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Als ich im 2. Stock ankam, suchte ich meine Wohnung, die ich auch gleich fand. Ich steckte den kleineren Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn herum.

Irgendwie war das etwas besonderes. Ich schloss hier zum ersten Mal meine eigene Wohnung auf.

Die Tür ging auf und ich trat ein.
Erstmal schaute ich mich um. Ich stand im Vorraum, in dem bereits einige Schuhpaare standen und zwei Jacken hingen. Die anderen beiden waren also schon da.

Also zog ich meine Schuhe aus und ging hinein. Nach dem Vorraum kam das Wohnzimmer. Es war sehr schön eingerichtet. Die Möbel waren großteils weiß und der Teppich, wie auch das Sofa, waren in lila Pastellfarben gehalten.

Auf dem Sofa saßen ein Mädchen und ein Junge und unterhielten sich. Als sie mich bemerkten, standen sie auf und kamen auf mich zu. "Hi, ich bin Mary!", fing ich an. Das freundlich aussehende Mädchen ergriff das Wort: "Hallo Mary! Ich bin Emily und das ist Leo. Wir haben uns auch gerade erst kennengelernt." Dann zog sie mich in eine liebe Umarmung.

"Woher kommst du eigentlich?", fragte mich Leo, nachdem auch wir uns umarmt hatten. "Ich komme aus Deutschland, und ihr?", stellte ich die Gegenfrage. "Wir sind beide Engländer, ich komme aus Doncaster, wenn du weißt wo das ist", lachte Leo und Emily fügte hinzu: "Und ich lebe schon seit meiner Geburt hier in London."
"Super, dann kannst du uns ja eine Stadtführung machen!", rief ich begeistert. "Gute Idee!", meinte auch Leo und wir sahen Emily erwartungsvoll an. "Na klar, mach ich doch gerne!", lachte Emily, "aber zuerst zeige ich dir die Wohnung und wir müssen uns auch noch unsere Zimmer aufteilen."

Gesagt, getan. Zusammen besichtigten wir unsere Wohnung. Links vom Wohnzimmer kam man in die Küche, die nur durch eine Öffnung in der Wand vom Wohnzimmer abgetrennt wurde (ohne Tür).
Rechts vom Wohnzimmer kam man in einen kleinen Vorraum, wo sich rechts und links zwei Türen befanden. Eine führte ins Bad, die anderen in die Zimmer.

Wir gingen zusammen in alle drei hinein und versuchten, uns nicht zu streiten, wer das beste Zimmer bekommt. Zum Glück sahen alle Zimmer ähnlich aus und so konnten wir uns bald einigen.

Den restlichen Tag verbrachten wir damit, unsere Zimmer einzurichten und uns besser kennenzulernen.
Mein Zimmer bekam pastellrosane Vorhänge und einen pinken Teppich. Mein Bett bezog ich ebenfalls mit meinem Lieblingsbettbezug, der rosa mit pinken Punkten war. Habe ich schon erwähnt, dass ich Pink liebe? Jedenfalls liebte ich mein Zimmer seit dem ersten Anblick und fühlte mich sofort darin richtig wohl.

Abends kochten wir alle zusammen Nudeln mit Tomatensoße (was für ein schrecklich kompliziertes Gericht;D) und aßen gemeinsam. Wir verstanden uns auf Anhieb, was mich freute. Emily war eine lustige, aber auch hilfsbereite und vertrauenswürdige Person, genauso wie Leo.

Am nächsten Tag zeigte uns Emily die Stadt. Wir besichtigten einige Sehenswürdigkeiten, gingen zum Starbucks, das zwar total überteuert, aber trotzdem richtig lecker war.

Und zum Abschluss gingen Emily und ich noch shoppen. Leo hatte sich bereiterklärt, inzwischen Lebensmittel einzukaufen und ein leckeres Abendessen zuzubereiten. "Lasst euch überraschen", hatte er geheimnisvoll gesagt, "ich bin ein guter Koch!"
Da freuten wir uns natürlich, obwohl wir uns nicht sicher waren, ob das ernst oder ironisch gemeint war, denn Leo hatte sich bei den Spaghetti leicht dumm angestellt.

Während unserer kleinen Shoppingtour redeten wir viel über dies und das, bis wir zum Thema Schauspielen kamen.
"Ich wusste eigentlich schon immer, dass ich Schauspielerin oder ähnliches werden wollte. In der Grundschule habe ich immer die Hauptrolle im Weihnachtsstück bekommen, da alle der Meinung waren, ich könne das gut. Und später dann, im Gymnasium, habe ich mich in alle Theaterkurse eingeschrieben, die ich finden konnte", gestand ich.

Emily schaute mich mit großen Augen an. "Wirklich? Bei mir kam vor einem Jahr die 'Erleuchtung'. Da wachte ich eines Morgens auf und wusste, was ich machen wollte. Zuerst war ich immer unsicher, was ich werden könnte. Mal schwankte ich zwischen Krankenschwester und Ärztin, an einem anderen Tag war ich davon überzeugt, Lehrerin zu werden. Da bin ich wirklich froh, dass ich nicht dabei geblieben bin, haha!"
"Hahaha da hast du recht! Das wäre anstrengend mit den Kindern. Es ist auch seit meiner Kindheit mein größter Wunsch, in einem richtigen Film mitzuspielen. Bis jetzt hatte ich aber nie die Möglichkeit...
Moment mal! Siehst du diese rosa Bluse dort? Die ist ja der Hammer!", warf ich da plötzlich ein.

Wir waren inzwischen in einem Geschäft und dort hatte ich sie entdeckt. Ich steuerte darauf zu, suchte meine Größe und ging sogleich damit zu den Umkleiden. Emily folgte mir.

Als ich sie anhatte, betrachtete ich mich erst im Spiegel, bevor ich den Vorhang öffnete, um den Segen von Emily zu bekommen. "Was sagst du?"
Emilys Augen weiteten sich. "Die ist wirklich der Hammer! Sie steht dir auch super! Kauf sie! Unbedingt!"
Ich lachte und drehte mich nochmal vor dem Spiegel. Ja, sie sah wirklich gut aus. Also zog ich mich schnell um und dann bezahlte ich.

Zum Schluss hatte ich diese Bluse, eine schwarzes Top und eine Jeans gekauft. Emily hingegen hatte ein tolles weinrotes T-shirt und eine schwarze Jeans gefunden.

An unserem Haus angekommen, nahmen wir die Treppen bis in den zweiten Stock. Als wir die Tür zu unserer Wohnung öffneten, kam uns direkt ein leckerer Geruch entgegen. "Hallo Leo, wir sind wieder da!", rief Emily und wir steuerten geradewegs auf die Küche zu. "Perfekt! Ich habe gerade das Essen fertig!", antwortete Leo. Er hatte es also wirklich ernst gemeint.

Emily und ich staunten nicht schlecht, als Leo uns Ratatouille servierte. Und es schmeckte himmlisch! "Leo, hiermit stellen wir dich als unseren Koch ein!", sagte ich mit vollem Mund. Emily pflichtete mir bei. "Ab heute darfst du uns bekochen. So etwas leckeres habe ich schon lange nicht mehr gegessen."
Und so endete mein zweiter Tag in London.

Meet Me In The Movie // Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt