Kapitel 3

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Lange Zeit sah ich an die Decke und zählte die Risse, die sich dort gebildet hatten. Ich dachte viel über die Sachen nach, die mir der Mann erzählt hatte.

'Wie kann das sein? Warum bin gerade ich zwischen diese zwei Fronten geraten und was kann ich für die Engel tun? Engel gewinnen ihre Kraft also aus der Liebe.

Und die Racheengel müssen Menschen töten und um selber Kraft zu erlangen, die Kraft der Menschen absorbieren oder sowas?! Und wenn sie das nicht tun, sterben sie.

Außerdem hatte er gesagt dass ich die Tochter Raziels bin. Ausgerechnet ich! Das kann doch echt nicht wahr sein. Wenn ich ein Racheengel bin, dann heißt das dass ich Menschen töten muss, um zu überleben. Lieber sterbe ich als das zu tun!' 

Aus Langeweile fing ich an, so schnell wie ich konnte, zu zählen. Bei 542 hörte ich auf.

Jemand schloss meine Zelle auf. Ich sprang von der Pritsche herunter und wartete gespannt, was passieren würde.

Die Tür wurde geöffnet und der Mann winkte mich zu sich. Endlich hatte ich eine Chance ihn genauer zu mustern. Er hatte dunkelbraune, fast schwarze glatte Haare, die ihm über die Schultern fielen. Trotz seines Alters hatte er einen muskulösen Körper. Er hatte freundliche Gesichtszüge und grüne Augen. Ich schätzte ihn auf etwa 40 Jahre.

"Komm, wir werfen jetzt sehen, was wir mit dir machen werden. Ich rate dir, dich nicht gegen uns zu wehren." Sagte er und ließ ein weißes Schwert, wie aus dem Nichts hervorgezaubert,in seiner Hand erscheinen.

Erstaunt sah ich auf seine Had und musterte sein Schwert. Doch er drehte sich schon um und trat nach draußen. Ich folgte ihm.

Vor meiner Zelle erwarteten mich sieben weitere Engel. Sie formierten sich um mich herum. Der Mann ging vorne weg, eine Frau ging hinter mir und jeweils drei, auf beiden Seiten neben mir. Alle hielten irgentwelche Waffen in den Händen.

'Als würde ich ihnen etwas tun. Mensch übertreiben die es. Als wäre ich ein gefährliches Monster. Aber vielleicht war ich das ja auch.'

Sie führten mich durch viele Gänge, die nicht besser aussahen als meine Zelle. Erst als wir in die oberen Etagen kamen, wurden auch die Gänge schöner. Alles war penibel sauber. Überall waren weiße Fließen verlegt worden.

Schließlich gelangten wir zu einer großen Flügeltür. Sie war aus einfachem aber massivem Holz gebaut. Wir blieben vor ihr stehen. Eine Frau löste sich aus der Gruppe und trat vor die Tür. Sie klopfte drei mal mit einem Klopfer dagegen. Dann trat sie wieder zu uns und wir warteten.

Nach ein paar Minuten wurde die Tür geöffnet und wir wurden herrein gebeten. Wir traten in einen großen Saal. Überall hielten Säulen die Decke. Der Saal war ebenfalls in weiß gehalten und die Wände waren gesäumt mit kleinen Fenstern.

An allen Wänden waren zwei Etagen gebaut, die  übereinander aus den Wänden wuchsen.

Auf allen Emporen standen Männer, Frauen und sogar ein paar Kinder die etwa 12 Jahre alt waren. Sie drängelten, um etwas zu sehen, das wie ich heraus fand, ich war.

Ich lief rot an, weil alle Blicke auf mir ruhten und senkte meinen Kopf.

Dann führten sie mich in die Mitte des Saals. Dort ließen si mich alleine stehen und positionierten sich etwas weiter weg von mir. Trotzdem konnten e much immer noch schnell erreichen.

Plötzlich begann eine kleine Frau etwas vor sich hin zu murmeln. Ich trat noch einen Schritt nach vorne und trat prompt gegen eine Wand. Sie war unsichtbar aber da.

Die Frau hatte aufgehört und ich vermutete, dass sie eine Wand um mich errichtet hatte. Schließlich war hier alles möglich. Seit einem Tag wusste ich, dass es Engel und Racheengel gab, die unter uns Menschen lebten. Naja jetzt war ich kein Mensch mehr. Angeblich zählte ich ja zu den Racheengeln.

Erst jetzt bemerkte ich die zwei Männer und die Frau, die an einem Tisch, wenige Meter vor mir, saßen. Sie beobachteten mich kritisch und ich erwiederte ihren Blick.

"Nun zu unserem nächsten Thema. Das ist das Mädchen, das Raziel zu seiner Tochter gemacht hat. Wir werden heute ein Urteil fällen, was mit ihr geschiet. Aber vorerst, nenn uns deinen Namen und erzähl, was dir gestern wiederfahren ist." sagte der Mann, der auf der rechten Seite von der Frau saß.

Zögerlich antwortete ich auf seine Fragen. "Also... ähm, ich bin Samantha. Und ich versichere euch, dass ich euch niemals etwas tuen werde und es gar könnte." Gelächter ertönte von den Emporen. Und vereinzelt hörte ich jemanden "Du bist Raziels Tochter! Als würdest du uns nichts tuen!" Hämisches Lachen unterstrich es von allen Seiten.

"Ich wollte doch nie Raziels Tochter sein. Und außerdem weiß ich erst  seit gestern, dass es euch Engel und die Racheengel gibt!"

"Sei leise, Mädchen. Du sollst uns den gestrigen Tag schildern und sonst nichts. Also... Bitte."

Ich konnte nicht gegen einen ganzen Saal von Engeln ankommen, also gab ich klein bei und erzählte ihnen alles, was gestern passiert war. Während ich erzählte, hörten mir alle aufmerksam zu.

Nur ab und zu zog jemand die Luft ein, als ich von Raziel erzählte und ich sagte, dass ich seiner Meinung nach eine solch große Kraft habe, sodass er mich als seine Tochter auserwählt hatte. Jedoch beschwichtigte ich sie mit den Worten:

" Ich schwöre, dass ich überhaupt nicht stolz darauf bin, seine Tochter zu sein. Am liebsten würde ich einfach mein  normales Leben weiterführen, aber ich fürchte, es wird nie mehr so sein wie früher."

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Ich freue mich immer über Kommentare und Votes. Ich versuche, so schnell wie es geht weiter zu schreiben und das nächste Kapitel zu veröffentlichen.

Danke fürs Lesen :* :)


Racheengel der Liebe [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt