Kapitel 38 Wie Darius in der Geisterwelt landete

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"Bereit?", fragte mich Erika und berührte vorsichtig meinen Arm.
Sie waren kurz davor ihn wieder einzukugeln.
"Nein! Aber ich hab wahrscheinlich keine Wahl, oder?", knurrte ich genervt.
"Gut erkannt!", tönte es von Andrea  zurück.
"Auf drei!", sagte sie.
"Eins, drei!", zischte Erika und in beiden kugelten mir den Arm wieder ein.
Ich schrie! Es tat höllisch verdammt weh!
"Sch****! Ihr sagtet doch etwas von drei!", fluchte ich.
"Egal immerhin ist er jetzt wieder eingekugelt!", antwortete Andrea mit einem gemeinen Lächeln.
"Und was verschreiben mir die Ärztinnen denn jetzt?", murmelte ich.
Sie sagten nichts und gaben mir einfach eine Flasche Rahmos. Sie rannten aufgeschreckt zu Darius.
Ich trank mehrere Schlucke und stand vorsichtig auf. Baros lief zu mir.
"Ich muss los! Bericht erstatten!", sagte er und verschwand in einem Lichtblitz.
"Ok!", flüsterte ich überrascht.

Rahmos ist einfach das beste! Meinem Arm ging es nach wenigen Sekunden schon viel besser, das bewegen tat noch ein wenig weh, aber immerhin konnte ich ihn bewegen. Erika und Andrea hatten als Heilmagier natürlich immer ein wenig hochdosierten Rahmos dabei, sonst hätte er wahrscheinlich nicht so schnell gewirkt.
"Wach auf!", schrie Rubia urplötzlich.
Ich rannte so schnell wie möglich zu ihr und sah sie in menschlicher Gestalt über Darius knien.
"Was ist los mit ihm?", fragte ich geschockt.
Dann sah ich ihn.
Seine Augen waren glasig, wirkten leer und seine Haut wurde langsam immer grauer.
Der uns wohlgesinnte Jäger kam angelaufen.
"Er war viel zu lange in der Kette.", seufzte er.
"Was meinst du damit?", fragte ich ihn.
"Die Ketten haben einen direkten Kontakt zur Geisterwelt, also wenn jemand eingesperrt wird, der ziemlich stark verletzt ist und kaum noch Kraft hat, ...", begann er seinen Satz.
"Verschwindet er in den Tiefen der Geisterwelt.", keuchte Rubia.
"Was!", rief ich geschockt.
Erika und Andrea sahen bedrückt und aufgeregt auf ihn herab. Sogar sie als Heilmagier waren mit der Situation überfordert, sie hatten keine Ahnung  was sie tuen sollten. Aber das konnte ich ihnen ja nicht übel nehmen, damit hätte aber auch keiner rechnen können. Außerdem sahen sie gerade ihren Vater, der mit glasigen Augen geistesabwesend am Boden lag.

Der Jäger kniete nieder und hielt ihm zwei Finger an den Hals, um seinen Puls zu messen.
Er atmete beruhigt auf.
"Er lebt noch, aber je länger er dort ist, umso schwieriger wird es ihn da wieder rauszuholen!", erklärte er.
"Was meinst du damit?", hakte ich bedrückt nach.
"Jäger waren nicht immer böse. Früher waren sie die Totenpolizei, die dafür gesorgt hat das ausgebrochenen Seelen wieder in die Geisterwelt zurückkehren! Erst seit Darunos Veränderung benutzt er uns als Dämonen mit spezielleren Aufträgen. Egal! Worauf ich hinaus will, ist das die Ketten in der Lage sind eine schwache Seele so tief in die Geisterwelt zu  ziehen, das es fast unmöglich ist sie wieder herauszuholen. Es gibt nur eine Person die in der Lage ist das zu tun, aber sie zu finden ist etwas... schwierig!", erzählte er.
"Nein sag bloß du meinst ...!", keuchte Rubia.
"Doch genau ihn!", flüsterte er.

Rubia sah geschockt ins Lehre.
Ich winkte vor ihren Augen.
"Hallo jemand zu hause? Wen meint ihr?", fragte ich.
"Den ersten Drachen! Er war der erste Nachkomme, den die Götterdrachen erschufen. Er ist der, der das Raum Zeit Kontinuum zusammenhält, er ist der einzige der so etwas rückgängig machen könnte.", seufzte Rubia.
"Ein Drache der Raum und Zeit zusammenhält?", hakte ich verwirrt nach.
"Genau! Angeblich kann er nur von Zeitmagiern gefunden werden und sein Atem soll mächtig genug seien, um einen Toten wiederzubeleben!", erzählte sie.
Ich pfiff überrascht.
"Ich dachte das könnte Darunos auch!", wendete ich ein.
Rubia schüttelte den Kopf.
"Nein! Er kann zwar eine Seele in die reale Welt zurückbringen, aber ihr ein neues Leben schenken? Nein! Das kann er nicht! Sonst hätten wir wohl kein Problem mit Dämonen!", erwiderte sie und sah den Jäger misstrauisch an.
"Das stimmt!", antwortete der Jäger und sah nervös in die Luft.

Der Jäger wickelte seine Kette um Darius Hand.
"Fasst bitte die Kette an!", bat er uns.
"Warum?", hakte ich neugierig nach.
"Ich werde versuchen Kontakt zu ihm aufzunehmen. Keine Sorge! Euch wird nichts passieren!", versuchte  er uns zu beruhigen.
Rubia sah in skeptisch an, nahm aber schließlich doch die Kette in die Hand.
Für kurze Zeit wurden wir alle in die Geisterwelt gesogen.
Jack hatte uns bereits von Charus Gefängnis, dem Turm in der Geisterwelt erzählt.
Darius befand sich an genau diesem Turm, gefesselt mit schwarzen Ketten.
"Dad!",  riefen Andrea und Erika glücklich.

Mystery Hunter Das Schwert des Lichts (Abgeschlossen, wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt