Hinaus aus der Hölle

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,,...arma...“
,,Wer ist das?,“ fragte sich Angesprochener.
,,Karma! Bitte … auf!“
,,Was soll ich?“
,,Karma! Bitte! Bitte, wach auf!“
Langsam kam der Rothaarige wieder zu sich.
,,Nagisa?,“ flüsterte er kaum hörbar.
,,Karma! Es tut mir so leid!“
,,Es ist nicht deine Schuld.,“ hörte er seine Mutter sagen.
Sie klang besorgt.
,,Doch ist es! Wenn ich nicht diesen Trick von Bitch-sensei angewendet hätte, dann...“
Nagisa fing an zu weinen.
Allein durch dieses Wissen wurde Karma sofort klar im Kopf.
,,Nagisa.,“ sagte er nun im altbekannten Tonfall, der keine schwäche zuließ.
Doch dieser hielt es nicht mehr aus.
Stumm stand er auf und rannte aus dem Haus, die Straßen entlang und in die Stadt.
,,Nagisa! Warte!,“ schrie der Rothaarige nur hinterher, doch es war zu spät.

Weinend rannte der Kleinere durch die Straßen bis er gegen jemanden stieß.
Als er aufsah, erschrak er.
Es war sein Vater.
Mit aufgesetzter Miene packte er Nagisa am Handgelenk und schliff ihn mit sich.
,,Dad! Es tut mir leid! Ich wollte...,“ versuchte der Junge seinen Vater zu beruhigen, sobald sie die Haustür geschlossen hatten.
,,Nichts, wolltest du!,“ unterbrach er seinen Sohn.
Und schon traf Nagisa eine schallende Ohrfeige.
,,Gehst du jetzt schon als Stricher herum? Oder was sind das für Kleider?“
Ein Schlag in den Magen und Nagisa ging zu Boden.
,,Wenn du das unbedingt willst, bitte! Ich werde dir jemanden besorgen!“
Ein Tritt in die Seite und der Junge spuckte Blut.
,,Du bist ein Nichts!“
Wieder trat er zu. Diesmal ins Gesicht.
,,Dad... bitte... hör auf...“
,,Du bist nicht mein Sohn!“
Er wollte gerade ausholen, als die Tür aufgebrochen wurde und ein gewisser Rothaariger herein stürmte.
,,Lass Nagisa in Ruhe!“
,,Wer ist das? Einer deiner Kunden?,“ schrie er den am Boden Kauernden verächtlich an.
,,Nein. Ich bin sein Freund und als dieser werde ich nicht zulassen, dass du ihm wehtust!“
,,Ach ja? Meinst du etwa so?,“ fragte der Erwachsene hinterlistig.
Und schon steckte ein langes Küchenmesser in Nagisas Schulter, welches er sich von der Küchenablage geschnappt hatte.
Dieser schrie auf und klammerte sich um die Wunde.
,,Nagisa!,“ schrie Karma entsetzt.
,,Du mieses Schwein!,“ brüllte er den Vater seines Geliebten an und rannte auf ihn zu.
Ohne groß nachzudenken, zog er sein eigenes Taschenmesser und stach zu.
Er hatte sein Herz mit Absicht knapp verfehlt.
Der Mann schrie kurz auf und fiel dann bewusstlos um.
Schnell war Karma bei Nagisa.
,,Hey, Nagisa! Wie geht’s dir?“
,,Alles gut, Karma...“
Tränen bildeten sich in den klaren blauen Augen.
Schluchzend warf er sich an seinen Freund.
,,...D-danke...“
,,Keine Sorge. Der wird dich nicht mehr verletzen.“
Außer einem Nicken brachte der Kleinere nichts zu Stande.
Vorsichtig nahm der Ältere Nagisa in den Arm und trug ihn hinaus.
Hinaus aus dieser Hölle, in der Nagisa so lange schmoren musste.
,,Ich liebe dich...“
,,Ich dich auch, Karma... Für immer...“

Book of Love ~ KargisaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt