Kapitel 11 (Lesenacht)

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Ardy's Sicht

Nun saß Thaddeus neben mir, auf meinem Bett, und erzählte mir, weshalb Marius mich umbringen wollte. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung. „Ich kam zu dem Ort, an dem Marius sich mit seiner Freundin traf. Ich war so sauer... Das kann ich heute nicht in Worte fassen. Die Wut übermannte mich. Wir schrien uns an... Ein Kampf folgte darauf hin... Er war kurz davor zu gewinnen... Doch ich nahm seine..." Seine Stimme brach ab. Als wolle er sich nicht gern an dieses Ereignis erinnern. Ich strich ihm beruhigend über den Rücken. „Ardian... Ich bereue es so sehr! Ich habe sie umgebracht! Es tat mir so leid! Er hasst mich..." Geschockt sah ich ihn an. Ich hätte jetzt alles erwartet. Aber nicht so etwas!

Also. Fassen wir mal zusammen: neben mir sitzt ein Vampir. Ein Mörder, um genau zu sein. Sein Ehemaliger bester Freund ist ein Werwolf und will mich umbringen, weil Thaddeus seine Freundin umgebracht hat? Wow. Mein Leben ist schräg. Es sah so aus, als würde er weinen. Jedoch sah ich keine Tränen. Seine Stimme so gebrochen, und doch weinte er nicht? Konnten Vampire nicht weinen? Trotz der Tatsache, dass er ein Mörder war, rückte ich näher an ihn und umarmte ihn. Er ließ es über sich ergehen und trauerte sich die Seele vom Leibe. „Ich wollte das doch nie! Ich war nur so schrecklich eifersüchtig!" Er schluchzte. „Shhhhhh Thaddeus. Alles ist gut." Versuchte ich ihn zu Beruhigen. „Nein Ardian! Verstehst du das nicht?! Er will dich umbringen! Um jeden Preis! Die sogenannte 'Bindung' ist das wichtigste im Leben eines Werwolfes! Die gibt es kein zweites Mal! Sein Rudel... Sie waren so stolz auf ihn! Als sie erfahren haben was passiert ist, waren sie so sauer, sie haben meine Familie getötet... Meine Mutter... Meinen Vater... Ja sogar meine kleine Schwester! Und nun bist du der jenige den Marius umbringen will..." Er vergrub seinen Kopf in seinen Händen. Aber warum ich? Ich kannte ihn nicht! Wir waren nicht verwandt, zusammen oder sonst irgendwie Bekannte. „Thaddeus... Warum bin ich der jenige? Warum bin ich dir so dermaßen wichtig?" Fragend sah ich ihn an. Ich wollte endlich antworten! Wieder seufzte er. „Das ist kompliziert..." Er löste sich aus meinen Armen, die ich warum auch immer noch um ihn gelegt hatte, und drehte sich weg. Wollte er sich da jetzt ernsthaft raus reden? „Ich hab Zeit." Murmelte ich. Er hingegen schüttelte nur den Kopf. Er erhob sich. „Es tut mir leid Ardian." Und mit diesen Worten rannte er so schnell wie der Blitz hinaus. Ein paar Comics und Blätter wirbelten vom Schreibtisch und landeten allesamt auf dem Boden. Na toll...


IN LOVE WITH A VAMPIRE [Tardy FF] (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt