Chapter 26

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Je näher das Wochenende rückte, desto mieser wurde meine Laune. Auch Matthew war etwas verwundert.
Dieses Wochenende sollte ich meine Familie besuchen. Natürlich freue ich mich wie wild auf meinen Bruder und darauf ihm von Matthew zu erzählen, aber etwa zwei Tage mit meinen Eltern halte ich nicht aus. Erst recht nicht, wenn Betriebsferien sind und die zwei nicht in die Firma müssen sondern von zuhause alles regeln.
"Ok Tris. Mir reichts jetzt langsam. Was ist los? Wenn wir zusammen sind dann müssen wir auch über nicht so tolle Dinge reden können und füreinander da sein, also denke ich mal."
"Ich weiss, aber ich rede nicht wirklich gerne drüber. Ich hab nicht das beste Verhältnis mit meinen Eltern und hab schon fast etwas Angst vor diesem Wochenende. Zwei Tage alleine zuhause, beim besten Willen das packe ich nicht."
"Oh okay, also du weisst über meine Beziehungsvergangenheit bescheid und ich weiss nicht wirklich wie ich reagieren soll, aber wenn du es garnicht mehr aushältst dann schreibst du mir sofort und ich steig in mein Auto und fahr zu dir. Du weisst ich habe schnelle Autos und du weisst du bedeutest mir viel und du weisst dass mir das nichts ausmachen wird und vor allem weisst du auch dass ich deinen Eltern dann mal deftig die Meinung sagen kann."
"Danke das ist lieb, ich hoffe einfach, dass es nicht allzu schlimm wird."
"Komm her, ich werde immer für dich da sein. Ich hab mich in dich verliebt verstehst du?"
Ich kuschelte mich noch fester in seine Arme und musste die ersten Tränen unterdrücken. Ich fühlte mich einfach nur geborgen, als ob es okay wäre zu weinen und schwach zu sein. Und als dann noch sein Liebesgeständnis kam, da lief ein unfassbar wohliger Schauer durch mich der meine Lippen sofort auf seine legte.
"Und ich mich in dich, Affenarsch"
Wir lächeln uns nochmal an und kuscheln weiter, das tat so gut.

Matthew half mir danach sogar noch beim Packen, wo er mir bei jedem Kleidungsstück sagte ich muss direkt anrufen wenn etwas ist und er wäre sofort bei mir. Einfach nur süß. Als dann die Unterwäsche kam wurde er richtig rot und fing an zu schmunzeln. Als er sich wieder gesammelt hatte, kam dann auch schon der erste Spruch. Mein liebster Affenarsch halt.
"Wieso hab ich dich eigentlich noch nie in so schöner Unterwäsche gesehen? Wir wohnen doch sogar schon zusammen. Da ist es dir wirklich noch peinlich in Unterwäsche zu sein, Sibille?"
"Ach Günther, mein Körper ist in die Jahre gekommen. Meine Haut hängt, das ist doch nicht mehr schön."
"Aber Liebling, du weisst doch dass ich dich auch mit Hängetitten liebe."
Wir mussten beide lachen, das ist halt unser Humor. Die meisten würden blöd gucken, nicht lachen und sich denken ob wir denn komplett dumm sind, dabei sind wir nur verliebt.
Er trägt meinen Koffer runter und bringt mich zum Auto meiner Mutter die schon ungeduldig wartet. Als er merkt wie nervös ich bin nimmt er meine Hand und küsst sie. Dass er garnicht nervös ist, er sieht ja gerade auch irgendwie das erste mal einen Teil meiner Eltern. Vielleicht versteckt er das auch nur.
"Beeil dich Tris, wer ist das?"
"Hallo Mama, schön dass du da bist. Das ist mein Freund, Matthew."
Der erste Satz triefte nur so vor Ironie.
"Der kommt aber nicht mit. Schwanger musst du nicht auch noch werden, das wäre gefundenes Fressen für die Presse nach dem Zeug mit Tom."
"Was hast du mit Tom gemacht?!"
"Ich? Nichts du freche Göre, der hat bloß eine pubertäre Phase!"
"Was ist mit Tom passiert verdammt nochmal?!"
"Er hat sich geritzt und ist jetzt in einer Klinik, ist alles halb so wild. Reg dich doch nicht so auf du lästige Blage!"
"Mama! Das ist keine Phase, das ist ein Problem! Und das liegt nicht an ihm oder der Pubertät!"
"Ok Tris, ich fahr mit dir mit. Ich mach mir echt Sorgen. Fahr bitte bei mir mit."
"Danke Matthew.. Mama, mir reichts. Ich fahr bei Matthew mit. Wir sehen uns zuhause. Dann rede ich auch nochmal mit Papa."
"Du machst doch eh was du willst!"

Matthew nimmt mich in seine kräftigen Arme bevor er mich zu seinem Auto bringt und den Koffer neben seinem verstaut.

"Es tut mir so Leid, dass du das jetzt alles mitbekommen musstest..."
"Tris, was deine Mutter da macht ist nicht in Ordnung. Ich bin bei dir. Ich bin für dich da und wenn du schon dadurch musst, dann bin ich bei dir und stehe das gemeinsam mit dir durch. Wir machen das gemeinsam."

Trotz langer Diskussion darüber dass ich mit dem Zug fahren kann, bestand Matthew weiterhin darauf mich wegzubringen und aucj das Wochenende bei mir zu verbringen. So wie ich meinen Vater kenne wird er Matthew im Gästezimmer schlafen lassen, was allerdings mit meinem das einzige auf einem Stock ist und er somit eh zu mir ins Zimmer kommt.
Während der Fahrt telefonierte ich alle phsychiatrischen Kliniken in der Umgebung meines Zuhauses ab und überraschender Weise war es ein Leichtes die meines Bruders zu finden.
Es macht mich traurig, ich fühle mich schon fast schuldig, dass ich ihn alleine gelassen habe mit unseren Eltern. Wir fuhren also erst in die Klinik und dann nach Hause. Was dabei alles noch passieren sollte, ist einfach nur krank.

Smile for me BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt