Kapitel 7

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Claris

Die Nacht ist kalt. Ich fühle mich immer noch schuldig aber mein Gewissen ist zumindest etwas erleichtert. Ich hab zum ersten Mal das Gefühl, dass ich was richtig gemacht habe, auch wenn das Gefühl nicht so überwältigend ist wie ich es normalerweise erwarten würde. Immerhin kam das Mädchen erst wegen mir ins Gefängnis.
Leise schleiche ich mich wieder in mein Haus. Meine Mutter schläft tief und fest sodass ich kein größeres Problem habe, wieder zurück in mein Zimmer zu gehen. Ich lasse mich in mein Bett fallen und schließe die Augen.
Dann vibriert mein Handy. Ich wache auf und Fummel es aus meiner Tasche, eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.

Glaub nicht, dass das Geld alles wieder gut macht, was du getan hast!

Die Nachricht muss von der Unterschichtlerin sein. Ich will gerade antworten, da kommt schon eine weiter Nachricht.

Trotzdem danke! Ich werde dir nicht weiter Schreiben, kein eigenes Handy. Ich werde dich finden, denn du hast mein Leben Zerstört und dann gerettet.
Catherine

Catherine ist also ihr Name. Natürlich hat sie kein eigenes Handy, von welchem Geld auch? Ich weiß nicht wie ich mich fühlen soll.

Ich habe ewig zum einschlafen gebraucht und als ich aufwache ist es gerade einmal sechs Uhr. Erst nach ein paar Augenblicken bemerke ich was mein aufwachen verursacht hat. Es klingelt an der Tür, wer soll das denn bitte sein? Es ist Wochendende also wird Nick mich wohl kaum für die Schule abholen. Langsam trotte ich zur Eingangstür und mit müden Augen öffne ich sie schließlich. Als ich die Person vor der Tür stehen sehe, werde ich schlagartig wach "Catherine?" Frag ich heiser. "Ja hallo, hey" l, antwortet sie schüchtern und wir verharren beide in einer Art Schockstarre "ähm, komm doch rein", sag ich und gehe ein Stück zur Seite, damit sie rein kommen kann. "Ein sehr schönes Haus ", sagt Catherine und bleibt schüchtern im Flur stehen. "Geh einfach grade aus, da ist die Küche. Willst du was frühstücken, ich bin gerade wach geworden." Erkläre ich und gehe dann doch vor zur Küche. Catherine folgt mir leise und man merkt ihre Anspannung. Als wir in unsere Küche kommen, werden ihre Augen ganz groß. "Wow", haucht sie und ich lächle schwach. "Kaffee und Rührei? Obst und Brot haben wir auch, oder Tee?" Ich bin etwas unbeholfen mit der ganzen Situation. "Unsere...meine Wohnung ist so groß wie deine Küche", Catherine schaut sich neugierig um ist aber bedacht nichts anzufassen. "Bitte setz dich einfach hin, mich macht es nervös wenn die Leute hier so stehen", bitte ich sie und zaghaft setzt sie sich auf einen der weißen Küchen Stühle.
"Ich hätte nicht gedacht, dass du kommst", sag ich, aber schaue sie nicht an sondern stehe am Herd und mach das Rührei. "Ich auch nicht." Sagt sie. "Also ich hab lange überlegt aber ich dachte, weiß ich nicht. Du hast mir sehr geholfen", sagt sie nun und ich drehe mich zu ihr. "Ich hätte nichts vor den Polizisten sagen dürfen", entschuldige ich mich und schaue zum Boden. "Ich denke  darüber darf ich nicht Mal böse sein. Immerhin, also ich meine weil ich ja..." Ich unterbreche sie "Unterschichtlerin hin oder her, das ist keine Begründung für meine Tat!"
Catherine schaut mich bewundernswert an. "Danke", flüstert sie und schaut mich dankend an. "Ich hatte eher erwartet, dass du mich hier zusammen schlägst oder sonst was", ich grinse als ich das sage und sie schüttelt den Kopf. "Dafür suche ich mir gleich starke." Jetzt lächelt sie ebenfalls, was ihre grauen Augen zum leuchten bringen.

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