Kapitel 11 Jess!

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Wir „eskortierten" Chris Vater zum Magie Rat. Jack unterhielt sich währenddessen mit Chris.
"Man erfährt ja nicht jeden Tag, dass der Vater seines besten Freundes ein kaltblütiger Killer in Wolfsgestalt ist (oder sein kann)", dachte ich mir.
„Vorsicht!", zischte es auf einmal in meinem Kopf.
Ich schaute mich um und bemerkte, das Chris Vater mich böse anschaute.
Er hatte doch nicht etwa?
„Deine Gedanken gelesen? Nur weil ich ein Werwolf bin heißt das nicht, dass ich solche Tricks nicht auch beherrsche.", sagte er.
Verdammt damit hatte ich echt nicht gerechnet.
„Entschuldigung, aber so denke ich nunmal, wenn mir jemand beinahe das Gesicht wegbeißt." erwiderte ich Schorf.
Er schaute weg, als ob er diesen Satz nicht gehört hätte.
Dann endlich sagte er: „Nun gut du hast recht, es war nicht wirklich klug mein Rudel die Zentrale angreifen zu lassen."
„Wieso eigentlich?", fragte ich gespannt nach.

„Ich war wütend. Ich hatte bereits beim Magie Rat zu einem Treffen angefragt, doch dieser hat nur geantwortet das dies in der jetzigen Situation zu gefährlich sei.", erklärte er mir.
„Und deswegen greift man ihn einfach an?", lachte ich.
Er schaute mich an. Seine stechend roten Augen durchbohrten mich förmlich. Er atmete tief aus.
„Na ja leider war das nicht der einzige Grund.", sagte er in einem leicht saurem Ton.
„Wieso was ist sonst noch passiert?", fragte ich neugierig.

Auf einmal lief Lyria neben mir her. Sie war schon fast zu groß für den Gang. Dragu dagegen war immer noch so groß wie zuvor und schlief nun auf ihrem Kopf.
„Es hat etwas mit der Fehde zu tun oder?", fragte sie Chris Vater.
Er nickte ihr zu.
„Welche Fehde?", hakte ich nach.
Lyria atmete tief aus woraufhin ein paar Flammen zu sehen waren.
„Nun ja, ich kenne die Geschichte nicht vollständig, ich weiß nur so viel wie meine Mutter mir erzählt hat, als ich noch im Ei war.", erwiderte sie darauf.
„Moment Drachen registrieren so etwas?", keuchte ich.
Lyria schaute mich traurig an.
„Es ist etwas komplizierter. Es ist kein wirkliches erzählen, es ist eher so etwas wie übertragen von Erinnerungen. Ein Drache überträgt sein ganzes Wissen an sein Kind, wenn er ... .", erklärte sie mir traurig.

„Ich verstehe.", sagte ich daraufhin etwas betroffen.
„Was ist jetzt eigentlich passiert?", hakte ich nach.
„Also ich weiß, dass alles damit begann, das die Werwölfe unsere Nester zerstörten.", erzählte Lyria.
„Erzähl keinen Blödsinn Drache.", schrie Chris Vater wütend. Er hatte wieder dieses böse rote Funkeln in den Augen. Es sah fast so aus, als würde er sich gleich auf Lyria stürzen.
„Ihr habt doch.... .", brüllte er wurde aber daraufhin von Chris unterbrochen, der das ganze verfolgt hatte und nun Eingriff.
„Ganz ruhig Dad.", sagte er. Chris Vater beruhigte sich ein wenig, sah aber immer noch wütend genug aus, um auf Lyria loszugehen.

„Also Jess der Ursprung der Fehde ist nicht so ganz geklärt. Es ist kompliziert. Tatsache ist das Drachen und Werwölfe sich nie wirklich gut verstanden haben, es ist etwas Instinktives. Schlussendlich verlangten die Werwölfe, dass sich die Magier auf ihre Seite stellen, gegen die Drachen. Da Magier aber mit den Drachen ein starkes Bündnis haben, waren sie da eher auf der Seite der Drachen. Seitdem vertrauen die Werwölfe den Magiern nicht mehr so gut wie einst. Sie leben noch ruhig zusammen, aber ein einziger Funken würde reichen und das Pulverfass könnte explodieren und einen weiteren Krieg auslösen.", erklärte mir Chris.
Er starrte seinen Vater böse an.
„Schon gut ich habe verstanden.", sagte dieser.
„Einen weiteren Krieg?", fragte Jack der sich nun ebenfalls einklinkte.
„Leider wäre dies nicht der erste Krieg zwischen Magiern und Werwölfen. Er wurde vertuscht, damit Normis uns nicht auf die Schliche kommen.", erklärte Chris.

„Normis?", wunderte sich Jack.
„Entschuldigung. Das ist eine Bezeichnung für nicht Magier, also für Menschen ohne jegliches Magisches Blut in den Adern.", erwiderte Chris.
„Ach so natürlich.", erwiderte Jack darauf leicht verunsichert.

Endlich kamen wir am großen Saal an und der Magie Rat erwartete uns bereits. Alle waren stinksauer.
„Spinnst du Randy? Du kannst doch nicht einfach die Zentrale angreifen. Es ist so schon schwer genug die Barrieren aufrecht zu erhalten, da hilft es nicht, wenn du noch zusätzlich Ärger machst.", brüllte Ratsmitglied Derik.
Randy, mit dem höchstwahrscheinlich Chris Vater gemeint war verdrehte die Augen und sagte:
„Schon gut. Ich hab es ja verstanden."
„Das hilft jetzt auch nichts mehr. Wir haben bereits eine Großversammlung zwischen Magiern und Werwölfen einberufen. Vertreter jedes Landes an Werwölfen und Magiern werden hier erscheinen und glaub mir, was auch passiert es wird Folgen haben. Ach und ER wird auch da sein.", sprach Derik weiter.

Wer auch immer gemeint war, er war anscheinend nicht gut auf Randy zu sprechen, wenn er selbst erscheint und das schien ihm zu schaffen zu machen.
„Wer ist ER?", fragte ich.
„Der Vater aller Werwölfe. Niemand weiß wie er heißt, geschweige denn wie er aussieht. Deshalb nennt man ihn einfach ER und naja mein Vater scheint ihn ziemlich verärgert zu haben, sonst würde er ja nicht selbst kommen", flüsterte Chris mir zu.
„Wir würden gerne noch eine rein formelle Besprechung mit dir abhalten Randy.", sagte Ratsmitglied Felixis.
„Natürlich.", murrte er.

Derik schaute in unsere Richtung.
„Gut gemacht. Ihr alle. Ruht euch jetzt ruhig aus. Ihr habt es euch verdient."
„Aha ok.", flüsterte ich und brach zusammen. Kurz bevor ich den Boden umarmen konnte, fing mich jemand auf. Es war Jack.
Ich schaute hoch, er sah ebenfalls sehr erschöpft aus.
„Bist du gerade zusammengeklappt?", fragte er mich mit einem schämischen Grinsen.
„Nein ab und zu umarme ich gerne mal den Boden Bruderherz.", knurrte ich ihn an.

Er half mir hoch und „übergab" mich an meine Zimmerkameradinnen.
Ihr kennt sie ja teilweise nicht, also stelle ich sie euch vor, nun da wären die Zwillinge Erica und Andrea, sie sind beide Heilmagier und somit nicht leichter zu unterscheiden, was sie immer ausnutzen um mich auf den Arm zu nehmen.
Außerdem ist da ja noch Jenny, die aber seit unserer Ankunft im Krankenzimmer lag.
Ich brachte Lyria hoch in den Drachenstall und ließ sie sich erstmal ausruhen.

Nun gut, wir liefen in unser Zimmer und legten uns sofort in unsere Betten. Ich nahm mein Handy steckte meine Kopfhörer an und startete meine Lieblingsplaylist.
Gerade begann eines meiner Lieblingslieder nämlich „Hall of Fame" von The Script, als mich plötzlich jemand an stupste (und damit meine ich nicht auf Facebook), Erika (oder Andrea) stand auf einmal vor meinem Bett und sah so aus als würde sie etwas von mir wollen, also pausierte ich das Lied und nahm die Kopfhörer aus den Ohren.

„Andrea.", riet ich.
„Ja richtig.", grinste sie mich an.
„Gut was ist?", fragte ich sie.
Sie sah etwas verlegen auf den Boden und stammelte:
„Naja, es ist wegen deinem Bruder.", sagte sie.

Ich sah sie an und begriff sofort.
„Er ist nicht mein Eigentum.", sagte ich scherzhaft.
Sie sah mich verunsichert an, also erwiderte ich:
„Los jetzt geh schon und frag ihn."
„Ok.", antwortete sie entschlossen und ging los.

„Man o man.", flüsterte ich und schüttelte den Kopf.
Erica hatte bis gerade eben noch ein Buch gelesen.
Jetzt saß sie grinsend da und lachte:
„Du spielst anscheinend öfters die Vermittlung für deinen Bruder."
„Wenn du wüsstest.", antwortete ich. Sie hatte leider Recht!
Sie vertiefte sich wieder in ihr Buch.
„Was liest du da?", fragte ich sie.
Sie hob das Buch hoch.
„Ach das ist nur ein Buch aus der Bücherei, auf das ich gestoßen bin.", antworte sie.
„Worum geht es?", hakte ich nach.
„Ich weiß es nicht genau, diese Schriftart habe ich noch nie gesehen.", erklärte sie verunsichert und runzelte die Stirn.
Ich stand auf ging zu ihr und erkannte das es sich um dieselbe Schrift wie bei den Prophezeiungen handelte.

Ich las also den ersten Absatz so gut wie es ging und als ich erkannte, worum das Buch handelte atmete ich scharf ein.
„Nein das konnte nicht wahr sein.", dachte ich mir.
„Was ist denn?", fragte Erica neugierig.
„Dieses Buch es handelt um .... .", stotterte ich vor mich hin mit einer dramatischen Pause.
„Ja worum?", drängte Erica mich.
„Um den Herr der Toten, Darunos den Schatten.", sagte ich und hielt geschockt inne.

Hey Leute, euer mysticscience liefert euch wieder ein neues Kapitel Mystery Hunter.
Super, das ihr immer noch dabei seid.👍
Ich wollte mal einen Sichtwechsel von Jack zu Jess haben. Was haltet ihr davon?
Ansonsten Vorschläge, konstruktive Kritik und Anmerkungen wie immer gerne in die Kommentare.

Mystery Hunter Das Schwert des Lichts (Abgeschlossen, wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt