Als es 17 Uhr war kam endlich Hilfe..

302 15 3
                                    

  *Nagisa*
Ich hatte meiner Mutter nur gesagt, das ich mit Karma zum Kino gehen treffen wollte und er mich um 17 Uhr abholen wollte.
Ich hatte es ihr gesagt, während ich schon wieder ein Kleid, diesmal war es hellblau anziehen musste.
Da war es 16 Uhr.
Jetzt ist es 16:10 Uhr und meine Mutter hat noch immer nichts gesagt. Langsam mache ich mir Sorgen.
Schüchtern stehe ich auf und will gerade in mein Zimmer gehen, als ich eine kalte Hand an meinem Handgelenk spüre. Langsam drehe ich mich zu meiner Mutter um.
Es ist 16:15 Uhr.
Als ich ihr Gesicht sehe, will ich mich losreißen, aber sie zieht mich gewaltsam zu ihr und flüstert: "Ich mag Karma nicht und außerdem sind wir mit der Kleiderprobe noch nicht fertig." "Mama, bitt, können wir morgen weiter machen?", kommt es über meine Lippen. Aber während ich das sage, registrierte ich schon, dass das hoffnungslos ist. Ich bemerke ihren stahlharten Blick, ihr emotionsloses Gesicht. Und ich spüre das ich einen Bluterguss an meinem Handgelenk, wo sie mich festhält, bekomme.
Zu diesem Zeitpunkt ist es schon 16.20 Uhr.
Dann begann das, wovor ich schon seit meiner Geburt panische Angst hatte: ihre psychopathische Seite tritt zum Vorschein.
Und der Vorhang ging auf und auf der Bühne sah man ein Monster in Menschen Gestalt und ein Junge in Mädchen Kleider.
Dann schubst sie mich gegen die Tischkante und nur meinen ausgezeichneten Killerreflexen verdanke ich die Verhinderung eines Knochenbruches. ich will mich gerade in Sicherheit bringen, als meine Mutter mich auf den Boden schubst und sich über mich hockt. Sie lächelt mich an: "Du bist ein Mädchen und Mädchen hören auf ihre Mutter." Was jetzt kommt, kenne ich schon zu genügen, mir beginnen die Tränen über das Gesicht zu laufen.
Zu diesem Zeitpunkt ist es schon 16:25 Uhr.
Dann schließe ich meine Augen und mein ganzer Körper verspannt sich. Bevor es aber losgeht, schießt mir ein letzter Gedanke dusch den Kopf: "Ich werde wohl Karma sagen müssen, dass wir uns nicht zum Date treffen können..........Ich habe mich doch so gefreut." Dann beginnt das, was ich nie verhindern kann, weshalb ich es hasse, zu Hause zu sein, weshalb ich vor lauter Angst nicht schlafen kann.
Meine eigen Mutter beginnt mit ihren Fäusten auf mich ein zu schlagen. Ich spüre nur noch den Schmerz, während ich versuche meine Mutter von mir runter zu schubsen. Aber, natürlich bringt es nichts.
Inzwischen ist es 16:30 Uhr.
Ich liege nur noch mehr am Boden, ohne mich zu wehren, während ich meine Mutter unter Tränen anflehe, mich von diesem ewigen Schmerz zu erlösen. Ich halte das nicht mehr aus, mein Körper tut schon mein ganzes Leben lang weh. Wie es ist keinen Schmerz zu empfinden oder eine liebende Mutter zu haben, weiß ich nicht.
Es ist 16:40 Uhr.
Eigentlich sollte ich Karma absagen.
Inzwischen spüre ich gar nichts mehr, ich merke wie ich in Ohnmacht falle. Kurz aber bevor ich wirklich in Ohnmacht falle, höre ich das Läuten der Türglocke. Ich höre auch, wie meine Mutter aufhört mich zu schlagen und anzuschreien. Wie sie aufsteht und zur Tür geht, um Karma zu sagen, dass ich krank geworden bin.
Ich versuche aufzustehen, aber mehr als aufsetzen ist nicht möglich. Zitternd öffne ich meine Augen und sehe wie der Folterknecht (meine Mutter) zurück kommt und sagt: "Du bist für drei Tage krank, du wirst zu Hause bleiben." Dann geht sie vor mir auf die Knie und beginnt mich weiter zu schlagen.
Es ist 16:59 Uhr.
"Karma ist jetzt sicherlich enttäuscht von mir", schießt es mir durch den Kopf.
Als die Uhrzeiger auf 17 Uhr gehen, höre ich, wie die Tür eingetreten wird. Meine Mutter stößt hörbar die Luft aus, steht auf und geht in den Vorraum, um die Person, die gerade unsere Tür eingetreten hat, die Leviten zu lesen.
Als ich aber nicht die laute Stimme meiner Mutter höre, öffne ich vorsichtig meine Augen und erstarre.
Ich sehe, wie Karma gerade auf mich zugeht und richtig wütend ist.
Erschrocken will ich wegrutschen, als er vor mir auf die Knie geht und mich in seine Arme zieht. Als er das tut, muss ich vor lauter Schmerzen einen Aufschrei unterdrücken, aber Karma bemerkte trotzdem, dass ich mich vor lauter Schmerzen verspanne. Vorsichtig löst er sich von mir und holt aus meinem Zimmer den Erste-Hilfe-Kasten. Dann beginnt zum Ersten mal jemand anderer als ich, mich zu verarzten. Karma machte das sehr gut, ich merkte, wie das Blut aufhörte aus meinen Wunden zu rinnen.
Ich höre trotzdem nicht auf zu zittern, deshalb zieht Karma seine Jacke aus und legt sie um meine Schultern, während er meinen Aufzug in Augenschein nimmt. Beschämt ziehe ich die Jacke eng um meinen Oberkörper, der so zierlich wie ein Mädchen ist.
Als das Karma bemerkt, lächelt er und hob mich hoch. Gemeinsam gingen wir aus der Wohnung, im Vorraum sah ich meine Mutter am Boden liegen und daneben meinen zartrosa Regenschirm. Als ich das sehe schließe ich meine Augen und bemerke, dass ich kein Mitleid empfinde.
Karma bringt mich zu sich nach Hause und küsst mich dort sanft.
Bei ihm zu Hause bedanke ich mich auch.
Dann geht Karma wieder weg, ich bemerke das nicht, da ich vor Erschöpfung eingeschlafen war. Am nächsten Morgen berichtet das Fernsehen, von einer Festnahme einer Usagi Shiota, wegen Kindesmisshandlung. Als ich das höre, springe ich auf und renne zu Karma in die Küche, wo er mir gerade Frühstück macht, da es inzwischen schon 11 Uhr morgens, des nächsten Tages ist.
Als ich Karma vom Fernsehbericht erzähle und ihn frage ob er damit was zu tun hat, lächelt er nur sadistisch und sagt: "Ab jetzt lebst du bei mir. Aber als Junge." Als ich das höre, werfe ich mich in seine Arme und beginne vor Freude zu heulen.
Endlich soll alles gut werden.

Inzwischen ist es 11:20 Uhr.  

Book of Love ~ KargisaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt