Und schon klingelte die Schulglocke. Unser Sportlehrer erschien pünktlich wie immer und schickte uns in unsere Umkleidekabinen. Ich setzte mich irgendwo in die Mitte, wo sich auf der einen Seite die Außenseiter und auf der anderen Seite die Beliebten befanden. Ich wollte zu niemandem dazugehören. Ich dachte, es wäre besser nur auf sich selbst zu hören. Charlotte, eine Klassenkameradin von mir, setzte sich zu mir und zog sich um. ,,Du, Kate, du wirkst in letzter Zeit so anders. Ist alles in Ordnung? Abgesehen von deinen Mobbern?", fragte sie und lächelte bemitleidend, während sie ihr Sportshirt anzog. Sie war Eine, die sich aus allem heraushielt und sich nur denen anschloss, die ebenso wie sie waren – Einsam. ,,Es geht so. Es ist einiges dazugekommen, was mein Leben um 180° gewendet hat.", gestand ich, wo sie nur überrascht nickte. Sie zog gerade ihre Hose aus und blickte dann wieder zu mir: ,,Darf ich erfahren, was dein Leben verändert hat?" Alle Blicke warfen auf mich, sogar von denen, die mich ärgerten. ,,Nein, tut mir leid."< Ich grinste nur und zog mich schneller um, als alle anderen, sodass ich die Umkleidekabine verlassen konnte. Meine Pulsadern hatte ich wie letzte Woche mit einem Verband umgewickelt, was anderen anscheinend nie aufgefallen war. ,,Kate, was sagst du zu meiner Sportkleidung?", fragte Jessy, wie er grinsend vor mir stand. Er trug eine kurze Sporthose und ein typisches Fußballshirt. Um ehrlich zu sein, er sah umwerfend gut aus. Innerlich begann ich ihn schon anzuhimmeln. Doch aus Sarkasmus sagte ich: ,,Na ja, geht so." Er lachte nur und ging schon vor mir in die Turnhalle. Lächelnd schaute ich ihm kurz her, wollte aber, bevor ich die Turnhalle betrat, meine Wasserflasche auffüllen gehen, doch ich knallte gegen eine Klassenkameradin. Es war eine, die mir einst sehr nahe stand. ,,Pass doch auf!", schrie sie mich an. ,,Tut mir leid.", winselte ich leise und huschte an denen vorbei, wo mich aber schon die Nächste abpasste. ,,Ey, hau nicht ab!", fing sie an zu reden, ,,Wir wollen dir nur was sagen!" ,,Das letzte Mal, als ihr mit mir reden wolltet, wolltet ihr mich verprügeln.", kam es mir so heraus, wo ich den anderen den Zorn ansehen konnte. Alle packten mich an den Armen, wo eine ganz dicht vor mir war. ,,Wir sehen doch wie sehr du für Jessy schwärmst. Wir alle kennen deinen Blick. Trotzdem akzeptieren wir das bei dir nicht.", beklagte sich eine von vielen und packte mich an meinem Kinn, ,,Wenn du noch einmal mit ihm sprichst, wirst du dafür beza-" ,,Was macht ihr denn da?", hörte ich die Stimme von Jessy, wo sich alle Blicke zu ihm wendeten. ,,Nichts!"< Er zog eine Augenbraue hoch und versuchte mich von der Masse zu befreien. ,,Also wirklich, jetzt ist nun wirklich kein Moment für Kaffeeklatsch, wir müssen zum Unterricht!", gab er sich zu bekennen und ging mit mir in die Turnhalle. Er hat sich so herausgeredet, sodass er es missverstanden hatte... So macht er sich nicht selbst zum Feind.
,,Alles in Ordnung? Haben sie dich verletzt?", fragte er mich, während dem Laufen. Ich antwortete gelassen: ,,Mir geht es gut, keine Sorge. Nur, danke!" Ich lächelte gequält, wo ich eigentlich schon wieder heulen könnte, er jedoch nur den Kopf schüttelte. ,,Nicht jetzt, Kate, nicht jetzt."< Der Lehrer hatte uns alle herbeigerufen um uns mitzuteilen, dass wir heute Basketball machen sollen. Er gab uns alle einen Ball, den wir in den Korb werfen sollten, den es geschätzt 5-mal in unserer Halle gab. Jessy hatte ich aufgetragen, nicht so oft in meiner Nähe zu sein, da sonst die Mobber Verdacht schöpfen könnten.
Schwitzend und erschöpft kehrte ich zur Umkleidekabine zurück, wo wir alle endlich den Schlüssel für die Dusche bekamen. Wir alle schnappten uns eine Dusche und versuchten den Schweiß von unserem Körper zu kriegen. Das warme Wasser tropfte sanft auf meine Haut. Mit meinen Händen verteilte ich das Duschgel auf meiner Haut und bildete mir ein, Jessy wäre es, der mich berührte. Ich freute mich auf den heutigen Abend. Es war wirklich ein Wunder, dass ich mich wieder auf etwas freute. Kurz schaute ich auf den Boden und sah den Abfluss, der das meiste an Wasser von mir schon hinuntergeschluckt hatte. Doch ich sah etwas, was mir anfangs fremd war, mich dann aber schockierte. Ich blutete. Niemals hätte ich daran gedacht, dass ich ausgerechnet jetzt meine erste Periode bekommen würde. Ich war innerlich panisch, versuchte mir jedoch nichts anmerken zu lassen. Links von mir sah ich Charlotte, die für mich vielleicht eine Rettung wäre. ,,Du, Charlotte... Kannst du mir mal helfen?", fragte ich sie, still und heimlich. Sie schaute nachdenklich zu mir, folgte aber meinen Fingern und sah, dass ich soeben meine Tage bekommen hatte. ,,S-Sicher... Ich hätte da was für dich. Aber warte noch kurz, ja?", antwortete sie, wo ich erleichtert aufatmete. ,,Okay, danke."< Und da verschwand sie. Die anderen aus der Klasse ebenfalls. Ich stand da und schaute zum blutigen Wasser. Doch ich wusste, dass etwas schief lief. Ich hörte ein richtiges Geläster hinter mir. Verdutzt blickte ich hinter mich und erkannte meine ehemaligen Freunde, wie sie mich auslachten. Ich wurde auf einmal so emotional, dass ich anfing zu weinen und den Raum augenblicklich verließ.
,,Jessy aus der 7RC, bitte ins Arztzimmer kommen!"
Ich saß da, hörte diese Durchsage und kauerte in meinem Bett. Ich war traumatisiert und emotional zugleich. Ich wollte es ihm nicht erzählen, wollte ihn einfach nur in meinen Armen spüren. ,,Kate...", sprach dann der Erlöser und stand direkt in meinem Raum. Kränklich lächelte ich und wischte meine Tränen weg. ,,Jessy, ich... Es tut mir leid... Aber-", schluchzte ich, doch er nahm mich nur in den Arm. ,,Sag nichts, lass dich einfach von mir umarmen."< Ich weinte mich an seiner Schulter aus. Innerlich war ich froh, ihn gesehen zu haben, während ich wiederum denke, dass es die reinste Qual ist. Ich musste ihm bald meine Gefühle gestehen, sonst würde ich mich immer mehr in ihn verlieben.
,,Sollen wir nachhause gehen, Kate?"< Ich zögerte kurz, sprach dann aber: ,,Ja, bitte."
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Ich weiß, dass es dem Film „Carrie" von Stephen King total ähnelt, jedoch werde ich versuchen, ihn ein wenig anders zu machen, ja? XD
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Der Teufel lässt mich nicht sterben [Black Butler]
FanfictionKate, ein Mädchen mit nicht vielen Freunden, wird eines Tages von ihren Freundinnen gemobbt. Ohne jeglichen Grund wurde sie beschuldigt und ausgelacht. Sie fühlte sich einsam und wollte einfach nur weg von hier. Eines Tages, als sie so einen Hass au...