~11~ Begangen

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'Heute Abend ist es so weit. Heute Abend fällt dein Erzfeind.'

'Wie sehr ich mich schon auf die Vorstellung freue.'

'Was willst du denn machen, wenn du hier in England keinen Gegenspieler mehr hast?'

'Ich lasse meine Ratten sich gegenseitig umbringen. Als Abschiedsbrief für England. Und dann nehme ich den nächsten Flug in die USA.'

'Was willst du denn da?'

'Das Pentagon knacken.'

'Ein großes Ziel. Aber du schaffst das. Das weiß ich.'

Moriarty antwortete nicht mehr. Aber das kannte Sarah vom ihm. Sie störte es also nicht.
Plötzlich hörte sie die Tür ins Schloss fallen. Und dann stand auch schon Sherlock vor ihr. ,,Wo warst du?" wollte sie von ihm wissen. ,,Noch mal am Tatort. Doch da war nichts. Ich habe nichts gefunden!" Es wurmte ihn. Und das sah man ihm an. Der Detektiv lief aufgeregt in der Wohnung auf und ab. Seine Hände zusammengelegt unter seinem Kinn.
,,Verdammt!" Sherlock stampfte mit dem Fuß auf. ,,Bitte, lass es sein. Es nützt nichts. Du hast nicht gefunden und du wirst auch nichts finden. Sherlock, wir beide vermissen John. Ja, aber bitte, bitte mach dich nicht verrückt. Das schadet dir doch nur. Und mit auch." wollte Sarah ihn auf den Boden bringen. ,,Dennoch! Ich muss wissen, was mit ihm passiert ist. Sonst . . . Sonst finde ich keinen Frieden." gab er seufzend zu und ließ sich auf das Sofa fallen.
,,Weißt du was? Wir brauchen mal ne Auszeit von der Baker Street. Lass doch zu unserem alten Haus fahren. Da können wir mal entspannen, loslassen." schlug Sarah vor und bekam sofort Zustimmung vom Detektiv.

Etwas später sind sie dann an dem verfallenen, alten Haus angekommen.
Sherlock machte es sich direkt auf einem der Sessel gemütlich. Sarah setzte sich in den anderen Sessel. Ihm gegenüber. Eine Weile schwiegen sie, als Sherlock die Stille brach. Gleichzeitig mit der Frau. ,,Sarah?" ,,Sherlock?" sie grinste. ,,Du zuerst, Holmes." ,,Okay. Wie bekommst du es hin, dass ich nichts aus dir lesen kann?" ,,So was kommt von dir? Aber gut, Gegenfrage: Du hast doch bestimmt die Vermutung, dass ich ein Geheimnis habe, nicht?" Sarahs frohe Mine veränderte sich schlagartig in eine nicht so frohe Mine. Sherlock machte sein Nachdenk-Gesicht. ,,In der Tat. Aber was hat das mit meiner Frage zu tun?" ,,Weißt du, Sherlock Holmes, du hast Recht, ich habe ein Geheimnis." Sie stand auf und ging auf den Mann zu. Verschmitzt grinste sie ihn an. Der Detektiv stand auch auf. Auge in Auge standen sie sich gegenüber. Nur ein paar Zentimeter trennten sie voneinander. ,,Und das wäre?" Ihr Grinsen wurde noch breiter und sie begann, ihn zu umkreisen. ,,Du hast gefragt, wie ich es schaffe, so unlesbar zu sein. Nun, ich habe es schon früh gelernt, mich unauffällig zu kleiden, zu verhalten.
Reine Übungssache. Und jetzt überlege mal, warum ich dir das sage." Frech lachte sie den Großen an. Der kam natürlich sofort auf die Lösung. ,,Weil du nie etwas für John empfunden hast. Was bist du bloß für ein Mensch?!" Wut und Zorn lagen in seiner Stimme. ,,Komisch, genau das hat John gesagt, als ich ihn umgebracht habe." meinte sie eiskalt und ohne jegliche Regung. Der Consulting Detektiv stockte der Atem. ,,Wie konntest du nur?! Er hat dich geliebt und dir vertraut. Was ich übrigens auch getan habe, bis jetzt!"
schnauzte er sie an. ,,Weil mein Freud es wollte. Weil Moriarty es wollte. Ich soll dir schöne Grüße von ihm ausrichten." Plötzlich wurde ohr Gegenüber ganz sachlich. ,,Wie hast du es gemacht? Ihn umgebracht, ihn ausgetrickst und den Staub beseitigt?" ,,Das bleibt für immer ein Geheimnis! Schlaf gut, Sherlock Holmes!" zischte sie und stach ihm, genau wie John, die Spritze genau ins Herz.
Mit Schmerz erfüllt verzogenem Gesicht viel er zu Boden. ,,Warum?" brach er hauchend hervor. Sarah beugte sich zu ihn runter und flüsterte es ihm ins Ohr. ,,Weil ich ihn liebe."

 Verderben - A Sherlock Holmes StorryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt