Kapitel 10 (Lesenacht)

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Thaddeus's Sicht

Ich hockte mich vor den kleineren und sah ihn besorgt an. Mein Arm brannte, doch das war mir egal. Ich musste wissen ob es ihm gut ging. Mittlerweile hatte ich mich kontrolliert, was Menschliches Blut anging. Also durfte es kein wirklich großes Problem sein, ihm zu helfen ohne über ihn her zu fallen. Denke ich... Ich zog ein Taschentuch aus meiner Jackentasche und führte meine Hand zu dem zitternden Jungen vor mir. Behutsam, dabei bedacht ihm nicht weh zu tun, tupfte ich ihm das Blut von der Wange. Das Tuch steckte ich wieder ein und erhob mich. Ich reichte ihm meine Hand, die er auch zögernd annahm. „Danke..." murmelte er schüchtern. „Ach kein Ding, ich hab dir gerne geholfen." Gott, er war so süß. Vielleicht würde das mit dem 'Nicht über ihn herfallen' doch schwerer als gedacht werden.

Er setzte sich auf sein Bett und klopfte auffordernd neben sich. Ich lies mich neben ihn fallen und er sah mich erwartungsvoll an. Was wollte er von mir? Ah ja...Wahrscheinlich wollte er aufgeklärt werden. „Also, ich nehme mal an, du willst, dass ich dir einiges erkläre oder?" Fragte ich ihn und er nickte. „Also... Das eben war Marius... Er war mein bester Freund... Sie alle haben gesagt, so etwas wie ich, und so etwas wie er, könnten niemals befreundet sein. Wir waren anderer Meinung." Er sah mich verwirrt an. „Was bist du denn? Und was ist er?" Ich seufzte. „Ich bin... ein Vampir. Und Marius ist ein Werwolf. Jedenfalls war es nur eine Frage der Zeit, bis unsere Freundschaft ein Ende setzen sollte. Und so ist es passiert... Er hatte eine große Liebe... Beziehungsweise, er wurde von einer bestimmten Person angezogen. Als er sie das erste Mal sah, war er sofort Feuer und Flamme für sie. Rund um die Uhr war er bei ihr, wollte sie mit seinem Leben beschützen. Ziemlich schnell erfuhr sie von der ganzen Geschichte, nahm e auch ziemlich locker auf. Als ich sie dann endlich kennen lernen durfte, war alles vorbei. Am gleichen Abend kamen sie zusammen, und Marius blendete mich komplett aus. Ich mochte seine Freundin. Doch ich bekam das Gefühl nicht los, dass sie sich zwischen unsere Freundschaft stellte. Ungewollt oder beabsichtigt. Ich weiß es nicht..." Ich machte eine kurze Pause. Ardian hörte mir gebannt zu. Ich seufzte und fuhr fort: „eines Abends waren wir dann verabredet. Doch das sagte Marius ab. Wegen seiner Freundin. Weißt du Ardian... Ich hatte keine Freunde, Marius war der einzige der abgesehen von meiner Familie, für mich da war. Und genau aus diesem Grund war ich so schrecklich eifersüchtig. Und am gleichen Abend... änderte sich mein Leben komplett..." Ich stockte. Sollte ich es ihm erzählen? Hätte er dann Angst vor mir? Oder würde er mich verstehen?

IN LOVE WITH A VAMPIRE [Tardy FF] (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt