Vater, Mutter und Ich

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Trautes Heim, Glück allein.

So dachte ich immer.
Doch ich merkte, wie mein 8-Jähriges Ich sich eher nicht so sehr an das Glück ihrer Familie erinnerte. Ich war damals glücklich. Eine neue Stadt, neue Schule und neue Freunde. Alles schien toll.
Doch...
Ich irrte mich.

,, Kate...", seufzte meine Mutter und kam in mein Zimmer. Es war schon recht dunkel und man konnte schlecht die rosa Farbe an den Wänden sehen, die mit Pferde-Postern bedeckt waren. ,, Du hast alles gehört, oder?", fragte sie dann. Ihre Augen waren - auch wenn ich vor Dunkelheit fast nichts sehen konnte - leicht errötet und ich sah genau, dass ihr rechtes Auge einen blauen Umriss hatte. ,, Mummy...", fing ich an zu schluchzen und streckte meine Arme nach ihr aus. Ich saß in meinem Bett und konnte meine Füße vor lauter Angst nicht mehr bewegen. Sie kam auf mich zu und drückte mich ganz dicht an sich. ,, Alles ist gut, Schätzchen." <
Mir liefen Tränen die Wangen hinunter, wie bei einem Wasserfall.

,, Ich halte es nicht mehr mit dir aus!", schrie sie und ich hörte, wie ein Glas zu Bruch ging. Ich wusste aber genau, sie machte dies nicht mit Absicht. Sie hat vielleicht vor lauter Aufregung vergessen das Glas fester im Griff zu haben.  Dann hörte ich die Stimme meines Vaters: ,, Ach ja? Wer baut denn hier andauernd nur Sch#€*e?! " Dann hörte ich nur, wie meine Mutter zischte: ,, Du baust Mist, nicht ich. Du hältst uns hier gefangen!" Er erwiderte nichts, doch ich konnte fühlen, wie Wut in ihm aufstieg. ,, Immer und immer wieder behandelst du mich als wäre ich eine Bedienstete in einem Palast. Oder noch schlimmer: Ein Sklave im Knast-" KLATSCH.
Ich erschauderte und erschreckte mich an diesem lauten Knall.
,, Wiedersprech mir nie wieder, Weib!" <<

,, Wann können wir gehen, Mama? ", fragte ich und erhob meinen Kopf aus der Umarmung. Sie zögerte mit ihrer Antwort, antwortete dann aber: ,, Bald, Kate, bald. "

Tage, Wochen und Jahre vergingen.
Mutter hatte es geschafft. Endlich waren wir aus dem Höllenschlund entkommen. Sie hatte, als Vater arbeiten war, die Zeitungen aus dem Mülleimer herausgefischt und nach Wohnungen abgesucht. Dann hatte sie sich getraut Geld aus Papas Portemonnaie zu stehlen. Ihre Hände waren zittrig als sie diese in die etwas kleinere Geldbörse steckte. Sie hatte Angst erwischt zu werden. Und dies hatte ich auch.
Aber sie fand auf Gut Glück an die 1000€ darin und steckte diese in ihre braune Herbstjacke. Es war der beste Moment, als sie mich mit ihrem fast glücklichem Gesicht zu mir kam und sagte: ,, Wir gehen, Kate. "

Und von da an wusste ich, dass einfach alles nur besser werden würde.

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So, das war Jz ein Kapitel über Kates Vergangenheit.
Traurig, traurig. Ich weiß 😭😭

Der Teufel lässt mich nicht sterben [Black Butler]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt