Kapitel 5 Entschuldigung

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Dieses Kapitel wird dieses Mal von Linkin Parks Numb begleitet. Ich liebe die Musik von ihnen und bin sehr geschockt gewesen, dass Cheaster nun tot ist. Der Tod kommt schneller, als man manchmal glaubt, auch wenn man ihn selber herbeiführt. Es ist immer wieder ein Schock, wie viele Stars in den letzten Jahren und Monaten von und gegangen sind und ich rede nicht von irgendwelchen C-Promis, sondern von echten Legenden, die niemals vergessen werden. No Business is like Showbusiness!

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Nach der Schule führte ihr erster Weg nach Hause, wo sie sich in ihrem Zimmer begab und zockte. Sie spielte bis in den Abend hinein, nur unterbrochen durch die gemeinsamen Mahlzeiten mit David. Es regte sie einfach auf, dass Ben sowas getan hatte.

Sie hatte sich immer gewünscht mit ihm zusammen zu sein, aber er hatte ihren Traum in einem Albtraum verwandelt. Sie liebte ihn und wollte auch unbedingt mit ihm zusammen sein, aber das bedeutete nicht, dass sie es spielen wollte. Entweder sie bekam eine richtige Beziehung mit ihm oder gar keine. Da er eine Andere liebte, war die Antwort wohl klar. Niemals würde sie mit Ben glücklich werden. Benjamin MacKanzy war nicht für sie bestimmt!

Traurig seufzend schaltete sie die PlayStation aus und machte sich im Bad fertig fürs Bett. Sie fühlte sich müde. Immer musste sie eine Rolle spielen. In der Schule sollte sie die glückliche Freundin von dem beliebten und unnahbaren Benjamin spielen, den sie nicht einmal mochte. Sie wollte ihn so wie früher oder am Fluss. Aufmerksam, liebevoll und lustig. Einfach ihren Ben. Der Ben, der ihr das Gitarre spielen beigebracht hatte und immer sofort merkte, dass sie traurig war und warum.

In der Öffentlichkeit musste sie ein braves Schulmädchen sein, damit die Presse sich nicht auf ihre Makel einschießen kann. Ihr Verhalten würde sich immer auf ihre Firma beziehen lassen. Wenn sie sich nicht tadellos in der Öffentlichkeit zeigen würde, dann würde es am Ende heißen, dass sie nicht in der Lage wäre diese Firma eines Tages zu leiten, dadurch würden Aufträge verloren gehen und langsam aber sicher würde ihre Firma, die ihre Eltern so ehrgeizig aufgebaut hatten, um ihren Kindern etwas bieten zu können, pleitegehen.

Dazu musste sie in der Schule so tun, als wäre sie eine ganz normale Schülerin. Okay, sie war eine normale Schülerin, aber sie war auch Emerald FitzGerald. Das hatte einiges zu bedeuten. Ihr Name war mit Reichtum und Popularität verknüpft. Was wiederum bedeutete, dass es viele falsche Freunde und Neider mit sich brachte. Sie kannte es von klein auf. Doch sie hasste es. Es war schön einfach zur Schule zu gehen und in der Masse unterzutauchen. Aber sie war immer noch sie, auch wenn sie sich dazu entschieden hatte, eine andere Rolle zu spielen. Ihre Familie war dadurch zerbrochen und nun hinderte sie diese Rolle wieder mit ihrem einzigen noch lebenden Verwandten in kontakt zu treten. Okay das stimmte auch nicht so ganz. Sie stand im kontakt mit Liam, aber sie musste sich von ihm anbaggern lassen. Das war mehr als nur lästig.

Sie war müde und es leid. Dieser Spießroutenlauf in der Schule hat sie sehr an ihr früheres Leben erinnert. Sie konnte sich gut von diesen falschen Freunden separieren, weil sie ihre Jungs hatte und diese sie beschützten. Wer traute sich schon an ein Mädchen heran, dass von einer Horde großer gefährlich aussehender Jungen umgeben war? Niemand, vor allem nicht die Barbiepuppen. Dazu kam, dass sie nicht wirklich ausgesehen hatte, wie ein reiches Mädchen. Sie trug gerne Jogginghose, die auch mit der Zeit irgendwann abgetragen waren, lange viel zu weite Herrenpullover, kein Make-up und dazu kamen die kurzen, kinnlangen Haare. Als Modepüppchen und beliebtestes Mädchen der Schule wäre sie nie durchgegangen.

Gerade wischte sie sich bei dem Gedanken das Make-up aus dem Gesicht. Wie ihr Leben sich durch den Tod ihrer Eltern doch verändert hatte. Es war kaum zu glauben. Müde trottete sie in ihr Zimmer und ließ sich in ihr Bett fallen. Ein Blick auf ihr Handy zeigte ihr, dass ihre Freunde sich sorgten. Selbst Liam hatte gefragt, ob es ihr gut ging. Ben hatte um die 40 Mal angerufen, Matt hatte sie mit Nachrichten und Anrufen bombardiert. Luca hatte ihr nur kurz geschrieben, dass es jeder Zeit für sie da war, wenn sie ihn brauchte, sie müsste nur kurz bei ihm anklingeln. Auch die anderen Jungen aus ihrer alten Clique hatten geschrieben. Aber da waren eher Beschimpfungen über Ben drin. Leise musste sie lachen und schrieb kurz in die Gruppe, dass es ihr gut ginge und sie jetzt schlafen würde.

Man sieht sich immer zwei Mal!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt