~2~ Der wahre Freund

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,,Brauchen sie ein Taxi?“ ,,Nein, ich wohne hier gleich un die Ecke.“ lehnte sie ab. ,,Wo denn, wenn ich fragen darf?“ ,,217 Baker Street.“ antwortete sie sofort. ,,Dann bringe ich sie noch zu ihrer Wohnung. Nicht, dass sie mir noch umfallen, auf dem Weg dorthin.“ sagt der Arzt bestimmend, aber dennoch freundlich. ,,Sehr gerne. In Begleitung ist der Weg viel schöner. Und dann noch mit einer so netten Begleitung.“ Sie flirtete mit ihm. Denn sie mochte ihn. John konnte nicht anders, als diese Aussage mit einem breiten Grinsen zu kommentieren.

Die Beiden, die auf den Weg kein einziges Wort sprachen, kamen schnell an der 217 Baker Street an. Man könnte fast meinen, sie wären ein Paar, so vertraut schauten sie sich an. ,,Danke für das Heim-bringen, John.“ Sie nannte ihn absichtlich beim Vornamen. Sie wollte mit ihm flirten. Und er sprang drauf an. ,,Immer wieder gerne, Sarah.“ Einen Moment noch blieben sie vor der verschlossenen Tür stehen, bis sie endlich ihren Schlüssel aus der Tasche zog und aufschloss. Doch bevor sie eintrat, drehte sie sich noch mal um. ,,Noch mal danke, für deine Hilfe.“ lächelte sie John an. ,,Gerne.“ Watson wollte sich schon umdrehen, um zu gehen, doch er entscheid sich anders. Er schaute Sarah ein letztes mal an und fasste einen Entschluss.
Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, bekam aber keinen Ton raus. So betörend wirkte die Schönheit der Frau vor ihm auf ihn. Sie wusste, was er wollte und beantwortete die unausgesprochene Frage. ,,Morgen um Acht Uhr Abends. Ich kenne ein nettes, italienisches Restaurant.“ Damit drehte sie sich um und ging in ihre Wohnung.
Das war ein sehr erfolgreicher Tag für sie. Aber auch für John.

Plötzlich vibrierte ein Handy. Nicht Sarahs normales Handy. Nein, ihr Handy für die Arbeit. Sie hatte eine Nachricht von ihrem Boss bekommen.

'Hast du heute noch Zeit? Wie müssen etwas besprechen. Der Ort ist der gleiche wie immer'

Sie wusste, dass das keine Frage, sondern ein Befehl war. Und sie wusste auch, dass sie nicht zu antworten brauchte.
Sofort zog sie ihre Schuhe und ihren Mantel an, denn es war schon kühl geworden, und verließ um ein neues ihre Wohnung.
Sarah rief sich ein Taxi, gab dem Fahrer die Adresse und kurze Zeit später kam sie am richtigen Ort an.
Sie betrat, ohne Furcht im Dunkeln zu habe, das Gebäude.
,,Sarah. Schön, dich zu sehen, mein Böhnchen.“ freute sich ihr Boss. ,,Ebenfalls, mein Genie.“ Sie umarmten sich. Und das mehr als freundschaftlich. ,,Wie lief es? Hast du sie getroffen?“ frage er sie. ,,Sherlock ist so, wie du es sagtest. John habe ich schon zu einem Date eingeladen. So, wie du es wolltest. John ist leichtgläubig. Aber Sherlock . . . Er ist jedenfalls schon mal an mir interessiert. Aber nur, weil es nichts an mir ablesen kann.“ Sie grinste frech.
,,Sehr gut. Du bist einfach brillant. Darum bist du auch meine Freundin.“ lacht ihr Gegenüber und sie küssten sich inniglich. Dass er einmal ihr Freund werden würde, hatte sie nicht gedacht. Aber es ist so gekommen und das ist das beste, was ihr je passiert ist. Er machte ihr Leben aufregender, spannender.

 Verderben - A Sherlock Holmes StorryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt