Kapitel 15

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Nachdem ich diesen Satz gesagt hatte, hörten plötzlich alle Racheengel auf zu kämpfen. Sie eilten zu mir und umringten mich. Verzweifelt sah ich mich um, doch niemand half mir. Ein paar Engel sahen mich ausdruckslos an.

Auf einmal hörte ich eine Stimme:" Samantha...!!!!! NEIN. Geh nicht mit ihnen. Bitte." Ich sah in die Richtung aus der die Stimme kam und sah einen heulenden Fabio, der von Kaitlyn zurück gehalten wurde.

Kat's Augen waren feucht, aber keine Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Nur Fabio weinte. Ich war gerührt und konnte ebenfalls mit Heulen. Doch ich zwang mich zu einem aufmunternden Lächeln. 'Ich werde wiederkommen!' schwor ich mir.

Als sich die Racheengel in die Luft schwangen, wurde ich mit ihnen in die Luft gehoben. Dabei hatte ich meine Flügel gar nicht bewegt. Es musste wieder eine Art Magie sein, anders konnte ich es mir nicht erklären.

Trotzdem versuchte ich meine Flügel zu bewegen. Und es funktionierte mit großer Anstrengung. Ich konnte fliegen! Ab und zu sackte ich nach unten, doch dann flog mir einer von Raziels Söhnen zur Hilfe.

Damit Kaitlyn, Fabio und Ryan mich nicht vergessen werden, wollte ich ihnen ein Geschenk machen. Doch in diesem Augenblick fiel mir nur eines ein: Jedem eine von meinen rotem Federn zu schenken.

Ich stellte mir vor, wie sich drei Federn von meinen Flügeln lösten. Ein kleines Ziepen spürte ich und ich sah drei enzelne Federn zu Boden gleiten. Fabio und Kat fingen sie mit ihren Händen auf. Ein Lächeln umspielte meine Lippen,als ich bemerkte, wie sehr sie sich freuten.

Die Feder die für Ryan bestimmt war, landete auf seiner Brust, da er immernoch bewusstlos war. Traurig und schuldbewusst sah ich ihn an.

Doch plötzlich öffnete er seine Augen und blickte mir direkt in die Augen. Sein Mund formte die Worte: Ich liebe dich!

Glücklich darüber dass er meine Liebe erwiederte und traurig darüber dass ich ihn verlassen musste, erwiederte ich "Ich dich auch". Ich warf ihm eine Kusshand zu und wurde dann weitergedrängt.

Die Racheengel sahen mich irritiert an und schüttelten verständnislos ihre Köpfe. 'Können sie mich denn nicht verstehen? Ich habe gerade meine einzigen Freunde und meinen Ryan zurückgelassen. Vielleicht liegt es auch daran, dass Rachengel keine Liebe spüren?

Aber das kann nicht sein, denn ich bin ja auch ein Racheengel. Aber wenn die Engel Recht haben, dass meine roten Federn für die Liebe stehen, dann bin ich nicht wie sie!'

Dies war ein kleiner Hoffnungsschimmer, an den ich mich klammerte. Als wir durch die großen Löcher in der Glasdecke stießen, spürte ich die warme Luft auf meiner Haut. Sie hinterließ ein Kribbeln, dass mich den ganzen Flug begleitete.

Die ganze Zeit bei den Engeln habe ich mich nicht gefragt, wo das Schloss der Engel überhaubt lag. Doch jetzt wunderte ich mich über den Ort, an dem es stand. Es befand sich in dem Park, in dem ich vor etwa einer Woche vor dem Racheengel weggelaufen bin. Hier hatte alles angefangen.

Das Schloss wuchs aus dem See, der sich in der Mitte des Parks befand. Es war unglaublich. Wie in einem Märchen, so kam es mir vor. Das Schloss war in Gelb- und Weißtönen gehalten.

Die Menschen, die zu dieser Zeit noch unterwegs waren, bemerkten nichts von dem Schloss und meiner Eskorte. Anscheinend lag ein Zauber auf all diesen Dingen, der sie vor dem menschlichen Auge schützte.

Raziels Söhne drängten mich weiter und ließen mir nicht viel Zeit mich umzusehen. Ich spürte, dass sie diesen Ort der Liebe schnell verlassen wollten. Ich tat ihnen diesen Gefallen, damit mir nicht wieder die Tränen hochkamen.

Wir flogen über den Park und verließen ihn recht schnell wieder. Als wir über die Stadt flogen, erkannte ich einige Plätze wieder. Wir landeten auf dem Dach des Einkaufzentrums. 'Was machen wir hier? Ist hier der Ort, an dem sie wohnen? Haben sie auch ein Schloss, dass versteckt mitten unter den Menschen gebaut wurde?'

Ich wollte Antworten haben, also richtete ich mich an den Racheengel neben mir: "Was machen wir hier? Lebt ihr hier etwa?"

Als er mir antwortete, dröhnte seine Stimme grauenvoll in meinem Kopf. "Nein. Wir brauchen Energie. Nach dem Kampf haben wir nicht mehr genug Kraft, um dich sicher zu Raziel zu bringen. Er hat angeordnet, dass du nun als Erste jagen gehen sollst."

Ich riss meine Augen auf, als ich verstand, was er mir gerade gesagt hat.

Ich soll einen Menschen töten?!!!

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Das wars erst mal. Wenn es euch gefällt, dann kommentiert doch mal :)

Liebste Grüße Caroooo <3

Racheengel der Liebe [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt