Ehe ich mich versah, war auch schon der erste Drehtag da. Ich zog eine schwarze Jeans und eine geblümte Bluse an und fuhr mit meinem rosa Fahrrad zur Adresse, die mir in der E-Mail genannt worden war.
Es war eher abseits der Stadt ein imposantes Gebäude, das sich von allen anderen unterschied. Ich stellte mein Fahrrad davor neben unzähligen anderen ab und hängte das Fahrradschloss darum. Hoffentlich würde ich es nachher unter dieser Masse von Rädern wiederfinden!
Ein Blick auf die Uhr - ja ich bin überpünktlich! Gut, dass ich nicht 10 Minuten zu spät, sondern zu früh ankam!
So öffnete ich also die große Holztür und fand mich in einem hellgrün gestrichenen Raum wieder, in dem schon vereinzelt Leute auf den Stühlen saßen, die im Raum verteilt waren. Die meisten waren ins Drehbuch vertieft, doch eine Person hob in der Sekunde, in der ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, den Blick und leuchtend grüne Augen blickten mir entgegen. Meine Mundwinkel hoben sich wie von selbst an und auch auf seinen Wangen erschienen Grübchen. Da war er wieder, er hatte also auch eine Rolle bekommen.
Da alle Stühle rund um ihn frei waren, ging ich kurz entschlossen in seine Richtung und ließ mich schließlich auf jenen links neben Harry fallen. Endlich hatte unser Schicksal es zugelassen, einmal mitenander zu reden. Richtig, das war jetzt eigentlich das zweite Mal, dass wir uns so nahe waren um zu reden. Das erste Mal an meinem ersten Tag hier in London werde ich niemals vergessen...
"Hallo!", kam es da von ihm.
"Hi!", erwiderte ich. Ich durfte nicht vergessen, dass ich seinen Namen eigentlich nicht kennen konnte also verkniff ich mir das 'Harry'.
"Darf ich dich nach deinem Namen fragen?", lächelte er freundlich.
"Na klar, ich bin Mary und falls dich mein Nachname interessiert, er lautet Singer! Und wer bist du wenn ich fragen darf?", stellte ich die Gegenfrage. Erst wirkte er etwas überrascht oder verwirrt, doch er fing sich schnell wieder. Na klar, wenn er so berühmt war wie meine Cousine Lisa immer sagte, war er es sicher nicht gewohnt, nach dem Namen gefragt zu werden. Seinem Gesichtsausdruck zufolge hatte er sich auch an unser erstes Treffen erinnert, wo ich ihn auch nicht "erkannt" und aus "Fanliebe" angeschrien hatte.
So sagte er: "Mary? Was für ein schöner Name! Ich heiße Harry Styles...", er wartete einen kurzen Moment auf eine Reaktion, doch ich blickte ihn nur weiter an, "und meine Mom hat mir auch einen Zweitnamen verschafft. Er ist Edward, aber ich stelle mich sonst immer ohne ihn vor."
"Harry Edward Styles also?", grinste ich. "Ja, so heiße ich", lachte dieser, "Und Singer ist ein toller Nachname! Da kannst du bestimmt gut singen oder?" Er hob fragend eine Augenbraue.
"Keine Ahnung, ich singe furchtbar gerne, aber dass ich es kann, bezweifle ich."
"Dann sing mir doch mal was vor!", forderte er mich auf.
"Nein, nein, das fangen wir gar nicht erst an! Ich will nicht für deinen Ohrsturz verantwortlich sein! Vor allem nicht hier vor anderen Leuten!"
"Du bist lustig", er lachte herzhaft, "aber so schlimm kann es doch nicht sein. Das glaube ich auf keinen Fall. Irgendwann wirst du mir vorsingen, das schaffe ich schon irgendwie. Und wenn ich mitsingen muss."
"Kannst du denn singen?", fragte ich, möglichst meine Cousine Lisa auszublenden, die mich jetzt anschreien würde, von wegen er ist der beste Sänger und man fragt ihn doch nicht sowas.
"Ich weiß nicht ob ich diese Frage selbst beantworten kann", antwortete er weise, "da müsste man schon jemanden fragen, der*die mich mal singen gehört hat, denke ich."
"Das klingt logisch", nickte ich, "und wen könnte ich da fragen? Oder wir könnten es auch auf die unkomplizierte Art machen, dass du jetzt singst und ich mir meine eigene Meinung bilden kann, ob du nun gut singst oder eben nicht", lachte ich.Gerade als Harry mir antworten wollte, kam eine freundlich wirkende Frau zur Tür herein, sie trug schlichte Kleidung, eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt, und dem Look den perfekten Tin zu verpassen, trug sie rote Sneakers und hatte ihre Fingernägel rot angestrichen. Sie war mir auf Anhieb sympathisch, denn sie wirkte alles andere als eingebildet oder streng, ich freute mich nur noch mehr auf die Zusammenarbeit mit ihr.
Die Dame lächelte in die Runde und sagte: "Guten Morgen! Ich hoffe, alle, die ich für heute eingeladen habe, sind anwesend! Ich bin Rachel Miller, die Regisseurin und das hier", sie zeigte auf den Mann neben sie, "ist Bobby Mosley, der Hauptkameramann. Ich würde sagen, wir legen gleich los, oder? Hier entlang geht es in die Maske! Die benötigen wir heute aber höchstwarscheinlich noch nicht. Gehen wir erstmal in die Studioräume, die die Wohnung von Ted, dem Straßenmusiker darstellen, wenn Sie mir bitte folgen würden"
Wir gingen also hinter unserer Regisseurin her und kamen in Räumlichkeiten, die so wie eine Wohnung eingerichtet waren, jedoch mit einigen Unterschieden. Die Wände waren verschiebbar und Kameras standen dazwischen, auch an anderen Stellen waren Plätze für Kameras. Es sah ziemlich komisch aus, ich hatte so etwas ja noch nie gesehen.
Harry und ich sahen uns an und grinsten. Ich wusste gar nicht, welche Rolle er spielte, das hatte ich vergessen, ihn zu fragen. Doch gerade als ich dies nachholen wollte, fing Miss Miller wieder an: "Nun teilen wir uns auf, die beiden Hauptrollen bleiben hier im 'Wohnzimmer', die anderen gehen in die 'Küche' und dort werden sie von meinem Kollegen Sam Sitch eingeteilt. Vielen Dank."
Na gut, so blieb ich also am selben Platz stehen, wo ich bereits stand seit ich hier war. Und was dann passierte, hätte ich nie gedacht. Tatsächlich blieb Harry auch neben mir stehen. Ich konnte es nicht fassen. Er und ich sollten ein Paar darstellen?!
Sein Kopf drehte sich zu mir und wir... begannen zu lachen. Keine Ahnung, warum, aber es war einfach zu lustig dass genau wir beide, die wir an meinem ersten Tag hier zusammengerannt waren und seither eine Möglichkeit zum Reden suchen, nun ein "Liebespaar" in einem Film waren.Und da war es wieder. Dieses verdammte Knistern.
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Meet Me In The Movie // Harry Styles
Fanfiction~Ich hatte nie an die große Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Bis zu dem Zeitpunkt als ich nach London zog, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen...~ Zwei Menschen, zwei Geschichten, zwei Welten treffen aufeinander, wie sie unterschiedlicher...