog mich einfach weiter. Darüber war ich froh, denn es ließ mich die Ritter und die anderen Probleme vergessen.
"Wo gehen wir hin?", fragte ich.
"Siehst du gleich, komm einfach mit", sagte er.
Wir liefen durch einen kleinen Wald und kamen dann zu einem wunderschönen kleinen See, der von viel Schilf umringt war und drumherum standen etliche Bäume, die sehr alt und groß aussahen.
"Wow", brachte ich kurz heraus und sah mich um. Die Sonne schien direkt auf das Wasser und machte, dass es glitzerte.
"Ja, oder? Es ist mein Lieblingsplatz hier. Komm mit, dort hinten können wir auf die Bäume klettern", sagte Stiles und nahm wieder meine Hand.
Wir gingen um den See, bis wir bei zwei großen Bäumen waren, deren Äste schon sehr weit unten begannen.
"Du kannst auf den da klettern", sagte der Junge und zeigte auf einen Baum. Er selbst kletterte auf den anderen.
Ich hatte etwas Angst, weil ich noch nie auf einen Baum geklettert bin, aber ich stellte mich nicht komplett doof an.
Schließlich war ich oben und wir saßen fast nebeneinander, weil die zwei dicksten Äste praktisch nebeneinander wuchsen."Es ist wunderschön", sagte ich und blickte über die wunderschöne Landschaft. Die wunderschönen Bäume, der wunderschöne See, der wunderschöne Stiles. Okay, ich sollte letzteres wahrscheinlich zurücknehmen, aber ich fühlte mich nicht wirklich danach. Er war wirklich schön und eventuell starrte ich ihn an.
"Was?", fragte er und sah mich verwirrt an. Dann begann er sich im Gesicht rumzureiben. "Hab ich da was?"
"Nein, hab dich nur... angeguckt." Und sein wunderschönes Gesicht bewundert. Okay, jetzt ist Schluss.
"Oh, ok", sagte Stiles und drehte sich weg und ich ertappte mich, wie ich schon sein Profil anstarrte.
Um mich abzulenken sagte ich: "Wieso bist du allein?"
Stiles runzelte kurz die Stirn und sah mich nicht an. "Ich bin nicht allein", sagte er.
"Du weißt, was ich meine. Wo sind deine Eltern, deine Familie?"
Ich wusste, wie privat und wahrscheinlich emotional das war, aber ich wollte es einerseits wissen und andererseits kam es mir gerade wie ein passender Moment vor.
Stiles seufzte und sah kurz zu mir, dann wieder auf den See.
"Ich bin ohne Eltern aufgewachsen. Ich war in ein paar Waisenhäusern, aber dort bin ich immer wieder abgehauen. Irgendwann haben sie mich nicht mehr gesucht und ab da war ich endgültig allein", erklärte er mit einer ganz anderen Stimme als sonst. Er klang verletzt und verletzbar.
"Wie hast du es geschafft, die ganze Zeit zu überleben?", fragte ich und hatte Angst, dass das wirklich Grenzen überschritt. Aber Stiles rastete nicht aus, er erzählte weiter.
"Ich hab größtenteils geklaut, manchmal kleine Jobs bekommen. Es war schwer, ich will nicht weiter drüber reden", erzählte er und sah mich an. In seinen Augen waren Tränen und dennoch lächelte er leicht.
Ich rutschte näher zu ihm und er rutschte näher zu mir, sodass wir Schulter an Schulter saßen. Ich drehte mich zu ihm und lächelte ihn an.
Stiles lächelte zurück und dann schloss er die Augen und lehnte sich vor. Ich tat das gleiche und dann berührten sich unsere Lippen. Es war wirklich, als würde ein kleines Feuerwerk über uns ausbrechen, es war einfach magisch.
Ich legte meine Hand an seine Wange und er hielt sich an meiner Taille fest.
Nach einer Weile lösten wir uns wieder voneinander und lächelten immer noch.
"Erzähl mir was über dich", sagte Stiles und wischte über seine Augen.
Ich schluckte. Oh, na ja, ich bin Prinz von Beaconia und ich und meine Eltern sind reich und haben alles, was man braucht oder will. Nein, lieber nicht.
"Ein ander mal, in Ordnung?", meinte ich also und um Stiles vom weiteren Reden zu hindern, küsste ich ihn noch einmal. Dieses Mal nicht so lang und danach lehnte er sich gegen mich und wir genossen einfach die Aussicht.
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King For A Day [STEREK]
Fiksi PenggemarKEINE KELLIC TML HAB MICH VERSCHRIEBEN Prinz Derek Hale II. reist durch die Königreiche, um eine zukünftige Königin zu finden, aber er steht doch gar nicht auf Frauen! Der Trip geht in eine andere Richtung, angefangen mit einem Sturm und beendet mit...