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Die warmen, hellen Sonnenstrahlen scheinen durch dein großes Fenster und nerven dich solange, bis du schließlich deine Augen langsam öffnest und dich lustlos aufsetzt. Müde reibst du deine Augen und gähnst.

„Wer zur Hölle... hat den verdammten Vorhang aufgemacht?“, murmelst du mürrisch zu dir selbst. Mühsam stehst du auf, öffnest deinen großen Kleiderschrank und schaust dir deine vielen Klamotten an.

Mit einem Seufzen kramst du dir ein (Lieblingsfarbe) Kleid raus und wirfst es elegant auf dein Himmelbett. Nachdem du dich umgezogen und einigermaßen hübsch gemacht hast, hüpfst du die kalten Steinstufen nach unten.

Neugierig gehst du in den Hinterhof, Richtung Stall. Und tatsächlich. Da steht (Name deines Pferdes)! Glücklich gehst du auf deinen Rappen zu und streichelst ihn. Dieser wiehert und schmiegt seinen Kopf an dich.

Du kicherst und holst dir aus einem Holzeimer einen knallroten Apfel raus und gibst ihn deinem Pferd. Du streichelst es nochmal und gehst dann zurück ins Schloss.

Du bist jetzt etwas glücklicher, da du weißt, dass es (Name deines Pferdes) gut geht. Doch dann fällt dir die Sache mit dem Leibwächter wieder ein...
Genervt grummelst du und gehst zum Thronsaal, wo dich deine Schwester schon erwartet.

„(Dein Name)! Guten Morgen! Hast du schön geschlafen?“, fragt sie dich aufgeregt. Du nickst nur und gähnst, worauf Zelda kichert. „Wie ist er so?“, platzt es aus dir raus.

„Nun, er ist klug, gutaussehenden, niedlich, stark, nett, aber nicht sehr gesprächig“, antwortet deine Schwester und grinst. „Danke, für diese ausführliche Information...“

„Immer wieder gern! Oh! Du hast übrigens noch ein bisschen Zeit! Ungefähr noch eine halbe Stunde und dann begegnet ihr euch am Festplatz! Keine Sorge, ich begleite dich!“, sagt die Königin voller Freude.

„Okay... Wie heißt er überhaupt?“

„Tja, frag ihn doch!“ Zelda zwinkert dir zu und meint, dass sie noch etwas zu erledigen hätte und geht letztendlich. Verdutzt stehst du da und schaust ihr noch hinterher.

„Toll...“, murmelst du und schaust dann zum Thron. Eines Tages wirst du dort sitzen und regieren... in Zelda's Fußstapfen treten. Aber hat dich jemals jemand nach deiner Meinung gefragt? Nein.

Da du sowieso nicht weißt, wie du deine Zeit vertreiben sollst, setzt du dich aus Spaß auf den Thron. Schon breitet sich ein komisches Gefühl in deinem Bauch aus. Du willst das nicht.

Du willst auf Abenteuer gehen, die Welt erkunden. Und nicht regieren und Entscheidungen treffen. Außerdem ist der Thron unbequem. Geschwind stehst du auf und streichst den unsichtbaren Staub von dir.

Du kannst nicht mal kämpfen. Nicht einen Tag würdest du da draußen überleben. Das Leben ist unfair. Und dann noch die Sache mit diesem blöden Leibwächter.

Er hat doch alles. Er kann kämpfen, soll angeblich stark sein und klug auch noch. Er kann auf Abenteuer gehen und die Welt erkunden. Und du? Du sitzt hier im Schloss fest und musst deine Pflichten erfüllen.

„Schwesterchen! Es ist so weit!“, reißt dich Zelda aus deinen Gedanken. Du zuckst leicht zusammen und schaust sie etwas nervös an. Man... die Zeit vergeht wie im Flug.

Die Blondine nimmt deine Hand und zieht dich nach draußen. Gemeinsam lauft ihr zum Festplatz, doch da ist niemand. Verwirrt schaust du dich um, aber niemand ist zu sehen.

Das Kichern deiner Schwester erregt deine Aufmerksamkeit. „Entschuldige! Ich wollte früher mit dir da sein, um noch etwas mit dir zu besprechen“, versichert sie dir.

Du nickst zögerlich und Zelda fährt fort: „Da du große Aufwände hasst, dachte ich mir, dass du dich mit ihm allein unter vier Augen unterhalten willst. Verzeih mir, aber ich kann nicht bleiben. Dich zu begleiten war kein Problem, aber ich muss noch was erledigen und du bist doch schon groß genug, hm?“

Verdutzt schaust du sie an, schüttelst deinen Kopf und nickst dann mutig. „Ich schaff das schon. Mir egal wer oder was er ist, ich bin hier die Prinzessin“, grinst du, worauf deine Schwester wieder kichert.

„Ich muss los... Ich wünsche dir viel Glück, Prinzessin! Kommt dann einfach ins Schloss“, sagt sie, umarmt dich kurz und geht dann. Nun stehst du da, allein auf dem Festplatz.

Doch plötzlich hörst du lautes galoppieren und wiehern. Du schaust in die Richtung, von wo es kommt und siehst ein Pferd mit einer Person darauf zu dir reiten. Etwas verstört gehst du einige Schritte zurück, sodass du genau in der Mitte des Festplatzes stehst und schaust geradeaus.

Ein mittelgroßes Pferd kommt vor dir zum Halt. Es stellt sich auf seine zwei Hinterhufen und wiehert nochmal kräftig, bevor es mit allen vier Hufen wieder auf dem Boden steht.

Es hat eine schöne weiße Mähne, sowie sein Schweif und ein Teil seiner Unterschenkel. Der Rest der Fellfarbe ist rotbraun. Elegant steigt ein junger Mann von diesem Pferd und geht näher auf dich zu.

Du kommst aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Das Pferd schnaupt und wühlt mit seinem rechten Vorderhufen im grünen Gras. Der Junge verbeugt sich vor dir und bleibt vor dir niedergekniet, mit geschlossenen Augen.

Seine dunkelblonden Haare wehen sanft im Wind hin und her. Nachdem du dich wieder gefangen hast, schüttelst du deinen Kopf und teilst ihm mit gezwunger, normalen Tonlage mit: „Du musst dich nicht verbeugen.“

Der Junge steht zögerlich auf und schaut dir tief in die Augen. Erst jetzt erkennst du seine azurblauen Augen, in denen du dich sofort verlierst. Schnell schüttelst du wieder deinen Kopf. Was ist los mit dir? Reiß dich zusammen!

Du räusperst dich und stellst dich vor: „Ich bin Prinzessin (Dein Name) von Hyrule! Damit wir eins klar stellen: Ich. Brauche. Keinen. Leibwächter! Also geh mir bloß nicht auf die Nerven!“

Der Junge schaut dich überrascht an, nickt aber dann mit einem kleinen Grinsen. Grinsen? Findet er das irgendwie lustig? Na warte...

„Grins nicht so blöd aus der Wäsche, Blondie!“, fauchst du ihn an und verschränkst deine Arme. Damit hat er anscheinend nicht gerechnet, da er dir einen verdutzten Blick zu wirft.

Nun bist du diejenige die grinst. „Wir gehen jetzt zum Schloss, verstanden? Und davor sagst du mir deinen Namen!“, forderst du.

Der Junge nickt zögerlich und sagt kurz und knapp: „Link.“

Fighting For Love With My Last BreathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt