Kapitel 4

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Nach meiner kleinen Rede herrschte grenzenlose Stille. Jeder dachte noch einmal über das Gesagte nach. Es kam mir endlos lang vor, doch in Wahrheit waren es bestimmt nur zwei Minuten. Doch dann brach eine Frau das Schweigen und sagte:"Das Mädchen soll uns ihre Flügel zeigen! Dann werden wir sehen ob sie wirklich die Tochter Raziels ist." Viele stimmten ihr mit einem Kopfnicken zu.

'Was? Daran habe ich ja überhaupt nicht gedacht. Wenn ich wirklich ein Racheengel bin, dann müsste ich ja auch schwarze Flügel haben. Aber ich habe keine. So wie die geredet hat, kann es sein, dass sie noch versteckt sind? Konnte mich so auch der Sohn Raziels verfolgen, ohne aufzufallen?'

Ich probierte es sogleich aus und schloss die Augen. Ich stellte mir vor, wie Flügel aus meinem Rücken herausragten. Die Farbe der Federn interessierte mich nicht. Nur auf die Form konzentrierte ich mich und wie es aussehen würde, wenn ich an meinem Rücken, Flügel hätte.

Plötzlich spürte ich einen kleinen Schmerz, zwischen meinen Schulterblättern. Ein genaues Bild von mir brannte sich in meinen Kopf.

Ich war  wunderschön. Meine langen, braunen Haare fielen über meine Schulter und reichten über meine Brüste. An den Spitzen kringelten sich meine Haare zu kleinen Locken. Ich hatte strahlend blaue Augen, die sich wie meine helle Haut von den Haaren abhoben.

Ich hatte schöne Rundungen. Nie hatte ich mich wegen meinem Aussehen beschweren müssen, denn ich war eine wirkliche Schönheit.

Das wusste ich und war auch stolz darauf, aber arrogant oder eitel, wie die anderen Mädchen, bin ich nie geworden.

Meine Flügel erstaunten mich erhrlich. Ich hatte keine weißen Flügel, was ja auch nicht verwunderlich war, aber auch keine komplett schwarzen Flügel. Zwischen den schwarzen Federn,  schaute vereinzelt eine rote Feder hervor.

Als ich meine Augen wieder öffnete, blickte ich in viele erstaunte und erschreckte Gesichter. Das Gewicht meiner Flügel, machte es schwer gerade stehen zu bleiben. Es war sehr anstrengend und kostete mich einige Kraft. Jetzt wusste ich auch, warum alle so viele Muskeln hatten.

"Warum hat sie ein paar rote Federn? Das habe ich noch nie in meinem langen Leben gesehen." Sagte der Mann, links neben der Frau. Sie antwortete auf seine Frage:" Es könnte sein, dass es für ihre ungeheuer große Kraft steht. Oder es ist ein Zeichen, dass sie sich auf die gute Seite stellen wird oder kann, also auf unsere Seite."

Ein Raunen ging durch die Reihen und einige Engel begannen miteinander zu tuscheln.

Doch niemand bemerkte, dass ich kurz vor dem Zusammenbruch dtand. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Um das Gewicht leichter tragen zu können, lehnte ich mich nach vorne, sodass meine Flügel gerade von meinem Rücken nach oben standen.

So hielt ich es noch etwa eine Minute doch dann krachte ich auf den Boden. Ich versuchte mich wieder aufzurichten dich das misslang mir.

Plötzlich stand jemand neben mir. Es war ein Junge in meinem Alter.

"Warte ich helfe dir. Stell dir vor, wie deine Flügel von deinem Rücken verschwinden. Du musst es dir ganz genau vorstellen. Sonst hast du keine Chance. Das Gewicht deiner Flügel ist zur Zeit zu groß für deinen Körper."

Mir war es zur Zeit recht egal, wer mir da half. Die Hauptsache war, dass diese Schmerzen weggehen.

Ich konzentrierte mich und versuchte, wie der Junge es mir gesagt hatte, mir vorzustellen, wie meine Flügel verschwanden. Und tatsächlich! Nach einem kleinen Ziehen im Rücken, verschwand die schwere Last.

Dankbar drehte ich mich zu meinem Retter um und erstarrte. So etwas schönes hatte ich noch nie gesehen. Der Junge hatte schwarze Harre, die in alle Himmelsrichtungen abstanden. Seine leuchtend grünen Augen schauten mich an. Ein blaues T-shirt spannte sich über seinen muskulösen Körper. Außerdem hatte er eine hellgraue Jeans an und keine Schuhe, wie jeder hier.

"Ähm D-danke." Mir viel leider nichts besseres ein und ich denke nicht, dass ich einen vernünftigen Satz heraus gebracht hätte. "Kein Ding." Sagte der Junge und lächelte mich an. 'Oh man dieses Lachen. Zum dahin schmelzen.'

Doch dann erinnerte ich mich, dass um mich herum eine Barriere war und fragte mich, wie er sie überwunden hatte. Er schien meinen Blick verstanden zu haben denn er antwortete: "Das ist eine Barriere nur für Racheengel. Das heißt ich und jeder andere in diesem Raum, außer dir natürlich, kann sie übrwinden."

'Und schon wieder wird mir unter die Nase gerieben, dass ich ein "böser" Racheengel bin und hier nicht erwünscht bin.'

So, das war das nächste Kapitel und ich würde mich über ein paar Kommentare echt freuen. :-)

Wenn es euch bisher gefallen hat, dann lest bitte weiter :* Ich setze mich sofort hin und schreibe weiter.

Racheengel der Liebe [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt