Kapitel 8

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Dafür dass er ursprünglich eigentlich er Verfolger war, setzt es hier nach ein paar Metern ab.
Was für mich sehr praktisch ist, da ich nicht sonderlich gut im verfolgen bin.

Schon früher, in der Schule, hat es nicht geklappt, wenn ich meine Schulkameraden erschrecken wollte.

Gemütlich schlendert der Typ über den Marktplatz, schaut sich Gemüse und Obst aus aller Welt an, spricht mit den Verkäufern, und kauft am Ende doch tatsächlich etwas.
Er sieht unauffällig aus, und das will er auch sein.
Er beherrscht es perfekt.

Im Gegensatz zu mir.
Das erste was ich gemacht habe als ich auf den großen Markt komme, ist über einen Eimer zu stolpern.
Die Verkäuferin hat mich wieder gleich wild beschimpft weil der Eimer ihr gehört, und darin Lebensmittel waren.

Nach dem Dilemma war mein Täter schon wieder fast am Ende von dem Platz, und ich muss mich beeilen um ihn noch zu kriegen.
Für das viele Essen habe ich keine Blicke übrig.

Als der Mann den Marktplatz verlassen hat, geht es plötzlich schnell weiter.
Zielstrebig läuft er über eine Straße, und während ich mit großen Abstand folge, merke ich dass wir in ärmere Teile von Südkorea laufen.
Hier war ich noch nie, sondern immer in den reichen, sorglosen Teilen, und ich schäme mich dafür.
Ich komme mir verzogen vor, was ich bis vor ein paar Monaten überhaupt nicht war.
Doch mittlerweile habe ich mich an diesen Luxus gewohnt, deswegen ist es auf einmal komisch diese Gegend so zu erblicken.
Alte verlassene Häuser, zwischen den wenig befahrenen Straßen.

Der Mann scheint trotzdem ein Ziel zu haben.
Er ist hier nicht umsonst.
Er hat ein Ziel, da irgenwo zwischen den vielen Häusern lungert.
Es geht in eine schmale Gasse, sie ist dunkel, ich höre Ratten, und muss darauf achten nicht laut aufzuquiken.
Es ist schwierig ihm hier zu folgen, da wenig Platz ist.
Aber es gibt ein paar Mülltonnen hinter denen ich mich verstecken kann.

Sie stinken ekelhaft, und der Geruch erinnert mich an meinen Onkel, oder an die Leiche von meinen Onkel.

Kurz seufze ich traurig.

Nach ein paar Abbiegungen kommen wir bei einem genauso heruntergekommenden Haus wie alle anderen auch.
Ein Platz erstreckt sich.
Es unterscheidet sich nichts, außer dass dieses Haus für warscheinlich illegale Dinge genutzt wird.
Die anderen sind ganz normale Wohnhäuser, nur dass sie halt leer sind.

Er geht rein, und ab hier bin ich hin und her gerissen was ich machen soll.
Rein gehen ist gefährlich,  aber ich könnte intressante Dinge hören und sehen.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, weil der Mann mit einem anderen unbekannten Mann rauskommt.
Also muss ich gar nicht rein.
Schnell verstecke ich mich hinter einem Auto und hoffe dass sie nicht gleich mit dem Teil wegfahren wollen.

"Marco, du bist die größte Flachpfeife die ich jemals getroffen habe! Ich habe gesagt: "Bring mir das Mädchen!" nicht "Rempel das Mädchen in der Fußgängerzone an und lasse es dann da ohne ein Wort liegen!"

"Aber Boss, die Göre hat mich erkannt! Sie hat mir direkt ins Gesicht geschaut!" fleht Marco.

"Dann hoffe ich dass du schnell genug hier her gegangen bist!" schreit er, und durch seine Stimme erschrecke ich mich.
Ich erkenne dass der Typ rot ist, man sieht deutlich Adern, und er hat Marco grob gepackt.

Marco selber ist jetzt ganz klein, er schaut betroffen auf den Boden weil er weiß dass er nicht schnell war.
Tja, wäre da nicht der Markt gewesen.

"D-doch, doch ich war schnell! Mich hat niemand verfolgt. E-e-hrlich!" druckst er rum.

"Na das will ich für dich hoffen!" sagt der unbekannte und lässt ihn wieder los.
Marco schluckt bei diesen Worten laut.

Jetzt steuert der Mann auf das Auto zu, und ich bekomme Panik.
Bis jetzt ist alles gut gegangen, lass es so enden!

Ich werde von einem lauten Rumpeln was von dem Haus kommt erlöst.
Auch Marco dreht sich um und schaut was die Ursache für das Rumpeln war.
Jemand ächzt, und es könnte genauso das Gebäude sein.

"Und...?"kommt nach einer Weile von der mir noch nicht sichtbaren Person.
Eine Frau.
Es hört sich an als würde sie etwas rausziehen.
Vielleicht war das das Geräusch.

"Was 'Und?'" fragt der Mann gereizt und geht zum Haus zurück.
Erleichert schnappe ich nach Luft, er war mich schon verdammt nah.
Vor dem Eingang bleibt er stehen und blickt ins Haus hinein.

"Habt...ihr...sie gefunden...? H-habt ihr  meine Schwester gefunden...?

𝐃𝐢𝐟𝐟𝐢𝐜𝐮𝐥𝐭 𝐋𝐢𝐟𝐞┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt