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Zu geschockt um irgendwas zu sagen, starrst du ihn mit geweiteten Augen an.

Deine Kehle fühlt sich ekelhaft trocken an und es kommt dir so vor, als wäre dein Mund zugenäht worden. Steif wie ein Brett stehst du da, kannst dich kein bisschen bewegen, wie als wärst du völlig angewurzelt, trotzdem zitterst du leicht.

So viele Fragen schwirren in deinem Kopf herum und wollen einfach keine Ruhe geben. Deine Emotionen sind schwer zu beschreiben, aber du tust dein bestes um sie von außen zu verbergen. Dennoch, ein Gefühl sticht besonders heraus. Angst.

Nachdem ewig nichts von dir kam, geht dein Gegenüber einen Schritt näher auf dich zu. Du wärst zurück gewichen, wenn du nicht so viel Angst hättest.

„Naaw, hat dich der Kuss sprachlos gemacht? War er so gut? Hat er dir so gefallen?“, fragt er belustigt.

Angewidert von seinen Worten, versucht du dir Mut zu zureden. Du musst stark sein! Für Zelda, für dein Volk, für Link! Deine Entschlossenheit kehrt langsam aber sicher zurück und mit voller Motivation stehst du nun vor ihm.

Ein selbstbewusstes Grinsen ziert deine Lippen und siegessicher kommt es von dir: „Nicht so sehr wie mir das gefallen wird!“ Und du holst aus.

Überrascht taumelt er einen kleinen Schritt zurück und fasst sich unglaubwürdig an die Wange. Wow. Er hat nicht damit gerechnet? Eins zu Null für dich. Nein... Warte!

Das Blut gefriert in deinen Adern und eine ekelhafte Gänsehaut überkommt dich. Du hast gerade ein mächtiges Wesen geschlagen. Ein Wesen, das die Zeit und die Realität verändern kann. Noch dazu ist dieses Ding der Schatten von Link. Oh, bei der Göttin-

Ein hinterlistiges Grinsen ziert seine Lippen und er bricht in amüsiertes Gelächter aus. Ein Schmerz für deine Ohren.

Geschockt tragen dich deine zitternden Beine nach hinten, ohne dieses Monster, was sich derweile näher auf dich zu bewegt, aus den Augen zu lassen. Er ballt seine Hände zu Fäuste und beschleunigt seinen Schritt.

Und drei mal darfst du raten, was passiert ist. Genau.Ein verfluchter Baum kommt mit deinem Rücken in Berührung und du fluchst innerlich.

Du wolltest wegrennen, aber er hinderte dich daran.Die Schattengestallt drückt seine beiden Hände, jeweils links und rechts von deinem Gesicht, an den Baum und versperrt dir mit einem bedrohlichen Gesichtsausdruck den Weg. Du schluckst perplex. Was jetzt?

Die Panik kehrt wieder zurück und spiegelt sich offensichtlich in deinen Augen wieder. Dein Mut verlässt dich, sowie auch dein letzter tropfen Entschlossenheit. Wieso hast du auf einmal so viel Angst?

Blöde Frage.

Der Typ könnte dich mit einem einfachen Fingerschnippen aus der Existenz radieren, wenn er nicht so besessen von dir wäre. Sanft hebt er dein Kinn an und schaut dir tief in deine (Augenfarbe) Augen.

Diese Rubinrote Iris...

„Du bist wirklich niedlich, weißt du? Was für ein schmächtiger Schlag... Du solltest dankbarer sein, Prinzessin. Nach all dem was ich für dich getan habe.“

Und diese raue, tiefe Stimme...

„A- Ach ja?“, kam es spöttisch von dir und mit einem unerwarteten aggressiven Unterton. Die Hand, mit der er dein Kinn anhob, schlug er mit Wucht wieder neben dein Gesicht. Du hättest schwören können, dass da nun eine dezente Delle zu sehen war.

Du zuckst überrascht zusammen und kneifst aus Reflex die Augen zu. Ein unangenehmer Schauer läuft dir den Rücken hinunter.

„Sieh mich an.“

Du bekommst keinen Ton raus, deine Lippen sind fest aufeinander gepresst. Deine Augen bleiben geschlossen.

„Sieh mich an,“ wiederholt er.

Wieso? Du kannst nicht, du willst nicht.

"Ich sagte, sie mich an."

Nein.

"Ich wiederhole mich ungern, Weib." Er versucht mit aller Kraft ruhig zu bleiben.

Scheint, als wäre sein Geduldsfaden gerissen.

"Sieh. Mich. An. Miststück!“

Du zitterst wie verrückt und sein grässliches Gebrüll, sowie seine unnütze Beleidigung macht es nicht besser. Zögerlich öffnest du deine Augen und lässt somit die zurückgehaltenen Tränen frei. Sie strömen deine Wangen hinunter, wie ein Wasserfall.

Ein Grinsen legt sich auf seine Lippen. „Du bist so erbärmlich und schwach. So unterworfen... Wirklich reizend.“ Er lacht, mal wieder. Wer würde in so einer Situation nicht so reagieren?

Du bist wie erstarrt. Was sollst du nur tun? Dieser Idiot ist verflucht mächtig.

„Schätzchen, erinnerst du dich nicht?“

Deine Pupillen haben sich auf ihn fixiert, viel zu unsicher um den Augenkontakt zu brechen.

„Damals, als du vor Frustration weggelaufen bist, als du erfahren hast, dass du einen Leibwächter bekommst? Du auf ein Monster gestoßen bist und bereit warst zu sterben, aber dich jemand davor bewahrt hat? Nun, dieser jemand war ich. Ich habe dein Leben gerettet, Prinzessin. Ohne mich gäbe es kein dich.

Noch dazu habe ich jedes Mal deine Träume versüßt. Und wäre das schon nicht genug, habe ich als Sahnehäubchen oben drauf die Verheerung verhindert. Siehst du? Ich bin viel besser als dieser möchtegern Held. Also, was bitteschön findest du so verdammt toll an ihn? Wir beide sind für einander geschaffen! Vergiss! Link!“

Du musst das alles erstmal verarbeiten. Wieso ist dir auf einmal so schwindelig? Jetzt bloß nicht umkippen...

Er macht einen langen Seufzer und rollt gespielt mit den Augen. „Verzeih, dass kommt alles etwas plötzlich, huh?Lass dir Zeit, Darling. Ich gehe nicht weg, genauso wenig wie du. Also mach es dir bequem, Liebes.“

Auf Stichwort wird alles um dich herum pechschwarz und dass einzige, was sichtbar ist, sind dieser Dämon, du und diese blutrote, große Picknickdecke in der Mitte dieses... Raumes?

„Setzt dich, mein Engel“, befiehlt er dir. Zögerlich tust du das auch, aus Angst, dass er wieder wütend wird. „Ich gebe dir etwas Zeit. Wenn ich wieder komme bist du hoffentlich nicht mehr so... erbärmlich.“

In sekundenschnelle bist du allein. Und wenig später hast du einen Nervenzusammenbruch.

Fighting For Love With My Last BreathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt