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Es war inzwischen ein Monat vergangen. Ich hatte mich in der Zeit gut eingelebt und vor zwei Wochen hatte auch das Semester begonnen. Mit Emily und Leo verstand ich mich super, wir waren schon zu besten Freunden zusammengewachsen. Wir hatten so gut wie keine Geheimnisse voreinander.

Zu meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland hatte ich auch regelmäßig Kontakt.
Lisa schrieb mich fast jeden Tag an, ob ich schon einen der One Direction Jungs getroffen hatte. Aber das hatte ich nicht, soviel ich wusste. Ich ging meistens mit Em und Leo zur Uni, wo ich auch neue Leute kennengelernt hatte.

Sonst war in diesem Monat nichts Aufregendes passiert.

Doch eine Sache ging mir seit meiner Ankunft hier in London nicht mehr aus dem Kopf. Diese Begegnung mit diesem rätselhaften Jungen. Besser gesagt, ER ging mir nicht mehr aus dem Kopf. An dem Tag hatte ich mir zwar eingeredet, ihn zu vergessen, doch das war unmöglich.
Ich hatte es noch niemandem erzählt, auch nicht Emily oder Sarah. Aber seit dieser Begegnung hatte ich ihn nie wieder gesehen oder getroffen.

Heute war wieder so ein stinknormaler, schon beihnahe langweiliger Tag. Morgens wurde ich von meinem Wecker unsanft aus dem Schlaf gerissen (sollte ich erwähnen, dass er Pink war?) und quälte mich aus dem Bett. Dann sprang ich schnell in die Dusche und ließ mich vom eiskalten Wasser nochmal richtig wecken. Nach der Dusche zog ich mich an, schminkte mich dezent und ging in die Küche, wo Leo schon am Tisch saß und frühstückte. "Guten Morgen! Willst du auch eine Schüssel Cornflakes?", fragte er mich. "Gerne", antwortete ich schläfrig und gähnte. "Nicht gut geschlafen oder warum bist du so müde?" "Ach, du kennst mich doch. Ich bin immer müde, außer wenn ich schlafe, dann gehts", lachte ich und Leo stimmte mit ein. Da kam Emily aus dem Bad. "Was gibt es denn hier zu lachen? Darf ich mitlachen?"
"Ach, nichts wichtiges", winkte ich ab.

Nach dem mehr oder weniger gemeinsamen Frühstück gingen wir zur Uni. Die Vorlesung war interessant, weshalb ich mit beiden Ohren zuhörte und eifrig mitschrieb.
Als sie endete, gingen wir drei wie üblich aus dem Gebäude.

"Geht ihr schon mal vor, ich muss noch was erledigen. Bis später!", sagte da Emily und ging in die andere Richtung. Was sie wohl vorhatte? Egal, Leo und ich riefen ihr ein kurzes "Bye" zu und gingen nach Hause.

Emily kam erst am späten Abend zurück. Als ich sie fragte, was sie denn so lange gemacht habe, sah sie mich mit einem fetten Grinsen im Gesicht an. "Emily? Sag mir sofort was du verbrochen hast!", scherzte ich.
"Na gut, aber du darfst nicht ausflippen!", mahnte sie. Sie machte mich ja noch neugieriger! "Nein, nein, jetzt sag schon!", bettelte ich.
"Naja, um es kurz zu sagen.... ich bin zum Filmstudio gegangen und habe dich zu einem Casting angemeldet."

Was?

"Was hast du?", fing ich an, doch Emily fuhr fort: "Ich weiß doch, wie sehr du dir es wünschst, in einem Film mitzuwirken und da hatte ich heute diese spontane Idee. Es handelt sich übrigens um einen Liebesfilm. Und das Casting findet in zwei Tagen statt, also am Samstag."

Wow, das hat gesessen.

"Aber.."
"Nichts aber, Mary. Du kannst das, das weiß ich. Und ich weiß auch, dass du das willst."
Einige Minuten lang herrschte Stille, bis ich endlich wieder sprechen konnte. "Danke Em!", flüsterte ich und umarmte sie.

Nachdem Emily auch Leo von ihrer spontanen Tat erzählt hatte, diskutierten wir darüber.
Ich wollte natürlich alles haargenau wissen.

"Aber Em, ich war doch noch nie bei einem Casting. Ich habe doch keine Ahnung wie das abläuft und was ich tun muss und so weiter und so weiter. Und wann genau ist es?"
"Das wird sich schon alles herausstellen, Mary. Da brauchst du dir überhaupt keine Sorgen machen", beruhigte sie mich, "und am Samstag in zwei Tagen um 10 Uhr beginnt es. Da gehst du einfach da hin und dann setzt du dich in den Warteraum, wenn man das so nennen kann, wo die anderen auch sind. Und da wartest du einfach, bis du dran bist. Alles andere klärt sich dann vor Ort. Ich glaube, dass alle, die keine Haupt- oder Nebenrolle bekommen, als Statisten eingesetzt werden. Also von denen, die das Casting machen. Das braucht es ja jede Menge, nicht?"
"Ja, gut, irgendwie werde ich es schon überleben. Und nochmals danke, Emily Grace Robinson für diese Chance!" (Das war übrigens Emilys vollständiger Name)

Nach dem Abendessen, das dank Leo wieder einmal total lecker geschmeckt hatte, ließen wir uns alle drei zusammen auf dem Sofa nieder um einen Film zu gucken. Leo wollte unbedingt einen Horrorfilm ansehen, doch Emily und ich waren strikt dagegen. "Tja, Leo, zwei gegen einen. Das ist wohl ein eindeutiges Ergebnis", ärgerte Emily ihn.

Zu unserer Freude gab er nach und legte Dirty Dancing ein. Dieser Film passte einfach immer. Keine Ahnung wie oft ich ihn schon gesehen hatte, er gefiel mir jedes Mal aufs Neue.

So verbrachten wir diesen Abend mit selbstgemachten Popcorn auf unserer lila Couch und ließen den Tag ausklingen.

Meet Me In The Movie // Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt