Book of Love ~ Kargisa

Die perfekte Lösung

Karma hatte ein Problem.
Ein Problem namens Eltern.
Früh am Morgen hatten sie angerufen und angekündigt, noch am Abend bei ihm zu sein.
Das Problem dabei war, dass Karma ihnen erzählt hatte, er hätte eine Freundin, damit sie ihn mit ihren ,zukünftigen Ehefrauen, in Ruhe ließen und genau diese wollten sie jetzt kennen lernen.
Fieberhaft dachte Karma nach.
Die Mädchen aus seiner Klasse konnte er nicht fragen. Sie würden ihn verraten, also brauchte er jemanden anderen.
Und da fiel es ihm ein.
Nagisa.
Er sah mehr nach einem Mädchen aus, als nach einem Jungen.
Außerdem waren sie Freunde und auch, wenn der Rothaarige auf mehr hoffte, wusste er, dass dies auch in dieser Situation die perfekte Gelegenheit bot.
Mit einem fiesen Grinsen machte er sich auf den Weg zur Schule.
Im Unterricht passte er nicht auf, sondern beobachtete das Objekt seiner Begierde.

,,Hey, Nagisa!,“ sprach er ihn nach der Schule an.
,,Hallo, Karma!“
Seine Stimme rieselte durch den Rothaarigen wie Sand.
,,Ich brauche deine Hilfe!,“ sagte er nur und packte Nagisa grob an dessen Handgelenk.
,,Meine... meine Hilfe?,“ fragte dieser nur ungläubig, während Karma ihn hinter sich her zerrte.
,,Ja. Deine Hilfe. Meine Eltern kommen heute zurück und sie erwarten meine Freundin.,“ klärte Karma ihn auf, als er den Kleineren in sein Haus schob.
Dieser verschluckte sich fast.
Seine Wangen Färbten sich rot.
,,D-d-d-deine Freundin? A-a-aber was habe ich damit zu tun?“
Karma konnte über diese Naivität nur lächeln.
,,Na ja, Nagisa. Da die anderen Mädchen mich nicht so gut kennen und womöglich noch verraten, dachte ich...“
,,Nein! Vergiss es!,“ unterbrach der Blauhaarige ihn.
,,Ich werde mich doch nicht als Mädchen ausgeben und vor deinen Eltern deine Freundin spielen!“
Listig grinsend ging Karma auf den Jüngeren zu, keilte ihn zwischen sich und der Tür ein.
,,Ach komm schon, Na-gi-sa.,“ schnurrte er.
Große blaue Augen musterten den Rothaarigen.
Dieser stellte überrascht fest, ein Fünkchen Lust in ihnen zu erkennen.
,,Scheiße!,“ murmelte er nur und drückte seine Lippen verlangend auf Nagisas.
Der Kleinere keuchte auf, als Karma ihn näher an sich drückte und den Kuss noch vertiefte.
Ungestüm schob Nagisa nun seinerseits seine Zunge in die Mundhöhle seines Gegenübers.
Ein wilder Zungenkuss entstand, in dem sich beide verloren.
Ihre Körper drückten sich aneinander ohne nur einen Spalt zwischen sich zu lassen.
,,K-karma!,“ keuchte der Kleinere.
Karma grinste un löste sich von seinem Geliebten.
,,Hilfst du mir? Bitte!“
Stumm nickte Nagisa, war er noch zu verwirrt von dem eben Geschehenen.
,,Danke!“
Mit diesem Wort drückte er dem Kleineren einige Sachen in die Hand, die er irgendwo hergeholt hatte und schob ihn ins Badezimmer.
Wenige Minuten danach kam er wieder heraus und Karma musste sich beherrschen, nicht gleich über ihn herzufallen.
Er trug einen roten karierten Rock und ein schwarzes schulterfreies Shirt.
Seine Wangen waren leicht gerötet.
,,K-karma?,“ sagte er schüchtern und es war um ihn geschehen.
Ohne auf den fragenden Blick von Nagisa zu reagieren, zog er den Kleineren an sich und küsste ihn.
Während er dies tat, dirigierte er ihn zu seinem Bett.
Ohne den Kuss zu unterbrechen stieß er ihn leicht auf die weiche Matratze und beugte sich über ihn.
Karma fuhr mit seiner Hand unter Nagisas Oberteil und streichelte die haut darunter, was diesen zum keuchen brachte.
,,Ich liebe es, wenn du solche Laute von dir gibst, Nagisa.,“ flüsterte er ins Ohr seines Geliebten, bevor er kurz darüber leckte.
Nagisa stöhnte und Karma wollte mehr.
Er war gerade dabei, dem Kleineren sein Oberteil auszuziehen, als das schrille Klingeln der Hausklingel von den Wänden hallte.
Genervt stand Karma auf.
,,Wer stört mich denn ausgerechnet jetzt?“
Ohne zu fragen nahm er Nagisa auf den Arm, sodass er Karmas Arm, der sich um seine Kniekehlen geschlungen hatte, als Sitz benutzen konnte.
,,Karma! Was machst du denn?“
Keine Antwort.
Er war wirklich sauer und Nagisa schwieg.
Wütend riss Karma die Haustür auf und erstarrte.
,,Mama? Papa?“